Osten? Oder war es Westen?

Der Urwald oder, wie viele ihn nennen, der Dschungel erstreckt sich sehr weit. Hier verbergen sich verschiedene Rassen wie die Affenmenschen. Doch es gibt auch das sogenannte Paradies Shyána Nelle, welches sich in der großen Senke befindet.
Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 25. Mai 2021, 21:36

Etwas hatte sich verändert und Maruka spürte deutlich, dass Phas anders war, als gewohnt. Verbarg er etwas? Oder gab es etwas, was ihn beschäftigte? Maruka verlor das Interesse, es herauszufinden, denn die Spur die sie gefunden hatte drängte sich in den Vordergrund. Doch auch hier, wollte oder konnte der Jäger nicht so hilfreich sein, wie er es anfänglich suggeriert hatte. Doch damit nicht genug: Nur kurze Zeit, nachdem die beiden Jäger das Lager verlassen hatten, hörte zumindest Marula eine bekannte Stimme und den Unwillen dahinter. Alarmiert, lief sie den kurzen Weg zurück und fand sich einer Situation gegenüber, die sich ihr nicht so recht erschließen wollte. Phas folgte ihr in geringem Abstand und strahlte eine gewisse Ruhe aus, als er näher ans Geschehen trat. Thore hingegen hatte die Hände etwas gehoben, um seine fehlende Bewaffnung und seine Kooperation zu signalisieren. Seinen Kopf hatte er etwas nach hinten gelehnt, um der Klinge zu entgehen, die sich ihm gefährlich in die Haut schnitt. Die kleinere Person, hinter ihm, hatte offenbar keine Mühe, den Hünen in Schach zu halten. Natürlich nicht, mit einem Messer in der Hand. Die weibliche Angreiferin machte sehr schnell deutlich, wer das Sagen hatte und offenbar wusste sie auch, wer zu diesem Trupp gehörte, denn sie sprach Maruka, als Hybridin, direkt hat. Die Katze erkannte, dass die Spuren von der Angreiferin stammten. Sie zweifelte etwas an sich, doch wer sollte so etwas in einem Urwald wie diesem auch vermuten? Und hinzu kam, dass Phas offenbar auch nicht darüber gestolpert war oder? Kannte er solche Spuren nicht? Möglich. Doch, dass er ein erfahrener Jäger war, wussten sie beide. Maruka folgte seinem Beispiel, legte den Bogen beiseite und erfüllte zum Teil die Forderung, der Frau. Auch Phas verhielt sich weiterhin ruhig, hatte die Augen aber stur auf Geiselnehmerin und Geisel gerichtet, als auf sie Katze. Sein Gesichtsausdruck ließ keine Schlüsse zu, außer dem, dass er fast schon angespannt wirkte. Hatte sich Maruka getäuscht in ihm? Was war hier los? Während die Katze langsam näher kam, drehte sich die Angreiferin mit Thore zu ihr und zischte: „Ich dachte, dass ich klar gemacht hätte, dass das nahe genug ist", gebot sie ihr Einhalt. Thore sog die Luft scharf ein, als der Griff um seinen Hals enger wurde. Flehend sah er Maruka an. Er hatte Angst, was in Anbetracht seiner Körpergröße, die alle hier überragte, seltsam anmutete. Doch Thore war ganz offensichtlich ein Pazifist. Als die Hybridin das Wort ergriff, richtete sich der bohrende Blick auf sie direkt. „Ich lasse euren Freund los, wenn ich mir sicher bin, dass ihr keine Dummheiten macht. Vor allem du, Mieze.“, knurrte sie giftig und ging drei Schritte zurück mit Thore. „Könn… Können wir nicht alle vernünftig bleiben?“, bat der Mantroner leise und die Angreiferin bedachte ihm mit einem Seitenblick. „Pass auf, mein Großer- dir passiert nichts, wenn du deine Freunde zurückpfeifst.“, meinte sie dann und wirkte beinahe versöhnlich dabei. Thore's Blick glitt wieder zu Maruka. „Was erwartest du? Du überwältigst mich und eröffnest so ein Gespräch..“, begann Thore es auf die diplomatische Art, die sie schon kennenlernen durften und bekam einen kurzen Rempler gegen die Rippen. Die Angreiferin bedachte wieder Maruka mit einem Blick: „Was ich will?“, sie schnaubte abfällig. „Das ist eine gute Frage…“, sagte sie kryptisch und ihr Blick glitt zum Tabiki. Dieser hatte sich die ganze Zeit über merklich herausgehalten und blieb auch an Ort und Stelle, als sich Maruka versuchte zu nähern und gehofft hatte, sie könne die Frau einkesseln. Phas bedachte die Frau hinter Thore mit einem langen Blick. „Sie will mich.“, ließ Phas die Bombe platzen und hielt den Blick bei der Frau. Sie lächelte, was man nur an ihrer Stimme, nicht aber an ihrem verdeckten Gesicht, erkennen konnte. „Naja, wollen…“. Dann gab sie Thore, trotz ihrer geringeren Größe, so einen Stoß, dass er in Richtung Maruka taumelte und erst kurz vor ihr zum Stehen kam. Dann wurde es plötzlich eigenartig finster um die beiden herum und noch ehe einer der beiden realisieren konnte, was tatsächlich vor sich ging, war der Spuk vorbei und Phas und die Frau verschwunden. Es erinnerten nur die Fußabdrücke im Lager daran, dass sie eben hier gewesen war und Phas' Bogen, der noch auf der Erde lag. Ansonsten aber, gab es keine Spuren, die vom Lager wegführten. Weder von dem Tabiki, noch von der Frau. Sie waren verschwunden… weg. Thore blinzelte und fasste sich danach augenblicklich an den Hals. Er hatte eine minimale Schnittwunde, nichts dramatisches und die Blutstropfen an seiner Stirn, waren ebenfalls getrocknet. „Was bei Ventha war denn das, bitte?!“ stieß er aus und starrte auf die fehlenden Personen, die soeben noch mit ihnen geredet hatten. „Wo… wo ist sie mit ihm hin?“, wollte er wissen und drehte sich im Kreis. Dann sah er Maruka an. „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte er erschüttert. „Phas..?“, flüsterte er beinahe tonlos und sah erneut auf die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Mittwoch 26. Mai 2021, 09:12

Während die Katze langsam näher kam, drehte sich die Angreiferin mit Thore zu ihr und zischte:
„Ich dachte, dass ich klar gemacht hätte, dass das nahe genug ist"
Thore sog die Luft scharf ein, als der Griff um seinen Hals enger wurde und Maruka blieb stehen. Als die Hybridin das Wort ergriff, richtete sich der bohrende Blick auf sie direkt.
„Ich lasse euren Freund los, wenn ich mir sicher bin, dass ihr keine Dummheiten macht. Vor allem du, Mieze.“
, knurrte sie giftig und ging drei Schritte zurück mit Thore.
Die ist irre.
„Könn… Können wir nicht alle vernünftig bleiben?“
, bat der Mantroner leise und die Angreiferin bedachte ihm mit einem Seitenblick.
„Pass auf, mein Großer- dir passiert nichts, wenn du deine Freunde zurückpfeifst.“
, meinte sie dann und wirkte beinahe versöhnlich dabei. Thore's Blick glitt wieder zu Maruka.
„Was erwartest du? Du überwältigst mich und eröffnest so ein Gespräch..“
"Wo er recht hat..."
Maruka zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Burst.
„Was ich will?“
, sie schnaubte abfällig.
„Das ist eine gute Frage…“
, sagte sie kryptisch und ihr Blick glitt zum Tabiki.
Aha...
Phas bedachte die Frau hinter Thore mit einem langen Blick.
„Sie will mich.“
, sagte Phas.
„Naja, 'wollen'…“
Die beiden haben also eine Vorgeschichte...
Dann gab sie Thore einen Stoß, dass er in Richtung Maruka taumelte und erst kurz vor ihr zum Stehen kam. Ihre Hände nahmen in ihn Empfang und stabilisierten ihn. Dann wurde es plötzlich eigenartig finster um die beiden herum und noch ehe einer der beiden realisieren konntn was geschehen war, war Phas und die Frau verschwunden.
Schattenmagie...?
Die kannte sie aus Morgeria. Es erinnerten nur die Fußabdrücke im Lager daran, dass sie eben hier gewesen war und Phas' Bogen, der noch auf der Erde lag. Auch wenn sie sich über Phas geärgert hatte, so sorgte sie sich um ihn. Ganz freiwillig war er bestimmt nicht mitgegangen, oder?
Suchen...
Ihr instinktkafte Jägerin stromerte sofort umher, aber fand keine Spuren, die vom Lager wegführten. Weder von dem Tabiki, noch von der Frau. Sie waren verschwunden… weg. Ihre Ohren richteten sich auf und suchten in der weiteren Entfernung nach verräterischen Geräuschen. Manchmal waren die Schatten nur ein Trick um etwas weiter weg wieder aufzutauchen.
Hm...vielleicht doch keine Schattenmagie?...Merkwürdig. Als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Aber ...egal. Ich hab schon merkwürdigere Sachen gesehen...und erlebt... - ...Thore...
Sie sah zu ihm und näherte sich schnell bis sie fast an ihm klebte um ihn zu untersuchen. Mit einer Hand an seiner Wange und dem Daumen unterm Kinn hob sie einen Kopf an um den Schnitt zu untersuchen.
Sauberlecken... Das kann er selbst behandeln.
Er war minimal, nichts dramatisches und die Blutstropfen an seiner Stirn, waren ebenfalls getrocknet. Sie nickte, was soviel für sie bedeutete, dass er wohl daran nicht sterben würde. Thore erwachte anscheinend erst dann aus seinem Schreck.
„Was bei Ventha war denn das, bitte?!“
stieß er aus und starrte auf die fehlenden Personen, die soeben noch mit ihnen geredet hatten.
„Wo… wo ist sie mit ihm hin?“
, wollte er wissen und drehte sich im Kreis. Dann sah er Maruka an.
„Was sollen wir jetzt tun?“
, fragte er erschüttert.
„Phas..?“
, flüsterte er beinahe tonlos und sah erneut auf die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte. Maruka folgte seinem Blick.
"Ich ...oder wir könnten die nähere Umgebung nach ihm absuchen, aber ich befürchte fast, dass wir nichts finden werden. Die Spuren der Frau hatten sich schon vorher einfach aufgelöst, weshalb ich denke, dass da irgendeine Form von Magie im Spiel ist... vielleicht Schattenmagie...oder was anderes. Es führen auch keine von hier weg."
Wie schon zuvor fingen die Spuren einfach an oder endeten genauso plötzlich, was eine visuelle Verfolgung unmöglich machte. Geräusche hatte die Frau auch nicht gemacht und Maruka vertraute ihren Ohren, die besser waren als jedes Elfen und nur von Fledermäusen vielleicht noch übertroffen wurden. Also gab es nur noch eine Möglichkeit um vielleicht einer Fährte zu folgen. Sie ging zu der Stelle, wo die Frau gestanden hatte, hockte sich hin, schloss die Augen und witterte. Ihr Nase war gewiss nicht die beste im Tierreich, aber immerhin etwas besser als die eines Menschen. Vielleicht hatte die Fremde eine Geruchsnote hinterlassen, der man folgen konnte? Schatten rochen nicht, aber wohl die Wesen, die sie magisch wirkten. Wenngleich es deutlich schwerer war, einem Geruch zu folgen, solange sie nichts berührte. Sollte auch hier sich nichts ergeben, schätzte Maruka ihre Verfolgung als unrealistisch ein und ihre innere Katze widmete sich nicht mehr dem Problem. Marukas Mensch gab vielleicht nicht so schnell Phas auf, aber Frustration machte sich hier ebenfalls breit. Magier spielten in der Natur einfach unfair. Was nutzen Superohren und das Wissen eines von klein auf Geschulten Jägers wenn man dann an der Nase herum geführt wurde. Maruka zerrieb die Erde, wo sie gestanden hatte zwischen den Fingerbeeren und schnupperte daran. Während sie noch einmal versuchte etwas zu finden und dabei dann auch noch einmal großräumiger ihr Lager umrundete, verfolgte sie Thore bestimmt. Sie hockte sich immer wieder hin und untersuchte Stellen am Boden oder abgeknickte Halme von Gräsern, doch wenn sie nichts fand würde sie zum Lager zurück gehen. Sich über etwas zu ärgern, was man nicht ändern konnte, war nicht Katzenart. Ihre menschliche Seite war schlicht frustriert und damit konnte die Hybridin nicht gut umgehen. Sie konnte diese Situation nicht richtig einschätzen. Dafür fehlten einfach zu viele Teile des Puzzles. Phas hatte sich so merkwürdig benommen und dann war er von dieser Frau entführt worden. Maruka war sich noch nicht mal sicher, ob er sich gewehrt hatte – ob er überhaupt ihr Hilfe wollte. Auch dazu hatte sie keine Hinweise gefunden und die beiden hatten sich gekannt. So oder so, sie würde ihn suchen, wenn es die Möglichkeit gab. Wenn nicht?... dann würden sie weiter nach Osten gehen ...zu den Elfen.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 27. Mai 2021, 21:28

So unvermittelt wie die Frau unter ihnen aufgetaucht war, so war sie auch verschwunden. Sie hinterließ zwei Fragende, die sich nicht erklären konnten, wieso das geschah und was der Zweck dahinter war. Maruka ging mit solchen Situation deutlich routinierter um, als jemand wie Thore, der zwar viel auf Reisen gewesen war aber offenbar viel weniger Skurriles erlebt hatte, als die Hybridin. Nachdem die seltsame Finsternis verflogen war, hatte der Mantroner Mühe, sich zu orientieren und stellte einen Haufen Fragen. Maruka jedoch versuchte augenblicklich die Spuren auszuwerten und versuchte über ihre Augen eine Richtung zu bekommen. Leider blieb das tatsächlich erfolglos, was vielleicht daran liegen könnte, dass sich die Unbekannte gut zu tarnen wusste oder sie hatte tatsächlich auch dafür magische Hilfe. Denn dass sie ganz offensichtlich Schattenmagie beherrschte, ist Maruka sofort aufgefallen. So unverwechselbar die Finsternis aufgetaucht war, musste es einfach so sein. Doch davon ließ sie sich nicht beirren. Zuviel Seltsames, zu viel Verrücktes war in ihrem Leben bereits passiert, als dass sie so etwas erschüttern könnte. Die Katze versuchte es mit dem Hören, doch auch hier wurde sie enttäuscht. Der Urwald antwortete ihrem Lauschangriff auf normale Weise und wirkte friedlicher denn je. Frustration breitete sich im Herzen der Menschin aus, während die Katze das Interesse verlor. Dann kam ihr jedoch Thore in den Sinn, der seinen Platz noch nicht verlassen hatte und sie eilte mit flinken Schritten auf ihn zu, griff beherzt nach seinem Kinn und untersuchte fachmännisch die Wunde am Hals. Thore ließ es zu, während seine Augen immer wieder umherhuschten, als könnte er etwas sehen, was Maruka entgangen wäre. Die Wunden waren kaum der Rede wert und so brauchte auch der Instinkt nicht zu greifen, Thore über den Hals zu lecken, was ihn sicher verstört hätte, käme es so unvermittelt dazu. Dann antwortete Maruka auf seine vielen Fragen und der Mut verließ sie beide etwas. Wo sollten sie ansetzen? Sollten sie überhaupt nach Phas suchen? Wollte er das? Die Situation war vertrackt und auch Thore brütete stumm über einer Lösung. „Wir… wir können doch aber nicht nichts tun?“, setzte der Mann an, als Maruka sich in Bewegung setzte, um sich an die Stelle zu hocken, an der zuvor die Unbekannte gestanden hatte. Hier war die Erde aufgelockert, zeugte davon, dass hier eben noch Bewegung stattgefunden hatte. Während Maruka die Augen schloss, um die Witterung aufzunehmen, bewegte dich Thore endlich wieder und beobachtete sie dabei. Dann ließ er sie jedoch machen und ging langsam zu Phas' Bogen. Leider blieb der Hybridin hier auch keine noch so feine Note, um eine Spur auszumachen. Diese Frau, wer immer sie war, wusste es offenbar meisterhaft sich zu tarnen und selbst der Nase und dem Wissen eines perfekten Jägers zu entgehen. Nichts gab Marukas Sinnen Aufschluss auf ihren Aufenthaltsort. Was also war zu tun? Thore kam langsam zu ihr zurück und hielt in den Händen, den Bogen. Er musterte die Hybridin fragend und als sie verneinte, etwas gefunden zu haben, seufzte er. Nachdenklich ließ er den Blick sinken und es herrschte einen Moment Stille im Lager. Dann runzelte Thore die Stirn, als wäre ihm etwas eingefallen. Er hob den Blick zurück zur Katze und verzog den Mund, als wäre er nicht sicher. „He, sag mal… vielleicht kannst du sie nicht finden… aber Phas vielleicht? Vielleicht hat er deshalb den Bogen dagelassen?“, fragte er und in seiner Miene konnte Maruka deutlich die Hoffnung erkennen, die er in seine Idee setzte. Er hielt ihr den Bogen hin, den Phas kurz zuvor noch fest in der Hand gehalten hatte. Würde ein Jäger wie Phas ohne seinen Bogen gehen? Unwahrscheinlich, es sei denn, sie hätte ihm überwältigt, doch das hätte sie auch ohne die Geiselnahme geschafft. War das der kleine Hoffnungsschimmer, den sie brauchten? Thore hielt Maruka den Bogen hin und tatsächlich konnte ihre feine Nase den Eigengeruch des Tabikis daran erkennen. Und dieser zog sich in feiner, hauchzarter Note durch das Lager und darüber hinaus. Thore lächelte, als er erkannte, dass die Hybridin die Fährte wittern konnte und eilte zu seinem Rucksack, um diesen nicht zu vergessen, wenn sie aufbrachen. Er stopfte die Karte hinein, die er noch vor wenigen Augenblicken, für Maruka zeichnen wollte und stutzte dann. „Du, Maruka?“, begann er und runzelte abermals die Stirn. Er fasste in das Innere seines Rucksacks und zog dann den Stoff hervor, in den der Spiegel eingewickelt war. Nur, dass er jetzt leer war. Thore hob den Blick und zeigte ihr, was er entdeckt hatte. Er sog scharf die Luft ein: „Sie hat den Spiegel! Das war alles Ablenkung!“, Empörung sprach aus ihm und es hätte nur gefehlt, dass er die Hände in die Hüften stemmte wie ein Waschweib, dass den lausbübischen Jungenstreich entdeckt hatte. „Na die kann was erleben!“, eiferte er und reichte Maruka auch diesen Stofffetzen. „Vielleicht kannst du darüber was finden! Die holen wir uns! Und Phas holen wir zurück!“, er wirkte völlig entschlossen und nahm den Bogen des Tabiki, wenn Maruka die Fährte aufgenommen hatte. Dann schulterte er seinen Rucksack und nickte seiner Landsfrau zu. „Nach dir, Maruka", er schenkte ihr ein Lächeln. Er schien sich sicher zu sein, dass Phas in Schwierigkeiten steckte und wusste nichts davon, dass sich der Jäger seltsam benommen hatte. Doch vielleicht gab es für all das eine Erklärung, eine plausible. Und vielleicht hatte der Jäger es ja verdient, dass man sich um ihn bemühte. Wenn nicht, würde es sicher eine Gelegenheit geben, das anders zu klären. Jetzt aber führte die Fährte von Phas zurück zu dem Punkt, wo Maruka als erstes die Spuren entdeckt hatte. Kurz war nicht klar, ob sie lediglich die alte Fährte aufgenommen hatte, doch dann führte der Geruch tatsächlich weiter in Richtung Osten und wenn Maruka aufmerksam genug war, konnte sie tatsächlich etwas Neues hören: Schritte, zwei Personen und das in einiger Entfernung, doch wenn sie sich beeilten, konnten sie diese sicher dank ihres Gehörs verfolgen. Offenbar hatte Maruka Recht behalten und die Unbekannte hatte für eine gewisse Zeit ihre Magie bemüht, um sich versteckt zu halten, doch jetzt waren sie auf der Flucht. Vor einer Servali und einem… lauten Mantroner der zwar zu allem entschlossen, aber auch unbeholfen war. Sie brauchten einen Plan, damit die beiden ihnen nicht wieder entwischten. So viel stand fest.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Freitag 28. Mai 2021, 10:51

Thore hielt ihr den Bogen hin, den Phas kurz zuvor noch fest in der Hand gehalten und dann bei dem Erscheinen der Fremden brav auf den Boden gelegt hatte. Der Mantroner hielt Maruka den Bogen hin und tatsächlich konnte ihre feine Nase den Eigengeruch des Tabikis daran erkennen. Und dieser zog sich in feiner, hauchzarter Note durch das Lager und darüber hinaus. Maruka sah kurz zu ihrem blonden Begleiter auf und grinste.
Er scheint wirklich ein bisschen Glück zu bringen... und mich auf die richtigen Gedanken.
Thore lächelte, als er erkannte, dass die Hybridin die Fährte wittern konnte und eilte zu seinem Rucksack, um diesen nicht zu vergessen, wenn sie aufbrachen. Er stopfte die Karte hinein, die er noch vor wenigen Augenblicken, für Maruka zeichnen wollte und stutzte dann.
„Du, Maruka?“
, begann er und runzelte abermals die Stirn. Er fasste in das Innere seines Rucksacks und zog dann den Stoff hervor, in den der Spiegel eingewickelt war. Nur, dass er jetzt leer war. Thore hob den Blick und zeigte ihr, was er entdeckt hatte. Er sog scharf die Luft ein:
„Sie hat den Spiegel! Das war alles Ablenkung!...Na die kann was erleben!“
, eiferte er sich und reichte Maruka auch diesen Stofffetzen. Ein merkwürdiges Brummen entkam ihrer Brust, dass dieses Mal nur gar nicht schnurrend klang, sondern böse und bedrohlich.
„Vielleicht kannst du darüber was finden! Die holen wir uns! Und Phas holen wir zurück!“
, er wirkte völlig entschlossen und nahm den Bogen des Tabiki, als Maruka die Fährte wieder aufgenommen hatte. Dann schulterte er seinen Rucksack und nickte seiner Landsfrau zu.
„Nach dir, Maruka"
, er schenkte ihr ein Lächeln. Er schien sich sicher zu sein, dass Phas in Schwierigkeiten steckte.
Er weiß nichts davon, dass sich Phas so seltsam benommen hat...aber vielleicht gibt es für all das eine Erklärung?
Jetzt aber führte die Fährte von Phas zurück zu dem Punkt, wo Maruka als erstes die Spuren entdeckt hatte. Kurz war nicht klar, ob sie lediglich die alte Fährte aufgenommen hatte, doch dann führte der Geruch tatsächlich weiter in Richtung Osten und als Maruka aufmerksam lauschte, konnte sie tatsächlich etwas Neues hören:
„Schritte, zwei Personen...“
Sie wies mit der Hand in die entsprechende Richtung, aber hatte geflüstert. Hoffnung keimte wieder in ihr auf, dass das alles hier nicht umsonst gewesen war und der Jagdinstinkt vervollkommnete sie. Maruka fühlte sich wieder wie sie selbst. Die fremde Frau floh vor einer Servali und einem… zugegebener Maßen 'lauten' Mantroner, der zwar zu allem entschlossen, aber auch unbeholfen war. Sie brauchten einen Plan, damit die beiden ihnen nicht wieder entwischten und da kam ihr ihr Funkenfreund vielleicht einmal mehr zu Hilfe. Maruka kraulte ihn aus ihrer Mähne heraus und flüsterte ihm zu:
„Bleib bei Thore und führe ihn. Wir brauchen Abstand zueinander, dürfen uns aber nicht verlieren. So wie bei Revien damals, als wir die Untoten von zwei Seiten angegriffen haben.“
Dann sah sie zu Thore auf:
„Bleib bei ihm und folge ihm. Ich werde voraus gehen und einen anderen Weg finden, vielleicht schaffen wir es, dass du sie mehr oder weniger zu mir treibst und ich ihren Weg kreuzten kann. Vielleicht kann ich sie unbemerkt beobachten, wenn sie denken, du folgst ihnen aus einer anderen Richtung. Ich bin mir nicht sicher, ob Phas da irgendwie mit drin hängt oder nicht... das alles ging...zu einfach. Aber das kann er später erklären. Jetzt holen wir uns erst mal den Spiegel wieder. Dass sie ausgerechnet den gestohlen hat, macht sie mir leider sehr viel unsympathischer! Sie könnte etwas mit den Dunkelelfen zu tun haben.“
Genauer gesagt, so unsympathisch, dass Maruka nun fast davon ausging, dass sie den Spiegel gezielt gesucht hatte und somit wahrscheinlich auch im seine Herkunft wusste. Eine dunkelelfische Herkunft! Und das bedeutete nun mal nichts gutes. Marukas Reizschwelle erneut Blut fließen zu lassen wurde durch diesen Diebstahl erneut deutlich herab gesetzt.
Vielleicht gehört sie ja zu den Angreifern des Tabikidorfes? Aber wenn Phas sie gekannt hat...
Eine kalte Ahnung ballte sich in ihrem Magen zusammen. Maruka hoffte inständig, dass diese Ahnung nicht wahr war und sie sich irrte! Aber noch mochte sie diesen Gedanken nicht einmal zu einem Ende führen, denn dann würde sie sich sehr wahrscheinlich SEHR viel Zeit nehmen um mit ihm zu „spielen“...und dabei einen großen Teil ihrer guten Seele verlieren. Maruka schüttelte ihren Kopf heftig, dass die Zöpfe nur so flogen. Sie musste diese Gedanken los werden uns sich auf ihre Sinne konzentrieren um die Verfolgung aufzunehmen. Sie wollte versuchen sich an ihre Seite zu schleichen, einen parallelen Weg zu finden, und halb Thore hinter ihnen positionieren, dass sie langsam in ihre Nähe getrieben wurden. Sie wollte sie beobachten und eine wichtige Frage klären.
War Phas entführt worden, oder war er mit ihr gegangen?
Auch in diesem Plan gab es wieder viele Variable und es war gut flexibel zu bleiben, dass hatte Maruka gelernt. Kein Plan lebte lange in der Wirklichkeit. Wenn sie die Fährte verlor, konnte sie noch ihren Funkenfreund bitten, den Spiegel erneut zu finden. Aber jetzt halfen ihr erst einmal ihre Ohren und ihr feines Näschen. Außerdem war die Verfolgung erst einmal wichtiger als das eigentliche Aufeinandertreffen, denn wo brachte die Frau Phas hin? Wenn sich vorher eine gute Möglichkeit ergab den Spiegel zurück zu bekommen und den Tabiki zu befreien, dann würde sie sie nutzen. Vielleicht war es auch eine gute Idee ihren Funkenfreund an den Spiegel zu 'heften“, denn den wollte sie ja wohl eigentlich und er würde sie sicher sogar durch Schattenmagie hindurch finden können.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Samstag 29. Mai 2021, 09:56

Manchmal war es gut, wenn man nicht alleine vor einem Problem stand, sondern jemand sich zu einem gesellte und ebenfalls Ideen beisteuerte. Maruka konnte ein Grinsen nicht lassen, als Thore ihr eine solche Idee lieferte. Und tatsächlich: Die Fremde war für die Servali nicht aufzufinden, doch offenbar hatte sie nicht bedacht, dass Maruka einfach Phas folgen könnte. Oder war das Absicht? Lockte man die beiden Verfolger in eine Falle? Ganz egal, denn vorerst gab das Maruka wieder etwas Aufwind. Sie fühlte sich vollständiger, wenn sie sich auf ihre Sinne verlassen konnte und eine Chance hatte, ihrem Jäger das Szepter zu überlassen. Thore folgte Maruka so weit, bis sie an die Stelle kamen, wo Maruka zum ersten Mal die Spuren der Frau aufgenommen hatte. Von hier aus, zog sich die Nuance des Tabiki weiter in Richtung Osten. Noch bevor die Matronerin sich richtig darauf einschießen konnte, hörte sie bereits Schritte. Sie drangen von weiter weg an ihr Ohr und doch schienen sie zu glauben, dass sie eine ausreichende Entfernung zwischen sich und ihre Verfolger gebracht hatten. Sie gingen zügig, behände wie es für Jäger üblich war, doch sie rannten nicht. Sie schienen sich vorerst außer Gefahr zu wähnen. Thore schaute in die Richtung, in die Maruka wies und kniff die Augen zusammen, als könne er etwas erkennen. Er betrachtete den kleinem Funkenfreund, den Maruka zur Hilfe bat und schaute sich dann immer wieder um. Er verstand nicht, was Maruka dem kleinen Kerl sagt, doch er wartete geduldig auf ihren Plan. Maruka weihte Thore kurze Zeit später in ihren Plan ein und der Mantroner nickte verständig. Er beäugte den kleinen Baumgeist fragend und schien nicht recht zu wissen, ob er sich auf ihn verlassen konnte, doch er legte kein Veto ein. „Meinst du echt, dass Phas etwas damit zu tun hat?“, fragte er dann doch, denn ihm schien nicht wohl dabei zu sein, ihren Gefährten zu verdächtigen. „Was für einen Grund sollte er haben…?“, grübelte er und es war nur natürlich, dass sich Fragen bildeten, die jetzt allerdings noch keine Antwort erhielten. So blieb Maruka dem Blonden eine Antwort schuldig, als sie sich langsam in Bewegung setzten. Thore versuchte sich so gut es ging bedeckt zu halten, doch seine Körpergröße und sein klappernder Rucksack verhinderten, dass er sich ebenso wenig und grazil bewegen konnte, wie die Hybridin. Er musste recht lustig aussehen, wie er sich durch das Dickicht einen Weg bahnte und jedes Raubtier in mehreren Kilometern Entfernung, hätte ihn mit Leichtigkeit gehört. Doch für das menschliche Gehör, wäre es sicher akzeptabel. Nach einer kurzen Weile, verloren sich Maruka und Thore aus den Augen. Maruka suchte sich ihren Weg durch das Unterholz oder oberhalb, über die enger stehenden Bäume und Thore war genau das, was Maruka für ihn geplant hatte. Er kam den beiden Flüchtigen näher und sie mussten ihn natürlich irgendwann hören, auch wenn er seine Schleichfertigkeit im Laufe der Verfolgung etwas verbesserte. Doch er war eben nicht der Geheimniskrämer, der Schatten im Verborgenen. Je näher die Mantroner ihren Zielen kamen, desto besser konnte Maruka sie hören und tatsächlich gingen sie zügig weiter, aber noch hatten sie Thore nicht bemerkt, sodass das feine Katzengehör Gesprächsfetzen aufschnappen konnte: „…warten können… alleine wäre..“, das war Phas, dessen tiefe Stimme deutlich hervorstach. Dann folgte die Unbekannte: „..lustiger… Gesichter gesehen?.. Vergiss sie.“. Sehen konnte Maruka die beiden nicht, dafür waren sie noch zu weit entfernt. Thore schien die beiden auch noch nicht wahrgenommen zu haben, denn er stiefelte weiter dem grünen Geist hinterher, ohne zu stocken. Es folgte ein Schnauben, das abfällig klang und doch versöhnlich. Das Gespräch wurde eindeutiger, mit jedem Schritt, den Maruka es schaffte, die Distanz zu verringern. „Ich hab, was ich wollte. Und wir brauchen sie nicht.“, das war wieder die Frau und ihr celcianisch hatte einen melodischen Akzent. Phas schwieg einen Moment lang, bevor er darauf antwortete: „Wir hätten es erklären können. Sie sind nicht der Feind.“, versuchte er und klang tatsächlich ehrlich dabei. Doch er wurde rüde unterbrochen, als ihre Stimme durch seine Worte schnitt: „Nur weil jemand vielleicht nicht der Feind ist, heißt es noch lange nicht, dass man sie auch gebrauchen kann. Du weißt, was auf dem Spiel steht und..“, sie brach ab und die Schritten verhallten. „Wir werden verfolgt.“, flüsterte die melodische Stimme und ihre Schritte wurden hastiger, dann rannten sie tatsächlich weg. Thore trampelte durch den Urwald, zumindest für Marukas Gehör, aber sie wollte ja auch, dass er sie in ihre Richtung hetzte. Sollte sie die beiden vielleicht doch zur Rede stellen? Würde die Frau Phas jetzt, wo sie verfolgt wurden und das wussten, überhaupt noch dorthin bringen, wo sie hinwollten? Sollte Maruka versuchen, die Frau zu überwältigen? Ob Phas eine Geisel war, konnte sie immer noch nicht richtig verifizieren, zumindest aber, dass sie sich kannten, dem Gespräch nach zu urteilen. Oder hetzten sie sie, bis sie nicht weiter konnten? Was wäre die richtige Strategie?
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Samstag 29. Mai 2021, 14:34

Maruka entnahm den belauschten Gesprächen, das was sie brauchte. Phas kannte sie nicht nur, sie machten definitiv gemeinsame Sache und sie hatten den Raub des Spiegels geplant, nur war SIE Phas zuvor gekommen und fand es „lustig“ ihrem Begleiter die Klinge an die Kehle zu setzen. Jemanden Glauben zu machen, ein Leben zu bedrohen, selbst wenn es nur zum Spaß war, konnte nach hinten los gehen und das tat es. Maruka war wütend. Sie waren verraten worden von Phas. Und selbst die Beteuerung, dass sie keine Feinde aber unnütz waren, stimmte sie da nur minimal milder. Sie zu weiter zu verfolgen, würde sie an kein echtes Ziel mehr bringen. Maruka entschied in diesem Moment:
...nicht töten, wenn es nicht notwendig wird.
Dann ging ein Teil ihres Plans auf und Thore trieb die beiden Flüchtigen in Richtung ihrer Position. Jetzt gab es nur noch zwei Varianten:
Entweder die Frau kam Marukas Position im Geäst der Bäume so nah, dass sie sie direkt anspringen und überwältigen konnte, oder Maruka würde ihre Bola verwenden um sie zu Fall zu bringen und sich dann auf sie stürzen. Thore war nicht weit und sie hoffte dass ihr Funkenfreund ihn sicher dann zu ihr führte um ggf. ihr Phas vom Hals zu halten, während sie die Frau „befragte“. Mal sehen, wie es ihr mit fünf scharfen Krallen am Hals so ging. Den Spieß konnte Maruka umdrehen! Das war hier auch kein nettes Spielen mehr. Maruka konnte die Situation nicht abschätzen und würde im Moment entscheiden, je nach dem wie die Frau reagierte. Wenn sie sich ergab und gesprächig wurde, dann war es möglich noch diplomatisch aus der Situation heraus zu kommen. Aber wenn sie sich wehrte und sie sich doch als Feindin heraus stellte, würde Blut fließen.
Maruka saß vollkommen still in ihrem Baum und lauerte bereit auf ihren Angriff.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Montag 31. Mai 2021, 00:01

Manchmal gestaltete sich eine Situation nur aus Fetzen heraus. Sie entstand, weil die unterschiedlichen Betrachter ihre eigenen Gefühle, ihre eigenen Ansichten und ihre gemachten Erfahrungen bündelten und der Situation eine Bewertung zukommen ließen, die mit anderen Ausgangspunkten, vielleicht völlig anders ausgesehen hätte. Thore zum Beispiel war sich sehr sicher gewesen, dass Phas Hilfe benötigte und sie nicht hinterging. Ihm fehlten gewisse Eindrücke, die Maruka kurz zuvor gemacht hatte und die nun dazu führten, dass sie aus Gesprächsfetzen etwas hörte, was man vielleicht auch, als harmlos hätte ansehen können. Doch nichts davon änderte die Fakten: Phas kannte die Unbekannte und er hatte sich offenbar gesträubt, Maruka die Fährte zu erklären, obwohl er es gekonnt hätte. In einem Rudel hinterging man sich nicht. Man vertraute einander, vertraute einem sogar das eigene Leben an, wenn man gemeinsam auf die Jagd ging. In einem Rudel hatte jeder seinen Platz, das war wichtig und durfte nur unter ganz besonderen Umständen, verändert werden. Maruka und Thore zu hintergehen, wegen eines vermeintlichen Schmuckstücks, das ging zu weit und löste in der Hybridin, Wut aus. Niemand sollte Spaß daran haben, jemandes Leben zu bedrohen und schon gar nicht das Leben von Thore, der dazu unbewaffnet gewesen war. Nein, Maruka würde sich das nicht bieten lassen und so schmiedete sie einen Plan, der die beiden Flüchtenden auf direktem Weg zu ihr schicken sollten. Thore war die Finte, sie würde das Empfangskomitee bilden. Doch bevor es soweit war, musste sich die Katze noch den geeigneten Ast aussuchen, auf den sie lauern konnte. Sie lief behände von Ast zu Ast, während das verfolgte Pärchen sich von Thore durch das Unterholz jagen ließ. Sie ahnten nicht, dass sie sich aufgeteilt hatten und während sie gemeinsam liefen, kam von Phas: „Verdammt, du solltest dringend lernen, mit den Leuten zu reden, statt sie immer gleich anzugreifen!“, er war kaum außer Atem, da er gut im Training war. Die Frau antwortete nicht, sondern lief vor ihm weiter, als der Weg etwas schmaler wurde. Maruka konnte unter sich die beiden herankommen erkennen und hatte einen Ast für sich entdeckt, der ihr einen guten Schutz vor Entdeckung bot. Die Frau lief vor Phas und er war direkt dahinter. Er war nicht gefesselt, noch bedrohte sie ihn mit einer Waffe. Offenbar war er dann doch aus freieren Stücken hier, als es sich anfänglich darstellte. Als Phas sich kurz umwandte, um zu sehen, wie dicht man ihnen auf den Fersen war, nutzte die Servali ihre Chance und ließ sich im genau richtigen Moment den Ast hinunterfallen, um sich die Fremde zu krallen. Diese schaute nur Sekunden, bevor es zur Kollision kam, auf und schaffte es zumindest noch soweit wegzurollen, dass nicht Marukas ganzes Gewicht auf ihr landete. Trotzdem fiel die Vermummte und die Katze schaffte es, ihren kleinen eingebüßten Vorteil, wieder wett zu machen, indem sie flink über die am Boden Liegende kletterte und ihr die Kehle mit ihren scharfen Krallen auf den Erdboden fixierte. Die Frau, die etwas größer, als die Katze selbst, war, war für einen Moment völlig ruhig, dann vernebelte etwas Marukas Augen. Es wirkte wie ein Schwarm schwarzer Fliegen, wurde mehr und mehr, bis sie für einen flüchtigen Augenblick nichts mehr sehen konnte. Die Fremde nutzte diesen Moment, griff beherzt nach Marukas Krallenhand und drehte sie so, dass ein kleiner Schmerz entstand, sodass die Katze loslassen musste. Er wäre sicherlich größer gewesen, wenn Maruka nicht so feine Ohren gehabt hätte, die ihr im richtigen Moment die Gefahr anzeigten. Doch die Fremde war schnell, kundig und wusste, was sie tat. Maruka hatte Mühe, sie zu stellen, denn sobald sich die Krallenhand von der Kehle gelöst hatte, trat die Unbekannte Maruka ins Kreuz und schaffte es dann, sich unter ihr zu befreien. Jetzt lag die Katze unten, die Angreiferin oben und hielt mit dem Gewicht ihres Körpers, die Hybridin fest. Maruka wehrte sich und so dauerte es nur flüchtige Momente, bis die beiden Frauen sich ordentlich in der Wolle hatten und dem leicht überforderten Phas ein Duell lieferten. Bis Thore keuchend nach dem kleinen Funkenfreund ankam und Phas aus seiner Starre holten. Die Kampfgeräusche waren nicht zu überhören und Thore öffnete seine Augen weit, als er das Knäul aus vermummter Frau und Katzenfell erkannte, die sich einen zähen, fast ebenbürtigen Kampf, lieferten. Es fielen Worte wie „Miststück" und „Elendiges Katzenvieh" und weitere, unschöne Begriffe, die irgendwann dazu führten, dass Phas und auch Thore sich dazu bemüßigt fühlten, einzugreifen. Phas griff beherzt in das Frauenknäul und schaffte die Unbekannte langsam fort, während Thore sich um Maruka kümmerte und sie mit seinen, nebenbei bemerkt, starken Armen sanft festhielt, damit sie der jeweils anderen nicht doch noch die Augen auskratzen konnten. Erst nach einen Moment beruhigten sich sehr langsam und wie gespannte Drahtseile, die Gemüter. Phas und Thore standen sich mit der jeweiligen Frau gegenüber und wäre jemand Fünftes dazu gekommen, hätte dieses Bild sicher für Erheiterung gesorgt. „Beruhigt euch! Alle beide!“, kam es von Phas und die Fremde knurrte unwillig, während sie immer mal wieder versuchte, nach Maruka zu treten oder nach ihr zu schnappen. „Lass mich los, Phas!“, blaffte sie ihn an, doch der Tabiki hielt stand. „Phas?! Was zum Henker soll das alles hier?!“, schaltete sich dann Thore ein und vielleicht beruhigte sich Maruka langsam, denn vorher würde er sie nicht aus seiner Umarmung entlassen. Er tat der Hybridin nicht weh, war peinlich darauf bedacht, dass er sie sanft festhielt, aber er hatte auch eine gewisse Stärke darin, die klar machte, dass er sie erst losließ, wenn er sicher sein konnte, dass sie der anderen nicht sofort wieder an die Kehle ging. „Phas, wenn du ein Wort sagst, ich schwöre dir bei…“. Phas ruckte etwas an ihren Armen, die er festhielt und sie schwieg. Dann sah er zu Maruka und schätzte die Situation ein, ebenso wie sie es tat. „Maruka..“, begann er und die Fremde zischte abermals. „Zu aller erst, sollte ich mich wohl entschuldigen, bei euch beiden.. ich war nicht ganz ehrlich.“. Thore's Griff wurde lockerer bei seinen Worten und er schien ehrlich verwirrt zu sein. „Pah! Entschuldigen, Phas du machst einen Fehler!“, beteuerte sie und wehrte sich abermals gegen seinen Griff. Man konnte gut erkennen, dass die Unbekannte bis auf eine kleine Augenpartie völlig vermummt war und in schwarze und dunkelblaue Stoffe gehüllt war. Sie war größer als Phas und ein paar Zentimeter größer, als Maruka doch ebenso zierlich und offenbar auch trainiert. Was sie war, wurde nicht deutlich, außer, dass sie einen melodischen Akzent besaß. „Vielleicht haben wir uns alle auf dem falschen Fuß erwischt?“, kam es hinter Maruka plötzlich hervor und das tiefe Brummen in seiner Brust, war deutlich zu spüren. „Ich bin Thore..“, sagte er dann und grinste schief, während sowohl Phas, als auch die Unbekannte ihn ungläubig anstarrten.




Versteckt:Versteckten Text anzeigen
Du darfst gerne ein paar Blessuren und Mannöver hinzufügen, wenn du willst.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Freitag 4. Juni 2021, 17:57

Maruka nutzte ihre Chance und ließ sich im genau richtigen Moment den Ast hinunterfallen. Die Vermummte schaute nur Sekunden, bevor es zur Kollision kam, auf und schaffte es zumindest noch soweit wegzurollen, dass nicht Marukas ganzes Gewicht auf ihr landete. Trotzdem fiel sie und die Katze schaffte es, ihren kleinen eingebüßten Vorteil, wieder wett zu machen, indem sie flink über die am Boden Liegende kletterte und ihr die Kehle mit ihren scharfen Krallen auf den Erdboden fixierte. Kleine blutige Perlen drangen unter dem Druck ihre Krallen empor.
Hab ich dich!
Die Frau, die etwas größer, als die Katze selbst, war, war für einen Moment völlig ruhig, dann vernebelte etwas Marukas Augen. Es wirkte wie ein Schwarm schwarzer Fliegen, wurde mehr und mehr, bis sie für einen flüchtigen Augenblick nichts mehr sehen konnte. Maruka schloss bewusst die Augen um sich von den schattenmagischen Spielereien nicht verwirren zu lassen und konzentrierte sich ganz auf den Druck ihrer Krallen auf das weiche Fleisch des schlanken Halses unter ihr. Wäre sie nur ein wenig böser, ein wenig mordlustiger gewesen, so hätte sie vielleicht noch mehr zugedrückt und die nächste Aktion der Frau so verhindert. Aber Maruka war trotz allem keine Killerin. Sie zögerte. Die Fremde nutzte diesen Moment, griff beherzt nach Marukas Krallenhand und drehte sie so, dass nur ein kleiner Schmerz entstand und die Katze loslassen musste, wollte sie ihr nicht gleich den Kehlkopf heraus reißen. Der Schaden wäre sicherlich größer gewesen, wenn Maruka nicht so feine Ohren gehabt hätte, die ihr im richtigen Moment die Gefahr anzeigten und sie locker ließ. Es war nur ein Gedankenblitz, aber er war prägnant.
...nicht noch einmal...
Sie hatte schon einmal aus Versehen getötet. Das wollte sie nie wieder. Die Fremde war schnell, kundig und wusste, was sie tat. Maruka hatte Mühe, sie zu stellen, denn sobald sich die Krallenhand von der Kehle gelöst hatte, trat die Unbekannte Maruka mit ihrem Knie ins Kreuz und schaffte es dann, sich unter ihr zu befreien. Jetzt tauschten die Positionen und bald lag die Katze unten, die Angreiferin oben und hielt mit dem Gewicht ihres Körpers, die Hybridin fest.
Da wo ich dich haben will...
Katzen kämpften gern aus dieser Position heraus. Maruka wehrte sich, aber eben nicht so sehr, als dass sie um ihr Leben kämpfte. Es war mehr ein Kampf aus Wut und so dauerte es nur flüchtige Momente, bis die beiden Frauen sich ordentlich in der Wolle hatten und dem leicht überforderten Phas ein Duell lieferten. Ein bisschen Fell flog und hier und da stanzten auch lange Krallen Löcher durch den Stoff und in die Haut der Kontrahentin. Ein bisschen Blutgeruch lag in der Luft, kaum wahrnehmbar, aber für die Katze überdeutlich. Maruka traktierte ihre Gegnerin ordentlich, riss aber nicht an den Wunden. Thore kam keuchend nach dem kleinen Funkenfreund an und Phas aus seiner Starre holten. Die Kampfgeräusche waren nicht zu überhören und Thore öffnete seine Augen weit, als er das Knäuel aus vermummter Frau und Katzenfell erkannte, die sich einen zähen, fast ebenbürtigen Kampf, lieferten. Es fielen Worte wie
„Miststück"
...das war Maruka... und
„Elendiges Katzenvieh"
...das war die Vermummte... und weitere, unschöne Begriffe, die irgendwann dazu führten, dass Phas und auch Thore sich dazu bemüßigt fühlten, einzugreifen. Phas griff beherzt in das Frauenknäuel, bekam vielleicht auch eine Schramme dabei ab und zerrte die Unbekannte langsam fort, während Thore sich um Maruka kümmerte und sie mit seinen, nebenbei bemerkt, starken Armen sanft festhielt, damit sie der jeweils anderen nicht doch noch die Augen auskratzen konnten. Vielleicht stanzte auch hier Maruka ein paar kleine Löcher im Eifer des Gefechts, aber hielt sich doch noch zurück.
„Grrrrrrrrrrrrr....“
Maruka gab einen sehr tierischen Laut vorn sich. Sie fauchte! Es war eine Warnung. Der helle schneidende Laut ging dann in ein sonores, niederfrequentes Brummen über. Die Hybridin hatte fast am ganzen Körper gesträubtes Fell und einen weiteren Angriff würde sie wohl dann mit aller Wucht erwidern, wenn die Frau nicht ebenfalls aufhörte. Aber jetzt wurde sie festgehalten... und knurrte. Thore war aber nicht der Feind und so wandte sie ihre Aggressionen lieber weiter gerade aus, als seine Arme anzugehen, an denen sie sich inzwischen mehr festhielt, als ausbrechen zu wollen. Sie atmete hektisch und flach und fixierte ihr Opfer. Erst nach einen Moment beruhigten sich sehr langsam die Gemüter.
„Beruhigt euch! Alle beide!“
, kam es von Phas und die Fremde knurrte unwillig, während sie immer mal wieder versuchte, nach Maruka zu treten oder nach ihr zu schnappen. Phas hatte es unbewusst mit dieser Aussage schlimmer gemacht. Nichts war schlimmer, als jemandem wütenden zu sagen, dass er sich beruhigen solle. Das kam einem Eisbären das Junge wegzunehmen gleich.
"Du Verräter hast mir gar nichts zu befehlen!!!"
, fauchte Maruka nun Phas an.
„Lass mich los, Phas!“
, blaffte die Vermummte ihn an, doch der Tabiki hielt stand.
"Ja lass sie los, Phas. Dann kann sie versuchen zu Ende zu bringen, was ihr beide angefangen habt. ...VERSUCHE es nur!"
„Phas?! Was zum Henker soll das alles hier?!“
, schaltete sich dann Thore ein. Er tat der Hybridin nicht weh, war peinlich darauf bedacht, dass er sie sanft festhielt, aber er hatte auch eine gewisse Stärke darin, die klar machte, dass er sie erst losließ, wenn er sicher sein konnte, dass sie der anderen nicht sofort wieder an die Kehle ging. Maruka hatte sich schon fast wieder in seinen Armen entspannt, aber traute sich selbst noch nicht so ganz. Diese Frau brachte sie zur Weißglut.
„Phas, wenn du ein Wort sagst, ich schwöre dir bei…“
Phas ruckte etwas an ihren Armen, die er festhielt und sie schwieg.
Er hält sie wenigstens im Zaum.
Dann sah er zu Maruka und schätzte die Situation ein, ebenso wie sie es tat.
„Maruka..“
, begann er und die Fremde zischte abermals eher unwillig und Maruka funkelte sie an.
„Zu aller erst, sollte ich mich wohl entschuldigen, bei euch beiden.. ich war nicht ganz ehrlich.“
„ACH!“
Maruka klang schon ein wenig sarkastisch. Thore's Griff wurde jedoch lockerer und er schien ehrlich verwirrt zu sein.
„Pah! Entschuldigen, Phas du machst einen Fehler!“
, beteuerte sie und wehrte sich abermals gegen seinen Griff.
Wenn er sie los lässt bring ich sie um!
, dachte sie. Vielleicht lag sogar dieses Mal ein bisschen Erst darin. Die Situation geriet auf Messers Schneide. Ein weiteres Mal würde sich Maruka nicht verraten lassen.
„Vielleicht haben wir uns alle auf dem falschen Fuß erwischt?“
, kam es hinter Maruka plötzlich hervor und das tiefe Brummen in seiner Brust, war deutlich an ihrem Rücken zu spüren. Das wirkte beruhigend, ohne dass sie es bewusst wahrnahm.
„Ich bin Thore..“
, sagte er dann und grinste schief, während sowohl Phas, als auch die Unbekannte ihn ungläubig anstarrten. Sogar Maruka drehte ihren Kopf zur Seite und schielte zu ihm hoch.
„Und das sind der Verräter Phas und das Miststück, die es lustig finden, dir eine Klinge an den Hals zu halten.“
Maruka war nicht mehr so wütend, dass sie Blut fließen lassen wollte, aber doch noch stocksauer.
„Sie wissen wer wir sind. Ich hab sie gehört, wie sie gesagt hat, dass sie unsere Gesichter lustig fand.“
Sie wandte sich der Vermummten zu.
„Sie haben das alles geplant. SIE hat sich aber nicht an den Plan gehalten und hat Phas übergangen und zu früh angegriffen. Sie wollten nur den Spiegel. Was habt ihr damit vor? Was habt ihr mit Kosral zu tun?!“
Maruka nahm immer gern den direkten Weg. Drum herum reden war nicht ihre Art. Spielen tat sie nur mit ... lecker Kerlen die ihrem Beuteschema entsprachen.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Montag 7. Juni 2021, 09:36

Die Situation in der sich das unfreiwillig Quartett befand, hätte kaum anders ausgehen können. Maruka war als Jägerin prädestiniert die Fährte und die Verfolgung der beiden Flüchtigen aufzunehmen. Ebenso gab es, sollten die beiden Mantroner den Spiegel nicht einfach vergessen wollen, keine Alternative. Die Unbekannte hatten den ominösen Gegenstand entwendet und machte damit klar, dass es in aller erster Linie darum ging. Da das Rätsel um diesen Spiegel bisher nicht gelöst werden konnte, gab es eben auch keinen anderen Weg, als die Verfolgung aufzunehmen und schlussendlich den Spiegel wiederzuerlangen. Maruka hatte in ihrem Leben zu viel gesehen und erlebt, als dass sie es einfach hätte gut sein lassen können. Ihre Instinkte verrieten ihr noch so kleine Details, schlugen bei den feinsten Anzeichen, Alarm und sie hatte gelernt, auf sie zu hören. Dass das nicht immer so war und die Symbiose mit der Servali erst entstehen und angenommen werden musste, lag hinter ihr. Jetzt waren sie ein beinahe unschlagbares Team, das sich aufeinander verlassen konnte. So harrte Maruka auf ihrem Ast aus, bis die Fremde darunter angekommen war, um sich flink auf sie fallen zu lassen. Die Vermummte schaffte es in aller letzter Sekunde, einen Schritt zu tun, sodass Maruka sich erst den Vorteil zurück erkämpfen musste. Es dauerte einen kleinen Moment in dem beide Frauen zeigten, aus welchem Holz sie geschnitzt waren, bis sie sich ordentlich und blutig im Clinch lagen. Keine der beiden schonte die jeweils andere und für die feine Nase der Katze, roch es blutig, während die Frau zischte und fluchte, sobald die Krallen ihren leichten Stoff an Armen oder Schulter zerfetzten und sich schmerzhaft in ihre Haut bohrten. Maruka konnte feststellen, dass die Fremde unter dem verhüllenden Stoff, eine Lederrüstung trug, die ihr zusätzlichen Schutz bot. Auch konnte die Hybridin erkennen, dass die Frau ganz und gar nicht unerfahren im Kampf war und sie Mühe hatte, trotz ihrer Sinne und Schnelligkeit, die Frau überhaupt zu treffen. Es waren die Männer dieser Runde, die beherzt in das Geschehen eingriffen und ebenfalls Gefahr liefen, sich einige Kratzer abzuholen. Nun standen sich beide Lager gegenüber und die Frauen spucken Gift und Galle, während sie durch Phas und Thore von schlimmerem abgehalten wurden. Es dauerte einen Augenblick, bis sich alle soweit beruhigt hatten, dass wenigstens ein Gespräch möglich wurde. Das Knurren der Katze war überdeutlich zu vernehmen und zeigte klar an, dass ab hier Schluss sein würde. Thore’s Herz klopfte bei dieser Erkenntnis, doch er hielt sie gewissenhaft und aufrichtig sanft, um ihr nicht wehzutun. Vielleicht war ihm aber auch schlagartig bewusst, dass er, wenn er sie jemals soweit reizen sollte, keine Chance gegen sie gehabt hätte. Dass sie einem gefährlichen Raubtier sehr nahe kommen konnte. Phas riss ihn aus seinen Gedanken, als dieser die Situation nicht zwangsläufig zum Besseren wandte, indem er die beiden Frauen beruhigen wollte. Maruka’s Antwort folgte prompt und Phas zuckte sogar leicht, bei der Härte. Ihm wurde bewusst, dass er sehr viel mehr Überzeugungsarbeit würde leisten müssen, als auch schlicht zu entschuldigen. Der Tabiki sah sich nun beiden Frauen gegenüber, die ihm verbal beipuhlten und kam ins Schwitzen. In seinen Armen die Vermummte, die ihn anhielt, den Mund zu halten und vor ihm Maruka, die ihn mit ihren Erwiderungen deutlich zeigte, dass er viel zu weit gegangen war. Hilfesuchend, glitt sein Blick zum Mantroner, der die Aufforderung auffasste und sich erstmal vorstellte. Es wirkte, denn zumindest Phas und die Fremde starrten ihr verdutzt an und auch Maruka hob den Blick. Thore erwiderte diesen und grinste schief, bis Maruka deutlich zeigte, dass sie garantiert nicht versöhnlich gestimmt war. Phas seufzte hörbar und die Fremde zappelte abermals in seinem Griff. Dann ruhte der hellbraune Blick auf Maruka und er wartete einen langen Moment, bevor er Luft holte und zu sprechen begann: „Maruka, so.. so ist es ganz und gar nicht gewesen, du missverstehst..“, er wählte nun mit Absicht für seine Einleitung die Tiersprache, um sie vielleicht etwas zu beruhigen. Dann sprach er für alle Ohren weiter: „Es war nie meine Absicht, euch zu hintergehen…“, die Fremde schnaubte, als Kommentar. „Phas! Halt die Klappe, ich sag es dir, das ist es nicht wert!“, zischte sie und funkelte Maruka an. Doch der Tabiki achtete in diesem Moment nicht auf sie und behielt den Blick bei der Hybridin. „Können.. können wir ins wohl in Ruhe unterhalten? Alle zusammen?“, bat er und die Fremde stöhnte. „Phas, wir haben keine Zeit für diesen Quatsch, du weißt doch was auf dem Spiel steht?!“, der Jäger musterte die Vermummte und er wirkte tatsächlich hin und hergerissen. Dann verfinsterte sich sein Gesicht. „Nein, ich bin es ihnen schuldig und sie könnten helfen, wenn sie es verstehen. Dein Plan ist gründlich schief gegangen und jetzt bin ich dran!“, herrschte er sie an, sodass sie nichts mehr sagte. Ja sogar ihr Körper wurde weicher, sodass ein Angriff wohl vorerst ausbleiben würde. Phas ließ sie langsam los und trat, die Hände leicht erhoben, einige Schritte auf Maruka und Thore zu, blieb aber im sicheren Abstand. Die Fremde stand halb hinter ihm, verschränkte die Arme und starrte missmutig drein, blieb aber ruhig. „Maruka.. es tut mir leid, dass du dich verraten fühlst aber… es ging nie darum dich zu verraten. Die Umstände zwangen uns zum Handeln und.. auch wenn du mein Dorf gerettet hast, war ich mir nicht sicher, inwieweit ich dir vertrauen konnte. Manche Dinge sind zu wichtig, um sie leichtfertig zu teilen… verstehst du das?“, fragte er dann ehrlich und er versuchte wirklich, ihr etwas die Wut zu nehmen. Man konnte erkennen, dass es ihm nicht leicht fiel und dass er es dennoch ehrlich meinte und daran glaubte. Thore hingegen würde Maruka loslassen, wenn sie darum bat und wenn er sich sicher sein konnte, dass sie keine Anstalten machte, die Fremde in Phas' Rücken umzubringen. Phas versuchte es mit noch einem kleinen, versöhnlichen Angebot und drehte sich halb zu der Vermummten. „Das ist Rianna. Ja, wir kennen uns und ja, sie hat den Spiegel gestohlen. Aber Maruka…“, er wandte sich ihr wieder zu. „Nur weil sie euch nicht kennt und … ich keine Zeit hatte, sie von euch zu überzeugen. Sie und ich, wir sind nicht der Feind. Glaub mir..“, es war eine Bitte an die Hybridin, zumindest zu versuchen, ihm zu zuhören und ihm die Chance zu geben, in Ruhe alles zu erklären. Ob Maruka sich darauf einließ oder sich direkt daran machte, den Spiegel zurück zu erobern, würde sich in den nächsten Sekunden entscheiden.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Montag 7. Juni 2021, 18:51

Der hellbraune Blick des Tabiki ruhte auf Maruka und Phas wartete einen langen Moment, bevor er Luft holte und zu sprechen begann:
„Maruka, so.. so ist es ganz und gar nicht gewesen, du missverstehst..“
Dass er die Tiersprache wählte war ein Tribut an den Stolz der Katze und diese war es auch, die die Menschin darauf hin beruhigte.
Vielleicht will er doch Frieden und sein Revier mit uns teilen... Revier? Du meinst seine Geheimnisse. ... Ja.
Dann sprach er für alle Ohren weiter:
„Es war nie meine Absicht, euch zu hintergehen…“
, die Fremde schnaubte, als Kommentar.
„Phas! Halt die Klappe, ich sag es dir, das ist es nicht wert!“
, zischte sie und funkelte Maruka an.
Hätte sie gesagt, wir sind es nicht wert, wäre sie jetzt tod! ...Hm...Was ist es also nicht wert?! Einer 'blöden' Hybridin zu erklären was los ist? Hasst sie Halbwesen oder ist es etwas anderes?
Diese hier konnte sogar noch besser zurück funkeln, da Katzenaugen wunderbar reflektieren und dann aus der Tiefe schön glühen konnten.
„Können.. können wir ins wohl in Ruhe unterhalten? Alle zusammen?“
, bat er und die Fremde stöhnte.
„Phas, wir haben keine Zeit für diesen Quatsch, du weißt doch was auf dem Spiel steht?!“
Ach halt doch die Klappe!
Der Jäger musterte die Vermummte und er wirkte tatsächlich hin und hergerissen. Dann verfinsterte sich sein Gesicht.
„Nein, ich bin es ihnen schuldig und sie könnten helfen, wenn sie es verstehen. Dein Plan ist gründlich schief gegangen und jetzt bin ich dran!“
, herrschte er sie an, sodass sie nichts mehr sagte.
Ha! Da hast du es. Wegen deiner übereilten Handlungen muss du jetzt warten...
Fast hätte Maruka gegrinst und Zähne gezeigt... aber nur fast. Als Grinsekatze hätte sie ihr Gegenüber sicher noch mehr provoziert und sogar sie sah ein, dass das gerade nicht die beste Tacktik war um an Informationen zu kommen, wenn Phas gerade begann sich zu öffnen. Trotzddem beobachtete Maruka zum Sprung bereit genau, was die Fremde tat. Ihr Körper wurde weicher, sodass ein Angriff wohl vorerst ausbleiben würde. Phas ließ sie langsam los und trat, die Hände leicht erhoben, einige Schritte auf Maruka und Thore zu, blieb aber im sicheren Abstand. Die Fremde stand halb hinter ihm, verschränkte die Arme und starrte missmutig drein, blieb aber ruhig.
„Maruka.. es tut mir leid, dass du dich verraten fühlst aber… es ging nie darum dich zu verraten. Die Umstände zwangen uns zum Handeln und.. auch wenn du mein Dorf gerettet hast, war ich mir nicht sicher, inwieweit ich dir vertrauen konnte. Manche Dinge sind zu wichtig, um sie leichtfertig zu teilen… verstehst du das?“
, fragte er dann ehrlich und er versuchte wirklich, ihr etwas die Wut zu nehmen.
Natürlich...
Maruka knirschte mit den Zähnen, aber streichelte Thores Arm und sah kurz zu ihm auf, damit er sie los ließ. Dann stellte sie sich breitbeinig und mit vor der Brust gekreuzten Armen aufrecht hin.
...Geheimnisse machen immer nur Ärger, aber er hatte genug Zeit um uns einzuweihen. Mal sehen, wie er das alles erklären will.
„Das ist Rianna. Ja, wir kennen uns und ja, sie hat den Spiegel gestohlen. Aber Maruka…“
Das war jetzt nur das Offensichtliche.
„Nur weil sie euch nicht kennt und … ich keine Zeit hatte, sie von euch zu überzeugen. Sie und ich, wir sind nicht der Feind. Glaub mir..“
Nicht...?!
Sie hob eine Braue zweifelnd.
Warten wir was kommt.
Dass dieses Mal ausgerechnet ihre tierische Seite fast ein bisschen diplomatisch auf sie einwirkte, mochte erstaunlich sein, doch die Servali war der Natur sehr verbunden. Tabiki waren der Natur sehr verbunden. Aber was war mit Phas? War er die Ausnahme die alles zerstörte oder fand er die richtigen Worte für ihre Katze UND ihre menschliche Seite. Denn noch war Maruka sehr geteilter Meinung. Maruka behielt die Fremde im Auge, ABER dabei hörte sie Phas zu. Sollte jedoch die Schl... wieder zu fliehen versuchen wäre Schluss mit Lustig. Aber Phas gab sich gerade alle Mühe die verfahrene Situation zu retten und so ganz wollte sie einfach nicht glauben, dass er eines Spiegels, oder einer vermummten Frau wegen sie hintergangen hatte.
Also, was ist hier los?!
"Fang an zu erzählen und beeil dich. Wenn es stimmt was du sagst, dann habt ihr wenig Zeit und wir jede Menge euch zu jagen und das Leben zum Harax zu machen, eure ACH so geheimen Pläne zu vereilten...selbst wenn es aus Unwissenheit passiert und schlimmeres herauf beschwört. Das wollt ihr sicher nicht, oder?"
Dabei sah sie ohne Unterlass die vermummte Frau an. Selbst ihr kleiner Funkenfreund konnte dieses Fixieren nicht unterbrechen, als er sich ihr wieder näherte, umschwirrte, sie kurz die Haare im Nacken anhob und er sich wieder in ihr Haar kuschelte.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. Juni 2021, 23:08

Wenn man in seinem Leben bereits viele Male hintergangen und belogen wurde, dann machte das zwangsläufig etwas mit einem. Der eigene Verstand lernte, dass er das Vertrauen hüten musste wie einen Schatz, dass er misstrauisch bleiben musste, egal wer vor einem stand. Die Augen gewöhnten sich an, mit Argwohn auf jeden nieder zu blicken und die Ohren wollten immer die Nuance hören, die verräterisch klang. Es war eine Transformation, die sich über eine lange Zeit vollzog und schlussendlich dazu führte, dass man sich selber irgendwann nicht mehr traute. Zweifel mischten sich bei, verwirrten einen und versuchte, einem einzureden, dass man sich irren könnte, dass es so nicht war, wie man es sich vorstellte. Maruka befand sich nun in einer solchen Situation und es war seltsamerweise die Katze, die hier eher Fürsprecher, denn Ankläger war. Die Mantronerin im Katzenpelz war weitaus vorsichtiger und so reichte es zwar, dass sich Maruka von dem Gedanken, die Andere töten zu wollen, abbringen ließ, doch das Misstrauen in Phas und seine Worte blieb. Er hätte genug Zeit gehabt, sie einzuweihen, fand die Hybridin und zeigte deutlich ihre Ablehnung, als sie ihre Thore bat, sie loszulassen, um sich vor den Anderen aufzubauen. Trotz ihrer geringen Körpergröße, schaffte Maruka es, dass ihre Ausstrahlung, Phas dazu bewog, stehen zu bleiben. Er musterte sie und ihre Worte klangen wie Peitschenhiebe in seinen Ohren. Der Tabiki nickte pflicht- und schuldbewusst. Sie hatte ja Recht. Im Hintergrund, verschränkte auch Rianna ihre Arme und die unverhüllten Augen ruhten auf der Katze. Sie funkelten und sprachen eine deutliche Sprache. „Du hast doch keine Ahnung, Mädchen.“, knirschte die melodische Frauenstimme und Phas wandte sich halb um, um Rianna Einhalt zu gebieten. Danach drehte sich der Jäger um und rieb sich kurz mit den Händen durchs Gesicht. Er wirkte nun nicht mehr so ruhig, wie Maruka ihn kennenglernt hatte. Thore trat an die Seite der Katze. Er wirkte wie ein riesengroßer, muskulöser Kuschelbär, der es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hatte, der Hybridin zur Seite zu stehen und sie, falls nötig, an einer impulsiven Handlung zu hindern. Thore räumte Phas nonverbal das Recht ein, sich zu erklären, ebenso wie ihre Servali das tat. Der kleine Funkenfreund lugte vorwitzig aus Maruka’s Fell hervor, um dann immer wieder Thores Arm zu pieksen, sodass dieser in unregelmäßigen Abständen, über seinen Arm strich, als wäre dort eine lästige Mücke. Danach legte sich Stille auf die Umstehenden. Jeder schien auf die Worte von Phas zu warten und Rianna trat allmählich näher, hatte aber die Hände offen zur Schau gestellt, damit niemand auf die Idee kommen konnte, sie würde eine versteckte Waffe ziehen. „Wo fang ich an…“, grübelte Phas laut und sah kurz zu der fremden Frau. „Rianna und ich sind uns hier im Kapayu vor etwas mehr, als einem Jahr begegnet. Sie.. ist eine Art Kundschafterin für ihr Volk, ähnlich wie du, Thore und ich war auf der Jagd. Sie kannte sich hier nicht aus und wäre beinahe einer ganzen Mantis-Familie in die Falle gegangen..ich, naja nicht so wichtig, aber wir.. wir sind uns näher gekommen.“, es fiel ihm sichtlich schwer und Rianna blieb dann neben Phas stehen und berührte seine Schulter, mit der ihren. Es lag eine Vertrautheit zwischen ihnen, die sich erst jetzt entfalten konnte. Phas lächelte kurz in ihre Richtung, bevor er weiter sprach. „Es dauerte eine ganze Weile, da weihte mich Rianna in ihr Geheimnis ein. Sie gehört einer Bewegung an, die sich dem Widerstand gegen das Dunkle Regime verschrieben hat.“, schloss er und Rianna sah nicht gerade begeistert aus, dass er das erzählte. „Phas, wenn du dich irrst mit den… beiden, dann garantiere ich für gar nichts mehr“, zischte sie ihn an und vergrößerte den Abstand zu ihm wieder. Thore klappte der Mund auf. „Wow! Wie … aufregend?“, er strahlte wie ein Kind, das eine fantastische Geschichte gehört hatte. „Phas, und du? Du machst da auch mit?“, der Tabiki nickte zögerlich und bedachte Rianna mit einem Seitenblick. Er schien ihre Drohung durchaus ernst zu nehmen. „Euch muss klar sein, dass das vertraulich behandelt werden muss. Nicht einer weiß davon, ihr seid die Eraten..“, gab er zu und sah die Hybridin an. Wie würde sie mit dieser Information umgehen? Unsicherheit kag ihm im Gesicht, während Thore einige Schritte auf Rianna zu machte, um sie mit Fragen zu köchern. Er schien keinen Zweifel zu haben.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Mittwoch 9. Juni 2021, 09:06

„Du hast doch keine Ahnung, Mädchen.“
Marukas sonores Brummen wollte noch mal erklingen. Sie mochte diese Frau nicht und die beiden würden wohl nie Freunde werden.
Du bist gleicht tot, 'Mädchen', wenn du mich noch mal so nennst!
Maruka musste sich an Thores Ärmel festkrallen um nicht das Gedachte in die Tat umzusetzen. Die Frau nahm sie nicht ernst und das würde sich bald rächen. Phas wandte sich jedoch halb um, um Rianna Einhalt zu gebieten, was gut war, denn das nahm die Spannung aus der Situation. Wegen seinem Verhalten, hörte Maruka noch zu. Dann drehte sich der Jäger um und rieb sich kurz mit den Händen durchs Gesicht. Thore trat an die Seite der Katze. Danach legte sich Stille auf die Umstehenden. Jeder schien auf die Worte von Phas zu warten und Rianna trat allmählich näher, hatte aber die Hände offen zur Schau gestellt, damit niemand auf die Idee kommen konnte, sie würde eine versteckte Waffe ziehen.
„Wo fang ich an…“
, grübelte Phas laut und sah kurz zu der fremden Frau.
„Rianna und ich sind uns hier im Kapayu vor etwas mehr, als einem Jahr begegnet. Sie.. ist eine Art Kundschafterin für ihr Volk...“
...das da wäre? Man sieht ja nix von ihr... was ebenfalls nicht sehr vertrauensvoll wirkt...
„..., ähnlich wie du, Thore und ich war auf der Jagd. Sie kannte sich hier nicht aus und wäre beinahe einer ganzen Mantis-Familie in die Falle gegangen...“
Komm zum Punkt.
„Ich, naja nicht so wichtig, aber wir.. wir sind uns näher gekommen.“
Ein winziger Gedanke huschte zu ihrer Geschichte mit Revien und sie konnte das bisher gesagte nachvollziehen. Aus dem merkwürdigsten Situationen konnten Bündnisse...und MEHR entstehen.
Hm... sowas passiert... Über Geschmack lässt sich streiten. Ok, dann sind sie halt ein Paar. Das erklärt den Diebstahl nicht.
, es fiel ihm sichtlich schwer und Rianna blieb dann neben Phas stehen und berührte seine Schulter, mit der ihren. Ein fast kindisches:
Wäääcchh...
, huschte durch Marukas Gedanken und sie verdrehte die Augen. Es lag eine Vertrautheit zwischen ihnen, die sich erst jetzt entfalten konnte. Phas lächelte kurz in ihre Richtung, bevor er weiter sprach und sah so den Blick der Hybriden nicht.
Ich würde mich nicht mit ihm paaren, aber sie findet ihn bestimmt toll... so zum herumkommandieren...das scheint sie ja gern zu mögen.
„Es dauerte eine ganze Weile …“
Bitte keine Details!!
„, da weihte mich Rianna in ihr Geheimnis ein. Sie gehört einer Bewegung an, die sich dem Widerstand gegen das Dunkle Regime verschrieben hat.“
, schloss er und Rianna sah nicht gerade begeistert aus, dass er das erzählte.
„Phas, wenn du dich irrst mit den… beiden, dann garantiere ich für gar nichts mehr“
, zischte sie ihn an und vergrößerte den Abstand zu ihm wieder. Thore klappte der Mund auf.
„Wow! Wie … aufregend?“
...aufregend?...
, er strahlte wie ein Kind, das eine fantastische Geschichte gehört hatte, aber Maruka verstand seine Aufregung überhaupt nicht. Auch dass sie so ein Geheimnis um diese Tatsache machten. Maruka beobachtet die Szenerie mit asymmetrisch gehobenen Brauen und verschränkt die Arme wieder vor der Brust.
„Phas, und du? Du machst da auch mit?“
, der Tabiki nickte zögerlich und bedachte Rianna mit einem Seitenblick. Maruka blinzelte.
...mitmachen? ...Phas und sie...jaaaa...öhm... sowas passiert... Phas wird schon seinen Spaß haben um da mitzumachen...
„Euch muss klar sein, dass das vertraulich behandelt werden muss. Nicht einer weiß davon, ihr seid die Ersten..“
, gab er zu und sah die Hybridin an.
Was!?!...dass ihr euch verloben wollt? Hm... vielleicht sind Paarungen bei unterschiedlichen Rassen nicht gern gesehen bei ihren Völkern.
Das Marukas Gedanken in eine vollständig falsche Richtung gingen, war sicher nicht beabsichtigt von Phas, aber die missverständliche Ausdrucksweise, bot dafür genug Raum. Trotzdem hatte Maruka das Gefühl, dass hier irgendetwas an ihrer Interpretation nicht stimmte. Thore wollte gerade einige Schritte auf Rianna zu machen, um sie mit Fragen zu löchern, da hielt Maruka ihm am Ärmel wieder fest. Er schien keinen Zweifel zu haben, aber sie hatte ihm vor kurzem noch zum Spaß ein Messer an den Hals gehalten. Das war für ssie nicht so leicht zu vergessen und Rianna könnte Thores Annäherung falsch verstehen und ihn angreifen. Anscheinend musste jetzt sie plötzlich den Riesen von unbedachten Handlungen abhalten, die aus seiner Neugierde geboren wurden.
„Moment...“
Der Blick der Hybridin huschte mit zusammen gezogenen Brauen zwischen Phas und der Frau hin und her.
„Ist ja schön, dass ihr das Bett teilt, euch paart, oder wie auch immer ihr das nennt...“
Ihre Nase zuckte und ihre Hand wedelte unwirsch die plastischen Gedanken beiseite.
„... um ehrlich zu sein, ist es mir egal, ob ihr da ein Geheimnis drum macht... oder...“
Maruka überlegte.
„...meint ihr was anderes? Aber was hat das damit zu tun, dass Rianna unseren Spiegel geklaut hat?!“
Sie stemmte die Hände in die Hüften und sprach ernst:
„Im Widerstand gegen die dunklen Völker ist doch jeder, der nicht 'für' sie kämpft...ich versteh nicht, was daran so aufregend sein soll.“
Kurz sah sie zu Thore. Damit wandte sie sich an Phas:
„Dein Vater hat etwas zu mir gesagt... Dass ich aufpassen muss, welchen Weg ich einschlage. Denn der Weg der Rache ist für mich eine leichte Wahl...dunkles Blut ruft mich es zu vergießen, aber ich könnte mich auch darin verlieren. Ich nehme an, er weiß hiervon nichts, oder? Sonst hätte er dir vielleicht auch etwas ähnliches gesagt, oder hat es... Aber egal... Ich bin mir inzwischen sogar ziemlich sicher, dass in Morgeria inzwischen sowas wie ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt ist.“
Sie rieb sich über den Arm, da die Erinnerungen an diese Zeit äußerst unangenehm waren und ihr Fell sträubten.
„Die Männer die dein Dorf angegriffen haben, wussten wer ich bin. Sie kannten den Sammler...hm ...Damit sollte klar sein, auf welcher Seite ICH stehe! Bleibt die Frage, warum stehlt ihr uns den Spiegel, was habt ihr damit vor und warum zeigt deine Freundin nicht ihr Gesicht!?!“
Damit fixierte sie wieder die Frau.
„Wenn ich euch glauben soll, dann wäre es ein Anfang, sich mal offen in die Augen zu sehen.“
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 10. Juni 2021, 07:54

Während die Ungleichen sich gegenüber standen und miteinander redeten, zog die Sonne weiter ihre Bahn und überschritt allmählich ihren Zenit. Es war weiterhin warm, schwül und vereinzelt traten die Strahlen der Sonne durch das Blätterdach und besprenkelten den Urwaldboden zu ihren Füßen, mit kleinen Lichtpunkten. Es würde nur noch ein paar Stunden dauern, bis sich die Sonne der Erde entgegen senkte und sie hatten bisher noch keinen wirklichen Meter, auf ihrer Reise gemacht. War es denn jetzt überhaupt noch richtig, ihren bisherigen Plan zu verfolgen? Was war damit? Es gab so viele Fragen zu klären und so wenige Antworten, die die Hybridin zufrieden stellen konnten. Phas bemühte sich, einen kurzen Einblick in die Geschehnisse zu liefern, doch hinter der Stirn der Katze, arbeitete es. Die Beziehungskiste, hätte der Tabiki durchaus weglassen können, wenn es nach Maruka gegangen wäre und auch das kleine Techtelmechtel, als Rianna vortrat, entlockte ihr nichts anderes, als ein Augenrollen. Die spärlichen, langsam offenbarten, Informationen drangen zu Maruka vor, doch irgendwie schien sie sein Gesagtes völlig misszuverstehen. Als Maruka schlussendlich das Wort an die beiden richtete, starrte Phas sie fragend an, während Rianna ungesehen die Augenbrauen hob. „Was…?“, kam es aus dem Mund der Anderen und es war klar, dass sie die Denkweise von der Katze nicht verstand. Bevor Phas etwas sagen konnte, gab Rianna sich die Ehre. „Schätzchen, du bist völlig auf dem Holzpfad. Es geht hier nicht darum, was wir füreinander sind. Zugegeben, Phas schweifte etwas ab, aber der Kern seiner Aussage ist doch wohl naheliegend, oder nicht?“, fragte sie Maruka mit ehrlicher Verwunderung. Sie schaute zu Thore, der sich äußerst bedeckt hielt und gehorsam stehen blieb, als Maruka ihn festhielt. Phas fand wohl auch seine Stimme wieder: „Maruka, natürlich ist jeder, der nicht für das Dunkle Volk kämpft, ein Gegner. Aber ich spreche hier von einem echten, organisierten Widerstand. Er ist über ganz Celcia verteilt und sie stehen in Verbindung.“, er redete leiser und verschwörerisch. „Wie kommst du nur darauf, dass es um Rianna und mich geht?“, fragte er noch mal irritiert, wiegelte dann eine Antwort aber ab. Maruka hatte indes weitere Fragen und stellte sie ohne Unterlass. Es war wichtig, dass man sich den bestmöglichen Überblick über eine Situation verschaffte und Maruka ließ nicht locker. Phas konnte ihr so viele Informationen nebenbei liefern, sie würde den Fokus auf das Wesentliche nicht verlieren. Zum Einen war da die Frage nach dem Spiegel und was es damit auf sich hatte. Dann kam die Frage nach Rianna und wer sie war. Phas zögerte dabei und schaute die Vermummte an. „Das geht nicht, Maruka.“, beantwortete er zuerst ihre letzte Frage. Die Frau straffte ihren Körper und hielt den Blick fest bei Maruka. „Ich bin eine Nachtelfe. Tageslicht bekommt uns nicht sonderlich gut. Daher die Vermummung.“, antwortete sie ihr und Phas bedachte die Frau mit einem zufriedenen Blick. Rianna hob die linke Hand, zog den Handschuh aus und zeigte sie kurz drehend Maruka, damit sie sich vergewissern konnte , das sie keine Waffe dabei hatte. Sie hielt die nun entblößte Hand in einen Lichtkegel. Je länger die helle Haut, dem Licht ausgesetzt wurde, desto mehr bildete sich ein rötlicher Schimmer auf dem Handrücken und Rianna zog die schmerzende Hand wieder weg, versteckte sie gewissenhaft in ihrem Handschuh. Thore war es mit einem Mal, der sich zu Wort meldete: „Eh, Leute, ich will echt nicht dieses Gespräch stören, aber wollen wir uns nicht mal ein ruhiges Plätzchen suchen und uns setzen? Ich hab einen mords-Hunger und wenn das so ist dann… kann ich einfach nicht klar denken.“, er grinste entschuldigend in die Runde. Phas seufzte leise und nickte danach aber. Rianna schien ihn nonverbal zu fragen, ob er noch alle Pfeile im Köcher hatte, doch über ihre Lippen kam nichts. Thore wandte sich zu Maruka um. „Was meinst du, Maruka? Wäre dieses Gespräch nicht leichter, wenn man etwas zu essen hätte?“, er lächelte sie offen an, als er dann in Esera weitersprach: „Ich denke, dass keiner von ihnen gefährlich ist im Moment. Und sie haben viele Informationen. Meinst du nicht auch?“, fragte er noch mal nach und stellte sich vor sie, um den Blick, auf Phas und Rianna, für einen Moment zu verhindern. Er hoffte, dass sie die Wut verlassen würde, wenigstens für einen Augenblick. „Ein kleines Feuer und wir werden sicher alle unsere Fragen beantwortet bekommen.“. Er legte ihr eine seiner Pranken auf die Schulter und war trotzdem sanft dabei. Vielleicht war es gut, den Ort des Geschehens, den Ort des Verrates hinter sich zu lassen und sich neu zu gruppieren. „Du sollst deine Antworten bekommen, Maruka, aber.. hier sind wir zu ungeschützt.“, kam es noch mal von Phas in Thore’s Rücken. Rianna mischte sich in das Gespräch ein: „Meinetwegen. Hier ganz in der Nähe, gibt es uralte Ruinen, die bieten etwas mehr Schutz, als diese Lichtung hier.“, verkündete die Nachtelfe in ihrem melodischen Celcianisch. Thore hob die Augenbrauen, als er auf Maruka hinablächelte. „Das klingt doch.. nett?“, murmelte er, dann trat ein ernster Ausdruck in sein Gesicht. „Ich weiß, dass sie mich angegriffen hat. Aber jetzt im Moment wollen wir Informationen und… die bekommen wir nur von ihnen. Und den Spiegel, falls nötig, auch. Lass uns vorerst gute Miene machen, ehe wir uns vielleicht doch gegen sie entscheiden. Was meinst du?“, sprach er, trotz Mantrons Heimatsprache, leise. Inzwischen hatte er beide Hände auf ihre Schultern gelegt und ein warmer Abdruck entstand auf ihnen, während sein blauer Blick in ihrem Gesicht ruhte. Er schien es ernst zu meinen und trotzdem konnte sie erkennen, dass er sich ihren Bedingungen anschließen würde, wenn sie welche hätte. Auch wenn sie verneinen würde, hätte sie Thore an ihrer Seite, soviel ließ sie der Hüne wissen.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Samstag 12. Juni 2021, 21:41

„Was…?“
, kam es aus dem Mund der Anderen und es war klar, dass sie die Denkweise von der Katze nicht verstand. Für die Hybridin war es einfach selbstverständlich gewesen, dem 'Widerstand' anzugehören, deshalb hatte sich ihr Geist mehr auf die anderen Details konzentriert und so ein wunderschöne Missverständnis erschaffen. Sie hätte gegrinst, wenn sie der Zuschauer in dieser Szenerie gewesen wäre, aber sie steckte mitten drin und Rianna erlaubte sich gleich den nächsten Schnitzer, in dem sie sie mal wieder herablassend mit einem Kosenamen betitelte:
„Schätzchen, du …“
Sie zog die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
„...bist völlig auf dem Holzpfad. Es geht hier nicht darum, was wir füreinander sind. Zugegeben, Phas schweifte etwas ab, aber der Kern seiner Aussage ist doch wohl naheliegend, oder nicht?“
Phas fand dann auch seine Stimme wieder:
„Maruka, natürlich ist jeder, der nicht für das Dunkle Volk kämpft, ein Gegner.“
ER versteht mich!
„... Aber ich spreche hier von einem echten, organisierten Widerstand.“
...hm...organisierter Widerstand?... Ob das ...
„Er ist über ganz Celcia verteilt und sie stehen in Verbindung....Wie kommst du nur darauf, dass es um Rianna und mich geht?“
, fragte er noch mal irritiert.
„Weil du das zuerst gesagt hast und so nahm ich an, es wäre wichtig das uns mitzuteilen.“
Da waren noch so viele Fragen: nach dem Spiegel und was es damit auf sich hatte, dann kam die Frage nach Rianna und wer sie war. Phas zögerte dabei und schaute die Vermummte an.
„Das geht nicht, Maruka.“
, beantwortete er zuerst ihre letzte Frage. Die Frau sprach weiter:
„Ich bin eine Nachtelfe. Tageslicht bekommt uns nicht sonderlich gut. Daher die Vermummung.“
Rianna hob die linke Hand, zog den Handschuh aus und zeigte sie kurz drehend Maruka, dann hielt sie sie in einen Lichtkegel. Je länger die helle Haut, dem Licht ausgesetzt wurde, desto mehr bildete sich ein rötlicher Schimmer auf dem Handrücken und Rianna zog die Hand wieder weg und versteckte sie gewissenhaft in ihrem Handschuh.
Jetzt tut sie mir 'fast' ein bisschen leid...aber nur fast. Muss Mist sein, sich nicht in der Sonne aalen zu können... Oh jaaaa....Sonnenbaden!
Schon schweifte Marukas hybridische Gedankenwelt schon wieder ab und landete auf einem von dichtem Moos überzogenen Felsen, auf dem sie zuletzt ein Nickerchen gemacht hatte. Thore war es mit einem Mal, der sich zu Wort meldete:
„Eh, Leute, ich will echt nicht dieses Gespräch stören, aber wollen wir uns nicht mal ein ruhiges Plätzchen suchen und uns setzen? Ich hab einen Mordshunger und wenn das so ist dann… kann ich einfach nicht klar denken.“
, er grinste entschuldigend in die Runde. Phas seufzte leise und nickte danach aber. Wahrscheinlich dachte er wie Maruka, dass es einiges an Jagdglück kosten würde, den Mantroner durchzufüttern. Rianna schien ihn derweil nonverbal zu fragen, ob er noch alle Pfeile im Köcher hatte, doch über ihre Lippen kam zum Glück nichts und auch bei ihrem vermummten Gesicht war davon schwerlich etwas auszumachen, was also eine Deutung unmöglich machte, außer sie tippte sich bedeutungsvoll an die Stirn. Thore wandte sich zu Maruka um.
„Was meinst du, Maruka? Wäre dieses Gespräch nicht leichter, wenn man etwas zu essen hätte?“
, er lächelte sie offen an, als er dann in Esera weitersprach:
„Ich denke, dass keiner von ihnen gefährlich ist im Moment. Und sie haben viele Informationen. Meinst du nicht auch?“
Maruka nickte.
„Ein kleines Feuer und wir werden sicher alle unsere Fragen beantwortet bekommen.“
„Du sollst deine Antworten bekommen, Maruka, aber.. hier sind wir zu ungeschützt.“
, kam es noch mal von Phas. Rianna mischte sich in das Gespräch ein:
„Meinetwegen. Hier ganz in der Nähe, gibt es uralte Ruinen, die bieten etwas mehr Schutz, als diese Lichtung hier.“
Thore hob die Augenbrauen, als er auf Maruka hinab lächelte.
„Das klingt doch.. nett?“
, murmelte er, dann trat ein ernster Ausdruck in sein Gesicht.
Na ja...haushaltbar. IHRE Gesellschaft ist mir noch nicht geheuer. Sie ist überheblich, undiszipliniert und hat ganz offensichtlich einen Humor, den ich nicht mag. Aber jaaaaahhhhmgrrr... ...Essen ist immer gut.
Ihr Gesicht sprach wohl Bände.
„Ich weiß, dass sie mich angegriffen hat. Aber jetzt im Moment wollen wir Informationen und… die bekommen wir nur von ihnen. Und den Spiegel, falls nötig, auch. Lass uns vorerst gute Miene machen, ehe wir uns vielleicht doch gegen sie entscheiden. Was meinst du?“
, sprach er, trotz Mantrons Heimatsprache, leise.
Oder sie lotsen uns damit in eine Falle.
Inzwischen hatte er beide Hände auf ihre Schultern gelegt und ein warmer Abdruck entstand auf ihnen, während sein blauer Blick in ihrem Gesicht ruhte. Es war diese körperliche Geste, die Maruka mehr beruhigte als jedes Wort es konnte. Sie spürte Thore an ihrer Seite, körperlich wie emotional und das ließ sie durchatmen.
Geben wir ihnen eine letzte Chance.
„Also gut.“
War ihre knappe Antwort, gepaart mit einem leichten Nicken. Noch ein Durchatmen folgte, dann sagte sie:
„Eine 'Kleinigkeit' wäre noch anzusprechen, wenn das hier klappen soll...“
Sie sah wieder die Vermummte an und sprach sogar in einem inzwischen recht gemäßigtem Ton, wenn gleich der Inhalt immer noch scharf war:
„Keine Kosenamen von dir, ich bin nicht dein Schätzchen! Ich heiße Maruka.“
Das ist zu deinem eigenen Wohl. ...ich nenne dich ja auch nicht 'Zicke' oder 'Schnepfe'!
Maruka grinste mit sichtbaren Eckzähnen und hatte kurz sogar ein amüsiertes Funkeln in den Augen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass die eingebildete Elfe, sich ihren Teil dabei dachte, aber sollte das hier wirklich funktionieren, dann brauchten sie:
...ein paar Benimmregeln. Vielleicht hat ihr niemand diesen Benimm beigebracht? Sie wird doch wohl wissen, dass man Fremde mit etwas mehr Vorsicht behandelt. Oder sie mag einfach keine Hybriden. Dann ist sie einfach nur dumm.
„Etwas anderes wäre da auch noch...“
Sie musterte ruhig die Nachtelfe. War diese jetzt ebenfalls ruhig genug um zuzuhören? Solange man Adrenalin im Blut hatte, war es schwer nicht an Blut oder den Kampf zu denken.
„Nur ein Vorschlag: Wäre es nicht diplomatischer, wenn ihr uns das Diebesgut zurück geben würdet. Ich rede vom Spiegel...“
Dabei sah sie zur Verdeutlichung kurz zu der Elfe, die sie zuvor mit dem Missverständnis in die Irre geführt hatte.
„.. Ich nehme durch Phas wohl gewählte Worte an, dass ihr vielleicht sogar unsere Hilfe gebrauchen könntet... Da wäre ein Zeichen des Vertrauens vielleicht sinnvoll. Wenn ihr uns überzeugt, dass ihr damit keinen Schaden anstellen wollt und dann bekommt ihr ihn sowieso wieder.“
Wenn nicht, muss sie ihn noch mal stehlen.
Innerlich zuckte Marukas menschliche Seite mit den Schultern. Sie war noch immer leicht gereizt, aber Thores Nähe schaffte es tatsächlich, sie im Zaum zu halten. Sie überließ es der Elfe, auf ihren Vorschlag zu reagieren. Mit oder ohne einer Einwilligung würde die Servali den beiden auf dem Weg zu der angekündigten Ruine folgen, aber darauf achten, sie nicht im Rücken zu haben. Auch die Umgebung musste beobachtet werden.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Sonntag 13. Juni 2021, 17:45

Es gehörte unheimlich viel diplomatisches Geschick dazu, sich gesprächsbereit zu zeigen, wenn man eigentlich glaubte, einem Feind gegenüber zu stehen. Riannas Glück war es sicher, dass sie zwar unhöflich und arrogant wirkte, aber keine Dunkelelfe war. Wäre das der Fall gewesen, dann hätten Marukas Reaktionen sicherlich ganz anders aussehen können. Doch die Servali bewies ebenfalls, dass sie sich allmählich an die menschlichen Gepflogenheiten gewöhnte, einige Dinge einfach durch Worte, statt durch Taten auszumachen. Und auch Thore wirkte hier positiv auf die Gemüter, denn seine, teilweise, einfache Art, nahm die Glut aus dem Feuer der beiden Parteien. Sein Vorschlag ließ die anderen zuerst etwas ratlos zurück, wirkte er doch ziemlich deplatziert in ihrem eigentlichen Gespräch. Doch nach und nach, lenkten die Abwesenden ein und als letztes, stimmte die Hybridin zu. Nicht aber, ohne einige Bedingungen zu stellen, die Rianna veranlassten, die Arme zu verschränken und ihr ablehnend gegenüber zu treten. Schweigsam hörte die Nachtelfe Maruka zu, bis sie ihre erste Forderung gestellt hatte. Phas stand zwischen den Frauen und sah vorsichtig von Maruka zu Rianna und zurück. Dann blitzte es in den dunklen Augen der Elfe auf. „Natürlich, keine… Kosenamen", sie klang dabei fast drohend, ohne wirklich eine auszusprechen. Vielleicht hatte Maruka Recht und sie würden tatsächlich niemals mehr, als unfreiwillige Wegbegleiter, werden. Phas lächelte unsicher, da die Luft erneut zu flirren schien, als würden die Frauen einen unsichtbaren Kampf austragen. Danach nickte Rianna, „Wäre das dann alles?“, flötete sie zuckersüß, doch Maruka hielt sie erneut auf. Rianna hätte geknurrt, wenn sie es so schön gekonnt hätte, wie die Hybridin. „Ja?“, dehnte sie das Wort etwas genervt. „Was dürfen wir sonst noch für dich tun, Maruka ?“ fragte sie betont höflich. „Der Spiegel? Oh nein, der bleibt schön wo er ist, Schwes… Maruka. Du weißt nicht wie wichtig er ist, deshalb würde ich ihn dort belassen, wo er definitiv sicher ist. Diplomatie hin oder her, es gibt Dinge, die verhandle ich nicht“. Ihre Stimme war schneidend, aber nicht bissig. Rianna bemühte sich aber offensichtlich, um einen ruhigeren Tonfall, auch wenn der Katze auffallen dürfte, so wie Phas, dass die Nachtelfe einige Selbstbeherrschung aufbringen musste, höflich zu bleiben.

Thore bekam das nicht mit, er nickte, zuckte dann mit den Schultern und klatschte in die Hände, sodass Rianna ihn kurz ansah, als müsste sie ihn töten, so sehr waren ihre Nerven gespannt. „Okay, gut bevor wir hier Wurzeln schlagen- geht’s los?!“ fragte der Hüne und erntete erneut ein Kopfschütteln von Phas. Der Tabiki hätte sicher am Liebsten sein Gesicht in seine Hand gepresst und sich gegen die Stirn geschlagen. Phas schien erneut der neutrale Pol zu werden, als er beschwichtigend die Hände zwischen Maruka und Rianna hob. „Nun, Rianna- wenn sie wüssten, was es damit auf sich hat, wäre er bei ihnen ebenso sicher, wie bei dir. Und Maruka.. etwas Schlechtes kann man damit nicht vorhaben, jedenfalls nicht, solange er sich bei und befindet.“, schloss er. Danach ließ er seine Hände wieder sinken, schaute beide Frauen noch mal an und schien das Thema abgeschlossen zu haben. Er nickte Thore zu, dann bat er stumm Rianna, den Weg zu zeigen, um die Ruinen zu erreichen. Nach Rianna folgte Thore, dann Phas und als letzte, folgte die Katze. Der weg war schmal und links und rechts gesäumt von dichten und fleischigen Blättern, die hier und dort an ihrer Kleidung zerrte. Rianna schlug ein zügiges Tempo an, wich behände und fast katzenhaft kleineren Unwegsamkeiten aus und schien generell keine große Mühe damit zu haben, längere Zeit unterwegs zu sein. Einzig Thore schnaufte nach rund einer Stunde, strammen Marsches. In dieser Zeit passierte tatsächlich nicht viel. Keiner sprach sonderlich viel, nichts war zu hören oder zu sehen, was ihnen hätte gefährlich werden können. Phas und Rianna wirkten nicht so, als ob sie etwas planten, falls Maruka sich das fragte. Beide waren zwar angespannt, aber nicht mehr oder weniger, als die ganze Zeit schon. Die Nachtelfe fand sich erstaunlich gut an der Oberfläche zurecht, was darauf hindeutete, dass sie schon länger an der Oberwelt weilte. Für gewöhnlich kamen Vertreter dieser Spezies nicht häufig aus dem unterirdischen Nachtelfenreich heraus, doch die Frau bildete da offenbar eine Ausnahme.

Es dauerte noch rund eine halbe Stunde, da erreichte das Vierergespann die Ausläufer einer weitläufigen Ruinenanlage. Zwar gab es nur noch vereinzelte Steingebilde, die auf größeres hindeuten, doch einige dieser ehemaligen Steinbauten waren so hoch, dass sie guten Schutz vor Wind und Wetter boten. Rianna führte sie noch ein wenig weiter und hier und dort mussten sie klettern, um weiter zu kommen, doch dann befand sich die Gruppe zwischen 3 hohen Ruinenteilen, die sicher irgendwann mal eine Wand gebildet haben. Es gab genug Platz zwischen ihnen, wie in einem Zimmer, wenn man so viel Fantasie besaß. Zwischen den Steinblöcken, gab es nur schmale Durchlässe, die man als eine zierliche Maruka passieren könnte, als ein Thore aber nicht mehr. Er würde den einzigen, offenen Zugang nutzen müssen, der vielleicht früher einmal der wirkliche Eingang gebildet hatte. In der Mitte befand sich bereits ein geschichtetes Lagerfeuer und die Neuankömmlinge erkannten, dass hier jemand bereits sein Lager aufgeschlagen hatte. Rianna wirkte nicht fremd an diesem Ort, weshalb es nahelag, dass ihr die Decke und die Ledertasche gehörten. Ganz offensichtlich, campierte sie hier bereits länger, denn man konnte auch erkennen, dass sie vorgesorgt hatte, indem an einer Schnur zwei Hasen und ein paar Vögel tot hingen. „Setzt euch. Ich entzünde das Feuer“, meinte sie und machte sich an die Arbeit. Thore staunte nicht schlecht, über die Ruinen und schaute durch den Eingang. „Wow… wo sind wir hier?“, fragte er ehrfürchtig. Was er im Zwielicht sehen konnte, waren überall kleinere und größere Teile ehemaliger Gebäude, eingefasst in eine wunderschöne Flora und Fauna, die sich ihr Territorium zurück erobert hatte. Rianna zog sich, als das Feuer brannte, endlich die Kapuze vom Kopf. Sonnenlicht drang hier nicht hinein, da über ihnen ein massiver Baum eine Art Dach bildete. Zudem sank die Sonne nun immer weiter dem Erdboden entgegen und nahm die für sie gefährlichen Strahlen mit. „Das, mein lieber Thore..“, sagte sie und trat an seine Seite. „Sind die Ausläufer von Shayana..“.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Montag 14. Juni 2021, 19:59

Das Gespräch lief wie erwartet, was nicht gerade zur Besserung von Marukas Laune beitrug.
„Natürlich, keine… Kosenamen"
, sie klang dabei fast drohend, ohne wirklich eine auszusprechen. Marukas Schwanz sträubte sich kampfbereit.
Ja, ich mag dich auch nicht.
Die Hybridin spürte, dass allein der Klang der Nachtelfenstimme sie langsam zu reizen begann.
„Wäre das dann alles?“
, flötete sie zuckersüß, zeigte damit erneut, dass sie sie nicht ernst nahm, doch Maruka stellte weiter ihre Fragen. Rianna hätte geknurrt, wenn sie es so schön gekonnt hätte, wie die Hybridin, aber dafür fehlten ihr die speziellen Organe. Da Maruka nie auch nur nähernd die Meisterschaft in unflätigen Wortrangeleien oder Streitgesprächen erreicht hatte, geschweige denn genügend Schimpfworte kannte, fiel ihr nicht mal gedanklich eine passende Erwiderung für diese Zicke ein... und 'Zicke' war noch viel zu gut für sie. Maruka mochte einfach keine falschen Menschen und die übertriebene Höflichkeit, die bald folgte, begann an ihrer Geduld zu kratzen.
„Ja?“
, dehnte sie das Wort etwas genervt.
„Was dürfen wir sonst noch für dich tun, Maruka ?“
, fragte sie betont höflich.
„Der Spiegel? Oh nein, der bleibt schön wo er ist, Schwes… Maruka. Du weißt nicht wie wichtig er ist, deshalb würde ich ihn dort belassen, wo er definitiv sicher ist. Diplomatie hin oder her, es gibt Dinge, die verhandle ich nicht.“
Rianna bemühte sich aber offensichtlich, um einen ruhigeren Tonfall, auch wenn offensichtlich war, dass die Nachtelfe einige Selbstbeherrschung aufbringen musste, höflich zu bleiben. Warum ihr das so schwer fiel, war Maruka ein Rätsel.
Manche Wesen streiten sich nur um des Streitens Willen. ...das ist sehr traurig.
Ihr Verständnis für gut und böse war recht gradlinig und dass es Wesen dazwischen gab, die sich einfach daneben benahmen, dass passte nicht in ihr Weltbild. Es war dumm und kostete zu viel Energie. Dabei fiel ihr plötzlich ein Spruch ein, den ihre Freundin Jenna einmal leise lästernd zugeflüstert hatte:
„Dumm bumst gut.“ ...sie muss wirklich ausgesprochen 'paarungsbereit' sein!
, dachte sich Maruka, aber konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein Mann diese Frau auch nur länger als 10 Minuten aushalten könnte. Sie sah zu Phas, der ebenfalls die Nachtelfe beobachtete, die um Selbstbeherrschung rang.
Sie wird ihre Vorzüge haben... na ja, alles Geschmackssache.
Maruka schüttelte die abschweifenden Gedanken ab. Dieses ganze hin und her um den Spiegel hätte schon längst geklärt werden können, wenn sie ihr endlich erzählen würden, warum er so wichtig war. Anstatt dessen spielte Rianna ihre Spielchen und kratzte damit weiter an Marukas Geduld. Thore klatschte in die Hände, und Maruka zuckte leicht zusammen, so dass sie Riannas Reaktion zum Glück nicht sah:
„Okay, gut bevor wir hier Wurzeln schlagen- geht’s los?!“
, fragte der Hüne und erntete erneut ein Kopfschütteln von Phas.
Sei froh, dass er die Stimmung dämpft, sonst würde ich schon längst den Kehlkopf deiner Freundin in meiner Hand halten.
Phas schien erneut bemüht der neutrale Pol zu werden, als er beschwichtigend die Hände zwischen Maruka und Rianna hob.
„Nun, Rianna- wenn sie wüssten, was es damit auf sich hat, wäre er bei ihnen ebenso sicher, wie bei dir. Und Maruka.. etwas Schlechtes kann man damit nicht vorhaben, jedenfalls nicht, solange er sich bei und befindet.“
, schloss er. Danach ließ er seine Hände wieder sinken, schaute beide Frauen noch mal an und schien das Thema abgeschlossen zu haben.
Warum können sie es dann nicht einfach sagen? Ist Reden und Gehen gleichzeitig einfach zu schwer für sie?
Ihr Geduld hatte wirklich einen Knacks abbekommen. Wenigstens schlug Rianna ein zügiges Tempo an und nach einer Stunde, strammen Marsches, in der nichts weiter passierte und niemand sprach, da erreichte das Vierergespann die Ausläufer einer weitläufigen Ruinenanlage.
Maruka fühlte sich etwas flau im Magen, denn langsam drohte die Umgebung ihr vertraut zu werden. Es gab Parallelen zu ihren Abenteuern mit Revien hier und die besten Erinnerungen brachten diese nicht mit sich, eher Verwirrung und Schmerz. Der Dschungel und die vom Zahn der Zeit abgenagten Bauten ließen ihre Eingeweide sich zusammen ziehen. Sie mochte diese vom Tod zeugende Umgebung nicht und war froh ganz hinten zu gehen. So sah man ihre versteinerte Mine vorerst nicht. Manch einer hätte die Umgebung sogar für romantisch oder spannend gehalten, wie auch Thores Reaktion zeigte, doch sie selbst fühlte sich weiterhin unbehaglich, was aber weniger an dem gut geschützten Rastplatz lag den sie erreichten, sondern mehr daran, dass es in der kleinen Gruppe einen 'Faktor' gab, der ihr Aggressionen entgegen brachte...und wie es nun mal war, wurde man angegriffen, schlug man zurück. Maruka konnte sich unter Riannas ständigen Sticheleien einfach nicht entspannen, dafür war sie zu empfindsam. Sie spiegelte förmlich ihre Stimmung, was schon fast komisch war, denn es ging ja um einen Spiegel in dieser Geschichte.
„Setzt euch. Ich entzünde das Feuer“
, meinte sie und machte sich an die Arbeit. Thore schaute durch den Eingang.
„Wow… wo sind wir hier?“
, fragte er ehrfürchtig. Was er im Zwielicht sehen konnte, waren überall kleinere und größere Teile ehemaliger Gebäude, eingefasst in eine wunderschöne Flora und Fauna, die sich ihr Territorium zurück erobert hatte. Rianna zog sich, als das Feuer brannte, endlich die Kapuze vom Kopf. Sonnenlicht drang hier nicht hinein, da über ihnen ein massiver Baum eine Art Dach bildete. Zudem sank die Sonne nun immer weiter dem Erdboden entgegen und nahm die für sie gefährlichen Strahlen mit.
„Das, mein lieber Thore..“
, sagte sie und trat an seine Seite.
Mein 'lieber' Thore?...VOOoorsicht! Klang das schon wieder verächtlich?
Maruka hatte keine Besitzansprüche gegenüber dem Mantroner, aber sie mochte ihn und sollte Rianna ihm erneut weh tun, würde das böse enden.
„Sind die Ausläufer von Shayana...“
Maruka hatte ohnehin schon die Augen zusammen gezogen, aber nun krampfte ihr Magen erneut.
Shayana...
Das Wort klang seltsam in ihren Ohren nach und jetzt gerade war sie sich nicht sicher ob ihre Leben vorwärts oder rückwärts verlief. Ihre Reise durch die Zeit hatte sie an verfluchte Orte zwischen den Resten einstiger Zivilisationen geführt, aber dabei hatte sie nie genau gewusst wo genau sie sich auf der Landkarte Celcias befunden hatte. Die Verderbnis die dort...oder hier?...einst geherrscht hatte, war Vergangenheit, aber für Maruka noch sehr real. Führte sie ihr Schicksal zurück an diese Orte, oder war es einfach nur ein anderer Wald mit anderen Ruinen? Der Blick hinaus auf die von Ranken überwucherten Steine, die vereinzelten Blüten war wunderschön, doch für sie war er gerade überschattet, von einer Erinnerung, sie sie fast körperlich zu Boden drückte. Also legte sie ihren Bogen an ihre Seite, setzte sich tatsächlich in eine Ecke und zog die Knie an die Brust, umschlang die Unterschenkel mit den Armen und legte ihr Kinn auf die Knie. Dann sah sie in die erwachenden Flammen und blendete die Wesen um sich soweit aus, dass sie nur noch die Geräusche ihrer Umgebung wahrnahm, dass sie mal kurz durchatmen konnte, was ihr in Riannas Gegenwart zwar schwer fiel, aber 'ignorieren' war auch ein Weg mit der vergifteten Aura dieser Frau umzugehen. Maruka war es müßig sich zu fragen, was mit der Nachtelfe nicht stimmte. Irgendwann würde sie oder Phas, sich schon sehr wahrscheinlich angeregt durch Thore, dazu herab lassen ihre 'Unwissenheit' zu beseitigen. So lange konnte sie hoffentlich in ihrer Ecke etwas Ruhe finden. Vielleicht war es ganz gut, wenn sie sich ein bisschen zurück zog und den Mantroner machen ließ.
Der 'liebe Thore' wird Rianna wenigstens nicht würgen, bis ihr die Lippen blau anlaufen, oder ihr kleine Büschel Haare heraus reißen, die Zehenspitzen an den Flammen des Feuers rösten, bis sie schreit...
Dry'ol hatte wirklich ganze Arbeit an Marukas Seele geleistet. Die Spuren ihrer Sklaverei hatten sich tief eingebrannt und Schatten hinterlassen. Jedes Wesen hatte seine lichten und schattigen Seiten und Rianna schaffte es spielend die der Hybridin hervor zu kitzeln. Phas Vater wäre darüber sicher nicht sehr glücklich, aber er war nicht hier, sondern sein Sohn. Bis sie unterbrochen wurde, ergab sie sich also noch ein bisschen ihren Folterphantasien.
… ihr kleine Holzspäne unter die Fingernägel schieben, oder eher klassisch mit meiner Bogensehne die Haut vom Rücken peitschen?...in ganz kleinen Streifen ...bis sie endlich sich bequemt mit der Sprache heraus zu rücken. ...Ja, ich hab schlechte Laune! ..und ich mag mich so nicht! ...
Rianna hatte keinen guten Einfluss auf ihre Seele. Ob sie nun im Widerstand gegen die Dunkelelfen kämpfte oder nicht. Ihre Beweggründe sich so zu verhalten mochten vielleicht sogar im Nachhinein verständlich sein, sofern sie sie erfuhr, aber die Wahl der Mittel lag immer in der eigenen Entscheidung. Viele taten das Falsche aus den richtigen Gründen, aber dann tat es ihnen wenigstens leid. Doch Rianna zeigte eher ein Verhalten, dass zu weiteren Aggressionen führen könnte und Maruka beschloss für sich, sich das noch eine Weile mitanzusehen, zuzuhören und wenn ihr nicht gefiel was hier heraus kam, dann würde sie ihren eigenen Weg gehen. Was nutzte einem ein 'organisierter Widerstand', wenn sie es nicht schafften die Wesen der Welt gegen einen gemeinsamen Feind zu einen und stattdessen mit hässlichen Worten und Falschheit aufwarteten.
Aber vielleicht gibt es ja auch andere 'Köpfe' in dieser...Gruppierung, die zugänglicher sind. Phas ist wenigstens aufgeschlossen und bereit sein Wissen zu teilen. Rianna würde lieber alle anderen dumm sterben lassen, anstatt um Hilfe zu bitten und ihre Zahl gegen den Fein zu erhöhen.
Mit abgelegten Kopf lauschte sie mit einem Ohr den Gesprächen und mit dem anderen in die Umgebung. Sie hätte auch erneut Rianna 'nerven' können und nachfragen, was sie nun verbarg, aber sie entschied sich dafür lieber nur am und an einen fragenden Blick zu Phas oder Thore zu werfen. Warum auch immer war sie für Rianna ein Reizpunkt und trotz der Aggressionen wollte Maruka hier etwas heraus finden. Also hielt sie sich zurück.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 15. Juni 2021, 21:23

Manchmal kam es vor, dass einem die Nase des anderen einfach nicht passte. Dass die Chemie nicht mit der eigenen harmonieren wollte. Das war manchmal völlig in Ordnung, oftmals aber nicht zu verstehen. Auch Maruka konnte nicht verstehen, wieso ihr die Nachtelfe so unwirsch gegenüber trat. Wozu einen Konflikt schüren, wenn man doch auch einfach auf einer neutralen Basis handeln konnte und zum gleichen Ziel gelangte? Maruka hatte nichts getan, um die Behandlung der Elfe verdient zu haben und trotzdem lag eine Spannung in der Luft, die sich wie ein Ölfilm ausbreitete und sich alles einverleibte, was harmonisch und richtig war. Rianna schien Gift für die Gruppendynamik zu sein und auch das friedliche, einfache Zusammenleben der Tabiki, rückte mehr und mehr in den Hintergrund. Es wäre vielleicht auch zu schön gewesen, wenn der gute Geist des Urwaldvolkes sich so lange gehalten hätte. Die Welt war nicht so, wer wusste es besser, als die Hybridin? Es herrschte viel mehr Tod, Verderben und Zwietracht, als alles andere und auch jetzt in diesen Zeiten, wurde es nicht besser. Das Vertrauen in Andere wurde mehr und mehr herabgesetzt, während der Zweifel seine Hochzeit hatte. Wenn man aber, so wie Maruka, empfindsam war und zudem einen ganzen Sack an unguten Erinnerungen, mit sich schleppte, dann konnte schon so eine Kleinigkeit, in Form einer zackigen Nachtelfe, das Gefüge beeinträchtigen. Während des Marsches, fiel niemandem auf, dass sich die Hybridin mehr und mehr zurückzog und unter dem sich zeigenden Bild, zu leiden begann. Und auch, als aie die Ausläufer der Ruinen erreichten, staunten die anderen, während Erinnerungen an Maruka’s Nerven zogen. Die Abenteuer mit Revien waren intensiv gewesen, mehr noch, es war die Verbindung zu ihm selbst, die sich fest in ihre Seele gebissen hatte. Auch wenn dies nun ein neues Kapitel in ihrem Leben darstellen sollte, so ließen sich die Gefühle dennoch nicht leugnen, die sie empfunden hatte. Sie würden sie fortan begleiten, mal mehr, mal weniger intensiv. Doch auch damit würde sie eines Tages lernen müssen umzugehen, ebenso wie mit der Servali. Es war nun ein Teil von ihr und sollte sie irgendwann von dieser Welt gehen, so würde sie das als Vermächtnis aussenden, an alle die nachfolgen sollten.

Das Lager Rianna's erreichte die Gruppe, als die Dämmerung kurz vor ihrem Auftritt stand. Das Licht wurde spärlicher und Rianna konnte sich, nach dem Entzünden des Feuers, endlich etwas zeigen. Hervor kam eine hübsche Elfe mit zarten Gesichtszügen, denen man die spitze Zunge gar nicht zutrauen wollte. Ihre Haare waren an einer Kopfseite kurz, legten das spitze Ohr frei, an dem einige Ohrringe hingen. Die andere Kopfseite wurde von violetten , langen Haaren gesäumt, hier und dort mit geflochtenen Zöpfen versehen. Ihre Augen waren dunkel, fast ins Schwarze gehend. Sie trug eine Narbe auf dem linken Jochbein, die zirka eine Länge von 4cm maß. Die helle Haut, die den Nachtelfen zu eigen ist, zierte auch Rianna. Sie wirkte eher wie eine zierliche und zarte Person, als die raubeinige Schnepfe, die Maruka in ihr sah. Rianna legte ihren Umhang beiseite und entblößte den schmalen Leib, an dem immer wieder Waffen zu erkennen waren. Sie kümmerte sich um das Feuer, während die anderen erstmal ankamen. Während Phas Rianna half, Thore sich die Aussicht besah, kauerte sich die Katze in eine Ecke und versuchte Ruhe zu finden. Ihr lastete das Geplänkel auf der Seele und überhaupt fühlte sie sich zunehmend unwohl. Das Spiel mit der Zeit forderte irgendwann einen Tribut. Maruka fiel es schwer zu erkennen, ob die Ruinen die gleichen waren, wie damals die, in denen sie mit Revien nach verfluchten Orten suchte. Sie fragte sich, ob dies der selbe Wald war.. Erinnerungen kamen empor, mischten sich mit Mutmaßungen und Erlebtem aus der Vergangenheit. Als Thore den Ausblick genoss, war es die Nachtelfe, die sich seiner Frage annahm. Ihre Anrede sorgte bei Maruka für Aufhorchen, doch dieses Mal wirkte die Elfe nicht herablassend. Sie schien es ernst zu meinen. Der Mantroner nahm noch einen großen Schluck Aussicht, bevor er sich lächelnd umwandte und mit den Augen nach der Hybridin suchte. Als er sie sah, verschwand sein Lächeln. Stirnrunzelnd musterte er sie, unsicher, ob er näherkommen sollte, oder nicht. Dann warf er einen Blick zu Phas und Rianna, die sich in der anderen Ecke gegenüber von Maruka unterhielten. Der Hüne legte seinen Rucksack ab und näherte sich langsam der Katzenfrau. Er ließ sich neben sie sinken, und streckte mit einem „ahhh", die Füße aus. „Also weißt du, solche Märsche in diesem Tempo, sind nichts für mich", er schmunzelte erkannte jedoch, dass Maruka nicht ganz bei ihm war. Sein Blick wurde mitfühlend, ohne dass er auch nur ahnen konnte , was in ihr vorging. „Maruka? Was ist los?“, fragte er beherzt und fügte nach einer kleinen Pause an: „Wir kennen uns noch nicht so lange, doch.. du kannst mit mir reden, jederzeit, wenn dir danach ist.“, er hob gerade die Hand, um sie auf Maruka’s zu legen, als sie von Phas unterbrochen wurden: „Also, kann es losgehen?“, fragte der Tabiki, doch Thore antwortete: „Einen Moment, Phas.“, und der Jäger nickte, gesellte sich wieder außer Hörweite und gab ihnen den Moment. Thore sah wieder Maruka an: „Möchtest du über etwas reden?“, widerholte er das Angebot und lächelte warm.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Samstag 19. Juni 2021, 09:47

Maruka kauerte etwas abseits und lauschte in ihre Umgebung. Riannas Stimme nervte aber sorgte bei Maruka für Aufhorchen. Sie sprach mit Thore, doch dieses Mal wirkte die Elfe wenigstens nicht herablassend.
Also hat sie wirklich mit mir ein Problem... hm.
Sie schien es ernst zu meinen, also hielt die Hybridin weiter Abstand. Der Mantroner nahm noch einen großen Schluck Aussicht, bevor er sich lächelnd umwandte und mit den Augen nach der Hybridin suchte. Als er sie sah, verschwand sein Lächeln.
Na toll! Genau so eine Reaktion wünscht man sich doch als Frau...
Sarkasmus tropfte aus ihrer Seele und sie legte erschöpft von dem Streiten, weniger wegen des Marsches, den Kopf auf die Knie. Stirnrunzelnd musterte Thore sie, unsicher, ob er näherkommen sollte, oder nicht. Sie blinzelte nur einmal sanft, schließlich konnte er nichts für ihre schlechte Laune. Er warf einen Blick zu Phas und Rianna, die sich in der anderen Ecke gegenüber von Maruka unterhielten. Der Hüne legte seinen Rucksack ab und näherte sich langsam der Katzenfrau. Er ließ sich neben sie sinken, und streckte mit einem „ahhh", die Füße aus.
„Also weißt du, solche Märsche in diesem Tempo, sind nichts für mich"
, er schmunzelte erkannte jedoch, dass Maruka nicht ganz bei ihm war. Sein Blick wurde mitfühlend, ohne dass er auch nur ahnen konnte , was in ihr vorging.
„Maruka? Was ist los?“
, fragte er beherzt und fügte nach einer kleinen Pause an:
„Wir kennen uns noch nicht so lange, doch.. du kannst mit mir reden, jederzeit, wenn dir danach ist.“
, er hob gerade die Hand, um sie auf Maruka’s zu legen, als sie von Phas unterbrochen wurden:
„Also, kann es losgehen?“
, fragte der Tabiki. Maruka sah zu der über ihrer schwebenden Hand und fühlte einen Hauch Wärme in ihr Herz einziehen. Thore antwortete:
„Einen Moment, Phas.“
, und der Jäger nickte, gesellte sich wieder außer Hörweite und gab ihnen den Moment. Thore sah wieder Maruka an, die mit großen Augen zu ihm hinüber sah.
„Möchtest du über etwas reden?“
, wiederholte er das Angebot und lächelte warm. Er stellte sie an erste Stelle, noch vor seine Neugierde, vor seine Mission... Er schickte Phas weg, ..für sie? Weil sie unter dem Streit litt?... Es war nur eine kleine Geste, aber sie berührte Marukas Seele wärmer, als die Sonne es konnte. Maruka nickte, schüttelte den Kopf und nickte wieder. Widersprüchlicher ging es nicht. Dann geschah es einfach. Es ging ganz schnell. Sie drehte sich zu ihm, ihr Katze leckte ihm kurz über die Wange nah an seinem Mundwinkel, streifte jenen sogar ein klein bisschen, dann landete ein winziger Kuss auf der gleichen Stelle und sie stand auf. Alles geschah innerhalb eines Atemzugs. Dann sah sie auf ihn nieder und hielt ihm zum aufstehen die Hand hilfsbereit hin.
„Ja... gerne, bald, wenn es besser passt und ...Danke... für das Angebot. Ich komme drauf zurück.“
Ihr 'Danke' klang nach deutlich mehr, als nur für sein Angebot. Er hatte sie aus ihrem emotionalen Loch geholt. Sie begriff, sie musste nicht ständig an die Nachtelfe denken und sich von ihr ärgern lassen. Sie war nicht wichtig. Es gab wichtigere Menschen mit großen Herzen... und einer davon saß gerade vor ihr.
„Komm, lassen wir die Anderen nicht warten. Sie wollen uns doch endlich erzählen, was hier eigentlich los ist.“
Sie zwinkerte ihm zu und zog an seiner Hand. Er war schwer, aber half bestimmt mit. Sie hatte vielleicht ein bisschen doll gezogen und prallte kurz und leicht gegen ihn, grinste und irgendwie fühlte sie seine Hand auch gar nicht so schlecht an. Vielleicht ließ er sie auch nicht gleich wieder los? Vielleicht ließ er sie noch ein bisschen mit seinen Fingern spielen. Das lenkte ab und machte sie ruhiger. Am Lagerfeuer warteten sicher die Anderen, also setzte sie sich neben Thore, oder wenn er ihre Hand nicht losgelassen hatte, dann vielleicht auch spontan auf seinen Schoß um nebenbei weiter sich mit seinen Fingerbeeren beschäftigen zu können. So konnte sie Phas und auch der Elfe besser zuhören und vielleicht nicht jedes Wort von ihr mit hinterhältigen Gedanken unterlegen.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Sonntag 20. Juni 2021, 07:32

Manchmal wollte man Dinge, die aber gerade nicht den rechten Zeitpunkt erwischten. Es waren Gelegenheiten, eine andere Abzweigung des beschrittenen Weges zu nehmen, wenn man denn wollte. Entscheidungen, die getroffen wurden, ohne das man das Ziel des anderen Weges hätte wissen können. Überall in Celcia gab es solche Momente. Verpasste Abzweigungen, die die Wanderer auf dem Pfad des Lebens oder des Todes, links und rechts liegen ließen. Manche taten das bewusst, andere erkannte die Chance dahinter nicht. Ob es sich nun immer um etwas Gutes handelte, konnten die Seelen nicht wissen. So wusste eine Nachtelfe nicht, ob sie sich fallen lassen konnte , in die Arme eines Mannes, der ihr nur zu gerne zeigen würde, wie gern er sie hatte und der vielleicht mehr werden konnte. Der Mischling, der sich in seiner Haut nicht wohlfühlte und mit sich haderte, ob seine Gefühle auf ehrliche Weise erwidert wurden. Im Umkehrschluss die Schwangere, die sich gekränkt, von so viel Misstrauen, fühlte. Oder der Dunkelelf, der sein Spielchen trieb mit einer Mischlingselfe, die nicht wusste, ob die Abzweigung, die sie bald nehmen würde, ihr Verderben war.
Jede Entscheidung, veränderte den Lauf des Schicksals und im Kleinen veränderte sie den Verlauf eines Tages oder einer Stunde. Maruka entschied sich, Thores Angebot vorerst nicht anzunehmen und sich die Last von der Seele zu reden. Sie wollte jetzt endlich wissen, was es mit dem ominösen Spiegel auf sich hatte und warum das alles geschehen musste. Sie folgte dennoch vorher einen Impuls und sowohl die Katze, als auch die Mantronerin, bedankten sich auf ihre Weise, für das gute Herz, das Thore ihnen präsentierte. Dieser saß mit verblüfften Ausdruck im Gesicht vor ihr und schaute zu ihr hoch. Seine Wangen wurden zunehmend rot, bevor er verlegen lächelte. Er ergriff ihre Hand, schwang sich aber selber empor, damit sie nicht fiel und hielt sie mit seinen warmen Händen, als sie stolperte. Er hielt sie einen Moment und lächelte zu ihr hinab. "Jederzeit..“ , versicherte er ihr mit ernstem, ehrlichen Ausdruck, bevor er ihre Hand weiter hielt, um mit ihr die kurze Distanz zu den anderen zu überbrücken.

Thore setzte sich hier wieder auf seine vier Buchstaben und ließ Maruka sich setzen, wohin sie wollte. Wenn ihr danach war, durfte sie auf seinem Schoß sitzen, er hatte nichts dagegen. Er wirkte dadurch zwar etwas nervös, hatte sich aber zumindest soweit im Zaum, dass er aufmerksam blieb. Phas und Rianna nickten den beiden zu und Phas begann das Gespräch: „Maruka, Thore… ich habe euch ja bereits gesagt, dass wir beide zu einer Organisation gehören, die sich dem Widerstand verschrieben hat.. Im Grunde ist es so, dass ich Rianna bat, mich aufzunehmen, da ich, als ich von dem dunklen Volk hörte und was auf der Welt passierte, unbedingt meinen Beitrag leisten wollte. Rianna ist eigentlich diejenige, die tatsächlich im Widerstand ist.“ Er machte eine Pause und erwartete offenbar, dass die Nachtelfe das Wort ergriff. Diese schien allerdings keine Anstalten zu machen. „Jedenfalls…“, begann er erneut, „wollte ich mich mit ihr treffen, mein Dorf verlassen und mich ganz offiziell dem Widerstand anschließen.“. Phas lächelte traurig. „Meinem Aufbruch kam aber der Angriff dazwischen, was meinen Weggang verzögerte, aber auch bestärkte. Mein Vater verstand nicht, versteht bis heute nicht, warum ich es tun muss. Die Tabiki leben sehr für sich und mischen sich nicht mal in Belange ein, die sie direkt betreffen.“. Fast wollte er seufzen, doch er sah Maruka an. „Du hast sie erlebt… sie sind unbedarft und leichtgläubig. Sie sind… lange nicht mehr an andere Völker angepasst.“, umschrieb er die Naivität des Volkes, die auch die Hybridin befürchtet hatte, bei ihnen zu finden. Noch immer wollte Rianna nichts dazu sagen, doch sie legte ihre Hand auf Phas' Bein. Thore machte, nachdem erneut eine Pause entstand, ein „hm". Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen. Dann holte der Mantroner Luft, um im nächsten Moment Rianna direkt anzusprechen. „Das erklärt doch aber gar nicht, wieso du dir Dinge nimmst, die dir nicht gehören?“, fragte er gerade heraus und haute damit sicherlich unbewusst in Marukas Kerbe. Thore schaffte es aber, diese Frage so verwundert und friedfertig zu stellen, dass sich sogar ein Lächeln auf das Gesicht der Elfe stahl. „Nun, also das ist eine meiner leichtesten Übungen, Thore. Sozusagen mein Beruf.“.
Danach seufzte Rianna leise und nickte. „Also gut, wo wir gerade schonungslos ehrlich sind:“, sagte sie und erhob sich geschmeidig, ging zu ihren Sachen und zog den eingewickelten Spiegel daraus hervor. „Als Phas nicht wie vereinbart zum Treffpunkt kam, sah ich mich gezwungen, meinen Weg alleine fortzusetzen. Erst, als ich eure Stimmen hörte, folgte ich euch eine kurze Weile und erkannte, dass Phas offenbar einen anderen Weg einschlug, als abgemacht.“, ihr Ton wurde leicht schärfer. Der Jäger blickte sie fragend an. „Du hättest etwas sagen können..“, meinte er leicht verschnupft und sie hob nur die Schultern.

„Jedenfalls habe ich belauscht, wie ihr über den Spiegel geredet habt. Da bin ich stutzig geworden und ging davon aus, das Phas ein falsches Spiel mit mir getrieben hatte.“. sie legte eine Pause ein und wickelte den Spiegel aus. Er lag auf dem Tuch von Thore, auf ihren Knien und wirkte, als könne er kein Wässerchen trüben. Rianna blickte ihn eine Atempause lang an und strich mit zwei Fingern über das Runenbild. Sie wirkte gedankenverloren dabei, bis sie blinzelte und aufschaute. Ihr Blick traf Maruka: „Dass ich euch angegriffen habe, war nicht… richtig.“, gestand sie sich ein und irgendwie fiel es ihr wohl schwer, sich durch die Blume, zu entschuldigen. Ihr Blick wanderte zu Thore: „Dich zu bedrohen, war nicht richtig.“, sie seufzte tonlos. „Mir erschien es einfacher, euch den Spiegel zu entwenden, als lange Erklärungen abzugeben. Zudem sollte Phas für seinen Verrat an mich, büßen.“. Der Tabiki betrachtete Rianna von der Seite und es legte sich einen Moment Schweigen über die Gruppe, bis- fast schon in gewohnter Manier-, Thores Stimme die Stille durchbrach. „Hmmm, gut, schön, Entschuldigung angenommen, wir machen alle mal Unsinn, jetzt bleibt aber noch zu klären, was das da“, er deutete auf den Spiegel „ist.“. Die Blicke der Nachtelfe und Phas', ruhten auf dem Zierrat. „Wir vermuten, dass es sich hier um einen Spiegel der Verbindung handelt.“, eröffnete Phas und sah auf. „Und zwar aus Kosral, einer der wichtigsten, strategischsten Punkte, der Dunkelelfen.“, murmelte Rianna und hob den Blick. Sie lächelte böse: „Wenn das zutreffen würde… wisst ihr wie wichtig das für den Widerstand wäre?“. Thore starrte sie an, dann den Spiegel und zurück. Danach blickte er Maruka an: „Weißt du, was sie meinen?“, fragte er verwirrt und schien sich damit nicht auszukennen.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Sonntag 20. Juni 2021, 11:35

Thore setzte sich hier wieder auf seine vier Buchstaben und Maruka durfte auf seinem Schoß sitzen. Ihn vor aller Augen quasi „besetzt“ zu halten, gab ihr Sicherheit, dass sie wenigstens eine Person auf ihrer Seite hatte. Der Körperkontakt beruhigte sie einfach. Ein bisschen Kraulen wäre auch schön gewesen, aber da war der Mantroner zu schüchtern für. Für Maruka war es etwas natürliches, etwas das Zugehörigkeit ausdrückte wie in einem Rudel. Er wirkte durch die anschmiegsame Katze auf seinem Schoß zwar etwas nervös, hatte sich aber zumindest soweit im Zaum, dass er aufmerksam blieb. Phas und Rianna nickten den beiden zu und Phas begann das Gespräch:
„Maruka, Thore… ich habe euch ja bereits gesagt, dass wir beide zu einer Organisation gehören, die sich dem Widerstand verschrieben hat.. Im Grunde ist es so, dass ich Rianna bat, mich aufzunehmen, da ich, als ich von dem dunklen Volk hörte und was auf der Welt passierte, unbedingt meinen Beitrag leisten wollte. Rianna ist eigentlich diejenige, die tatsächlich im Widerstand ist.“
Er machte eine Pause und erwartete offenbar, dass die Nachtelfe das Wort ergriff. Diese machte allerdings keine Anstalten.
Stock im Arsch...
„Jedenfalls…wollte ich mich mit ihr treffen, mein Dorf verlassen und mich ganz offiziell dem Widerstand anschließen.“
Phas lächelte traurig und Maruka nickte ihm verständnisvoll zu, denn sie ahnte, was jetzt kommen würde. Manchmal wurde das Leben von grausamen Unwägbarkeiten beeinflusst, die einem einfach „dazwischen“ kamen.
„Meinem Aufbruch kam aber der Angriff dazwischen, was meinen Weggang verzögerte, aber auch bestärkte. Mein Vater verstand nicht, versteht bis heute nicht, warum ich es tun muss. Die Tabiki leben sehr für sich und mischen sich nicht mal in Belange ein, die sie direkt betreffen.“
Maruka nickte abermals und seufze leise. Dieser Tag war ein wirklich schlimmer gewesen und hatte viel zu viele Leben gekostet. Wenn niemand etwas tat, dann würden sie einfach ausgelöscht werden und das durfte nicht sein.
Sie sind zu naiv... aber machtvoll in ihrer Verbindung zur Natur... Sie sind nicht wehrlos, nur naiv.
„Du hast sie erlebt… sie sind unbedarft und leichtgläubig. Sie sind… lange nicht mehr an andere Völker angepasst.“
Ein Moment Stille entstand.
„Hm"
, brummte es dann in Marukas Rücken. Dann holte der Mantroner Luft, um im nächsten Moment Rianna direkt anzusprechen:
„Das erklärt doch aber gar nicht, wieso du dir Dinge nimmst, die dir nicht gehören?“
, fragte er gerade heraus und stellte die Frage, die Maruka gerade durch den Kopf gehen wollte. Thore schaffte es aber, diese Frage so verwundert und friedfertig zu stellen, dass sich sogar ein Lächeln auf das Gesicht der Elfe stahl.
Echt? Bei mir wäre sie vermutlich ausgerastet, hätte ich den Mund aufgemacht.
„Nun, also das ist eine meiner leichtesten Übungen, Thore. Sozusagen mein Beruf.“
Aha ...und da ist sie auch noch stolz drauf.
Maruka kam aus einer Gesellschaft in der Stehlen im schlimmsten Fall zum Tode des Bestohlenen führen konnte und dem entsprechend hart geahndet wurde. Überlebenswichtige Dinge jemand zu nehmen, der darauf angewiesen war, war in Mantron kein „Kavaliersdelikt“. Das Hab und Gut eines Mantroners war stets sein Heiligtum und wurde sogar als Grabbeilage im mit in die nächste Welt gegeben. Außerdem war es schlicht eine Respektlosigkeit und wenig ehrenhaft. Selbst als Maruka aus Morgeria geflohen war und sich dort eine Rüstung „ausgeliehen“ hatte, hatte sie im Tausch dafür etwas zurück gelassen. Wenn man etwas nahm, dann musste man dafür etwas geben. Das entsprach auch dem Glauben der Göttin, die sich kurz darauf ihrer angenommen hatte.
Sie ist also eine Diebin... eine Elster.
„Also gut, wo wir gerade schonungslos ehrlich sind:“
, sagte Rianna und erhob sich geschmeidig, ging zu ihren Sachen und zog den eingewickelten Spiegel daraus hervor.
„Als Phas nicht wie vereinbart zum Treffpunkt kam, sah ich mich gezwungen, meinen Weg alleine fortzusetzen. Erst, als ich eure Stimmen hörte, folgte ich euch eine kurze Weile und erkannte, dass Phas offenbar einen anderen Weg einschlug, als abgemacht.“
, ihr Ton wurde leicht schärfer.
Er hat also nicht auf sie gehört... ja und? Es gibt immer mal Dinge im Leben, die den Weg plötzlich ändern können, wie den Angriff auf seine Heimat.
Der Jäger blickte sie fragend an.
„Du hättest etwas sagen können..“
, meinte er leicht verschnupft und sie hob nur die Schultern. Maruka verstand ihn.
„Jedenfalls habe ich belauscht, wie ihr über den Spiegel geredet habt. Da bin ich stutzig geworden und ging davon aus, das Phas ein falsches Spiel mit mir getrieben hatte.“
. sie legte eine Pause ein und wickelte den Spiegel aus. Maruka erinnerte sich prompt an einen bösen Streit ihrer Eltern in dem ihre Mutter ihrem Vater gehörig den Kopf mit Eiswasser gewaschen hatte, weil dieser „davon ausgegangen“ war, sie hätte bei einem Anderen gelegen. Das stellte sich alsbald als Missverständnis heraus, aber durch seine Wut und die Tatsache, das er nicht NACHGEFRAGT hatte, hatten sie ein paar sehr schlimme Tage erlebt. Maruka hob derweil nur eine Braue und dachte sich ihren Teil. Die Nachtelfe hatte halt einfach etwas falsches angenommen und aus dieser Annahme heraus ihren Liebsten für etwas bestraft, was er nicht getan hatte. Aber...
...das kann jedem Mal passieren. Ist menschlich... solange sie einsieht, dass er sie nicht betrogen hat. Oder... oder dachte sie...???...
Ein anderer Gedanke kam kurz auf:
Sie hat uns belauscht... vielleicht dachte sie, er will wegen MIR plötzlich nicht mehr ihrem Weg folgen? Ist sie eifersüchtig?
Maruka musterte die Elfe noch mal mit schräg gelegtem Kopf und angelegten Ohren.
Quatsch... dafür hat sie viel zu viel Selbstbewusstsein....oder? Mag sie mich ...vielleicht deshalb nicht?...wegen ihrer ...„Annahmen“?
Der Anblick des sich öffnenden Tuchs holte sie wieder zurück zur aktuellen Problematik. Spiegel lag auf dem Tuch von Thore, auf ihren Knien und wirkte, als könne er kein Wässerchen trüben. Riannas Blick traf Marukas:
„Dass ich euch angegriffen habe, war nicht… richtig.“
, gestand sie sich ein und irgendwie fiel es ihr wohl schwer, sich durch die Blume, zu entschuldigen.
Oh, das muss ihr grad weh getan haben..., aber wenigstens sieht sie es ein.
Ihr Blick wanderte zu Thore:
„Dich zu bedrohen, war nicht richtig.“
, sie seufzte tonlos.
Genau.
„Mir erschien es einfacher, euch den Spiegel zu entwenden, als lange Erklärungen abzugeben. Zudem sollte Phas für seinen Verrat an mich, büßen.“
Jetzt redet sie wieder Unsinn... „Verrat“ und „büßen“...nichts davon ist wahr. Sie muss eine sehr kleine Seele haben, wenn darin kein Platz für Vertrauen oder Verzeihen ist....wenigstens für den Menschen, den sie vermeintlich liebt. Vielleicht hatte sie auch einfach keine Liebe in ihrem Leben... hat es nie gelernt...dann..tut sie mir ein bisschen leid...und Phas auch. Sie hat aus Wut über ihn gehandelt, aber sieht nicht, dass er gar nichts falsch gemacht hat.... Aber...alles schön und gut... Was ist nun mit dem Spiegel?
Der Tabiki betrachtete Rianna von der Seite und es legte sich einen Moment Schweigen über die Gruppe, bis- fast schon in gewohnter Manier-, Thores Stimme die Stille durchbrach.
„Hmmm, gut, schön, Entschuldigung angenommen, wir machen alle mal Unsinn,...“
DANKE!
„... jetzt bleibt aber noch zu klären, was das da“
, er deutete auf den Spiegel.
„ist.“
. Die Blicke der Nachtelfe und Phas', ruhten auf dem Zierrat.
„Wir vermuten, dass es sich hier um einen Spiegel der Verbindung handelt.“
, eröffnete Phas und sah auf.
„Und zwar aus Kosral, einer der wichtigsten, strategischen Punkte, der Dunkelelfen.“
, murmelte Rianna und hob den Blick. Sie lächelte böse:
„Wenn das zutreffen würde… wisst ihr wie wichtig das für den Widerstand wäre?“
Thore starrte sie an, dann den Spiegel und zurück. Danach blickte er Maruka an:
„Weißt du, was sie meinen?“
, fragte er verwirrt und schien sich damit nicht auszukennen. Maruka nickte etwas widerwillig. Nicht weil sie ihr Wissen nicht teilen wollte, sondern weil es Erinnerungen barg, die sie ängstigten.
„Ich weis ein bisschen was darüber. Man kann über sehr große Entfernungen mit den Dingern so was wie ...Fernflüstern... Ich habe mal Kontakt über einen solchen Spiegel mit einem Wesen gehabt, dass nicht mal auf unserer Welt weilt... Mer... mein „Schicksal“ wie ich ihn damals nannte, schaffte es sogar in den Spiegelungen von heißer Luft zu erscheinen. Das war in der Nähe von Morgeria, ...auf der Hatz. Ich glaube, das ist aber schon ...länger her... oder vielleicht...“
Sie hatte einfach Probleme in Linearer Zeit zu denken. Sie wusste einfach nicht, wann was passiert war. Maruka schluckte kurz und hatte einen etwas starren Blick angenommen. Dann zuckte sie und schüttelte sich, rieb sich kurz ziemlich heftig an Thores breiter Brust und blinzelte dann wieder geradeaus in die roten Flammen, die zum Glück mit den blauen des Harax wenig gemein hatten.
„Aber zurück zu Spiegeln... Sie sind mächtige magische Werkzeuge. Sie verbinden Orte und man kann hören, sehen und manchmal sogar hindurch gehen... WENN das so ein Spiegel ist, könnte der Widerstand die Dunkelelfen in Kosral „belauschen“ und ausspionieren. Aber das birgt Risiken, denn es ginge auch anders herum. Bitte deck ihn zu...!“
Maruka war nicht wohl bei seinem Anblick.
„Ich weis nicht, wie man so ein Ding aktiviert. Ich...ich war immer nur das 'Opfer' seiner Beobachtungen....ach ja und ich hatte einen äh... Anker... also etwas bei mir, von dem ich nicht wusste, dass er wichtig war, damit er mich damit verfolgen konnte. Ich nehme an, wenn es ein Gegenstück...einen magischen Anker...oder einen andern Spiegel in Kosral geben sollte, wird es einfach die Verbindung aufzubauen. ...vorausgesetzt man kann mit Runen umgehen. Ihr solltet ihn nicht einfach so wahllos anfassen...oder streicheln. Bitte.“
In Maruka formte sich die diffuse Angst, dass durch ein unbedachtes Handeln sogar der Spiegel irgendwie wieder Kontakt nach Morgeria aufbauen könnte... und ...in den Harax.
Aber nein, dieser...ist auf Kosral eingestimmt... sagten sie. Bleib ruhig. Der Spiegel des Sammlers steht in Morgeria und da gibt es sicher keine Verbindung... bete ich! Außerdem ist der mit Mer...
Sie wagte nicht mal den Namen zu Ende zu denken.
...mit dem Dämon verbunden.
Die Furcht sein Gesicht oder das des Sammlers Sademos wieder zu sehen, war groß. Die Bruchstücke ihrer Geschichte, ihres Wissen so aus dem Zusammenhang gerissen wieder zu geben, musste sicher einige verwirren und warf sicher neue Fragen auf. Aber Maruka hatte es bisher auch niemanden richtig erzählen können. Vielleicht trug sie noch mehr Wissen in sich, was dem Widerstand helfen könnte, ohne es selbst zu ahnen. Sie sah zu Thore auf und blinzelte langsam.
„Ich hab eine Menge erlebt und erzähl es euch, ...“
Sie wandte den Blick wieder zu Phas und Rianna.
„...wenn es euch irgendwie hilft.“
Sie sah kurz zwischen den Beteiligten hin und her.
„Aber sagt mal, wenn der Widerstand so gut vernetzt ist, wie ihr sagt, dann habt ihr doch sicher auch solche Spiegel, oder? Oder jemanden der damit sicher umgehen kann? Oder macht ihr das sonst per Bote? Gibt es ein ...'geheimes' Zeichen, das man verwendet?“
, fragte Maruka neugierig ins Blaue hinein. Erst dann ahnte ihr Unterbewusstsein, dass Rianna bestimmt daran Anstoß nehmen würde, da sie sie quasi aufforderte Betriebsgeheimnisse auszuplaudern. Maruka hatte aber bereits angefangen sich und ihre Geschichte für sie zu öffnen und würde jetzt auch keinen Rückzieher machen, selbst wenn Rianna sich kleinlich zeigte. Irgendein Ohr würde sie schon finden, dem ihre Informationen wichtig waren und das im Austausch dafür so viel Vertrauen geben konnte, dass man verhandeln und sich gegenseitig helfen konnte.
„Habt ihr hier irgendwo einen Treffpunkt? Ein geheimes Hauptquartier?“
Maruka schmunzelte bei ihrer eigenen Formulierung.
Irgendwo müssen ja die Informationen zusammen laufen.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Montag 21. Juni 2021, 09:27

Es gehörte schon einiges dazu, wenn man es schaffte, seine eigene Antipathie für etwas oder jemanden hintenan zu stellen und zu erkennen, dass derjenige vielleicht seine Gründe hatte, um sich so zu verhalten, wie man es selber nur missbilligen konnte. Vieles an Rianna, war für die Katze nicht zu verstehen und das Verhalten der Nachtelfe, der Gruppe gegenüber, löste in ihr so viel Unbehagen aus, dass sich Maruka in sich selbst zurückziehen musste. Die Empfindsamkeit der Servali, beeinträchtigte auch das ablehnende Verhalten der Mantronerin, sodass sie sich beide nach starken Armen sehnten, die sie schützend hielten, vielleicht auch zurückhielten, wenn sie der Unmut überkam. Maruka konnte mit Thores Finger spielen, er ließ es zu. Auch wenn er sich der Situation nicht ganz sicher war und ihre Nähe ihm einen beschleunigten Puls bescherte, versuchte er, ihr auf diese Weise zu helfen. Die Erklärungen, die durch Phas folgten zeigten, wie wichtig es war, dass man miteinander sprach und, dass man sich vertraute, gerade in Zeiten wie diesen. Alle die hier saßen hatten auf ihre Weise mit den Auswirkungen der dunklen Epoche, wie der Angriff auf einige Städte Celcias bereits genannt wurde, zu kämpfen und jeder hatte seine Gründe, wieso er hier war. Und trotzdem schaffte es die Gruppe, auch wenn es noch immer nicht wirklich harmonisch war, sich zumindest die Informationen zu teilen. Phas hatte den Anfang gemacht, bis Rianna dann einstieg. Die Elfe offenbarte einen Teil ihrer Gedanken, was Maruka einige Gedankengänge gewährte, die vielleicht erklärten, weshalb Rianna sich gerade ihr gegenüber so verhielt. Thore schien sie irgendwie zu mögen, zumindest bekam er keine bitterbösen Blicke oder gezischte Antworten. Was war es nur, was Rianna so feindselig gegenüber Maruka werden ließ? Bevor die Katze diese Frage klären konnte, richtete sich alle Aufmerksamkeit wieder auf den Spiegel.

Endlich offenbarten die Elfe und der Tabiki, was sie glaubten, dass es damit auf sich hatte. Thore war völlig planlos und hatte davon offenbar noch nicht gehört, sodass er sich hilfesuchend an Maruka wandte. Als jene das Wort erhob, blickten sie 6 Augenpaare an und hörten aufmerksam zu. Je länger sie sprach, desto verwirrter wurden die Gesichter, denn niemand konnte ihre Gedankengänge nachvollziehen. Wie könnten sie auch? Marukas Leben verlief nicht gerade geradlinig und selbst die Zeit, gab ihr Rätsel auf. Immer wieder verschwammen die Zeitlinien und verwirrten den Verstand. Phas und Rianna musterten Maruka lediglich , nachdem sie geendet hatte. Offenbar mussten sie über das Gesagte erstmal nachdenken, sodass Thore wieder das Wort erhob: „Wow, du weißt ja gut Bescheid. Hmm..“, machte er in typischer Art und schaute zu dem Spiegel hin. Er drückte Marukas Hand kurz, um ihr zu signalisieren, dass er bei ihr war, da er verstand wie schwierig ihre Erinnerungen für sie sein mussten. Er würde sicher noch mal darauf zurückkommen, doch jetzt konzentrierten sie sich, auf das Naheliegende: „Wir sollten ihn echt abdecken , wenn er auch in die andere Richtung funktioniert.“. Phas nickte und legte die Seiten des Tuchs locker wieder über ihn. Rianna musterte Maruka, nachdem diese so viel zu erzählen wusste. Sie ließ jedoch nicht erkennen, was sie darüber dachte. „Nun, wir wissen es nicht mit Bestimmtheit, aber die Runen geben zumindest einen verlässlichen Hinweis darauf, dass es einer ihrer Spiegel ist. Zumal er ja offensichtlich dem Anführer des Spähtrupps gehörte.“, gab sie noch zu Bedenken und senkte den Blick für einen Moment auf ihre Beine, wo der Spiegel lag. Es legte sich erneut Schweigen über die Gruppe. Thore schnaufte irgendwann seine Luft aus den Lungen und richtete das Wort an Phas und Rianna: „Und was habt ihr jetzt vor? Wenn Maruka Recht hat und der Spiegel in beide Richtungen funktioniert… oder schlimmer, dass unbekannte Mächte ihre Finger… haben die überhaupt Finger?“, sinnierte er kurz, bevor er wieder zum Thema wechselte, „ihre was auch immer im Spiel haben.. lohnt sich denn das Risiko ihn zu benutzen? Könnte nicht das Gegenstück, wenn ich das richtig verstanden habe, uns verraten?“.

Phas verzog den Mund und nickte nachdenklich. „Gut möglich, ich weiß auch nur das, was Rianna mir erzählt hatte kurz bevor ihr uns gestellt habt.“, er sah zu der Elfe. Diese klappte den Mund auf, richtete dann die schwarzen Augen auf Maruka, als sie ihre Fragen stellte. Für einen Moment sah es so aus, dass die Elfe Maruka über den Mund fahren wollen würde doch sie schien sich dagegen zu entscheiden. Trotzdem klang ihre Stimme etwas unwillig. „Nun… als erstes, das was du beschreibst, was du erlebt hast mit… ‚deinem Schicksal‘, muss etwas anderes gewesen sein. Die Spiegel die die Dunklen nutzen, um zu kommunizieren, funktionieren da wesentlich einfacher und linearer. Dieser Spiegel, wenn es einer ist, hat ein Gegenstück, das eben -hoffentlich- in Kosral liegt. Wir können damit nur diesen einen anzapfen, und sehen und hören, je nach dem, was das für eine Verzauberung war, die benutzt wurde, was dieser Spiegel sieht und hört. Manche haben nur Bild, manche nur Ton. Andere beides, das wäre natürlich der Volltreffer.“, erläuterte sie sachlich. „Nun zu deinen Fragen. Ja, auch der Widerstand benutzt diese Spiegel für größere Distanzen. Diese sind aber Höherrangigen vorbehalten, es gibt nicht viele dieser Spiegel und sie sind sehr, sehr wertvoll. Sie sind einfach zu teuer. Ich selber weiß auch nicht, wie man sie benutzt, aber ich denke, jemand der sich mit Runen auskennt, wird mehr darüber wissen..“, schloss sie und überhörte ihre Fragen nach den Geheimnissen des Widerstandes, geflissentlich. Thore fasste ihren Gedanken auf: „Und wenn wir jemanden finden, der sich mit Runen auskennt, dann könnten wir also eventuell hören oder sehen oder im besten Falle beides, was die Dunklen in Kosral tun.“, er nickte, obwohl er nur das zusammengefasst hatte, was Rianna und Maruka bereits erzählt hatten. „Dann müssen wir halt jemanden finden, der sich damit auskennt.“, sagte er und grinste. Phas seufzte. „Er muss sich aber auch mit dieser Art von Magie auskennen.. nur Runenkunde hilft uns nicht, sonst hätten uns Kanuha und die anderen auch helfen können..“. Thore nickte gedankenverloren. „Kennt jemand jemanden? Habt ihr einen unheimlichen Verwandten… ihr wisst schon… so einen Onkel den man lieber nicht alleine besuchen will.“, er grinste schief und irgendwie war seine Art so deplatziert, dass sie dem ganzen etwas die Schwere nahm. Riannas Blick traf den Mantroner und sie blinzelte fragend. Dann sah sie zu Phas und dieser verzog den Mundwinkel leicht grinsend und schüttelte langsam den Kopf. „Nun.. einen seltsamen Onkel nicht, aber soweit ich weiß, sind die Zwerge in Rugta sehr bewandert in Runenmagie. Leider wurde deren Dorf bereits von den Dunklen überrannt und befindet sich derzeit im Wiederaufbau nach der Befreiung. Ich schätze, die werden andere Sorgen haben. Wenn überhaupt noch jemand lebt, der etwas darüber wissen könnte.", sagte die Nachtelfe und hob die Schultern. Phas räusperte sich: „Uns bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten… entweder, wir machen den Weg nach Rugta, in der Hoffnung, dort jemanden zu finden, der uns mehr erzählen kann, oder wir behalten den Plan, Shyana aufzusuchen bei und hoffen, dort etwas herauszufinden.“. Das waren kaum gute Optionen. Der Weg nach Rugta war weit, Shyana quasi vor der Tür, doch beide Optionen nahmen Zeit in Anspruch und hatten einen ungewissen Ausgang. Ratlosigkeit machte sich in der Gruppe breit und alle starrten ins Feuer.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Montag 21. Juni 2021, 12:14

„Und was habt ihr jetzt vor? Wenn Maruka Recht hat und der Spiegel in beide Richtungen funktioniert… oder schlimmer, dass unbekannte Mächte ihre Finger… haben die überhaupt Finger?...ihre was auch immer im Spiel haben.. lohnt sich denn das Risiko ihn zu benutzen? Könnte nicht das Gegenstück, wenn ich das richtig verstanden habe, uns verraten?“
Thore sprach aus was Maruka befürchtete. Sie hatte ihre 'Schuldigkeit' getan und von den Risiken gewarnt. Phas verzog den Mund und nickte nachdenklich.
„Gut möglich, ich weiß auch nur das, was Rianna mir erzählt hatte kurz bevor ihr uns gestellt habt.“
, er sah zu der Elfe. Diese klappte den Mund auf, richtete dann die schwarzen Augen auf Maruka, als sie ihre Fragen stellte. Für einen Moment sah es so aus, dass die Elfe Maruka über den Mund fahren wollen würde...
Na?...wieder kämpfen?...
... doch sie schien sich dagegen zu entscheiden. Trotzdem klang ihre Stimme etwas unwillig.
„Nun… als erstes, das was du beschreibst, was du erlebt hast mit… ‚deinem Schicksal‘, muss etwas anderes gewesen sein. Die Spiegel die die Dunklen nutzen, um zu kommunizieren, funktionieren da wesentlich einfacher und linearer. Dieser Spiegel, wenn es einer ist, hat ein Gegenstück, das eben hoffentlich in Kosral liegt. Wir können damit nur diesen einen anzapfen, und sehen und hören, je nach dem, was das für eine Verzauberung war, die benutzt wurde, was dieser Spiegel sieht und hört. Manche haben nur Bild, manche nur Ton. Andere beides, das wäre natürlich der Volltreffer.“
, erläuterte sie sachlich und Maruka nickte sogar zustimmend mit einem ersten schmalen Lächeln, was sich die Elfe mit ihrer Zurückhaltung verdient hatte.
„Nun zu deinen Fragen. Ja, auch der Widerstand benutzt diese Spiegel für größere Distanzen. Diese sind aber Höherrangigen vorbehalten, es gibt nicht viele dieser Spiegel und sie sind sehr, sehr wertvoll. Sie sind einfach zu teuer. Ich selber weiß auch nicht, wie man sie benutzt, aber ich denke, jemand der sich mit Runen auskennt, wird mehr darüber wissen..“
, schloss sie. Thore fasste ihren Gedanken auf:
„Und wenn wir jemanden finden, der sich mit Runen auskennt, dann könnten wir also eventuell hören oder sehen oder im besten Falle beides, was die Dunklen in Kosral tun...Dann müssen wir halt jemanden finden, der sich damit auskennt.“
, sagte er und grinste.
Ich mag seine gradlinige Art zu denken...
Phas seufzte.
„Er muss sich aber auch mit dieser Art von Magie auskennen.. nur Runenkunde hilft uns nicht, sonst hätten uns Kanuha und die anderen auch helfen können...“
Thore nickte gedankenverloren.
„Kennt jemand jemanden? Habt ihr einen unheimlichen Verwandten… ihr wisst schon… so einen Onkel den man lieber nicht alleine besuchen will.“
, er grinste schief und irgendwie war seine Art so deplatziert, dass sie dem ganzen etwas die Schwere nahm. Riannas Blick traf den Mantroner und sie blinzelte fragend. Dann sah sie zu Phas und dieser verzog den Mundwinkel leicht grinsend und schüttelte langsam den Kopf.
„Nun.. einen seltsamen Onkel nicht, aber soweit ich weiß, sind die Zwerge in Rugta sehr bewandert in Runenmagie. Leider wurde deren Dorf bereits von den Dunklen überrannt und befindet sich derzeit im Wiederaufbau nach der Befreiung. Ich schätze, die werden andere Sorgen haben. Wenn überhaupt noch jemand lebt, der etwas darüber wissen könnte."
, sagte die Nachtelfe und hob die Schultern. Phas räusperte sich:
„Uns bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten… entweder, wir machen den Weg nach Rugta, in der Hoffnung, dort jemanden zu finden, der uns mehr erzählen kann, oder wir behalten den Plan, Shyana aufzusuchen bei und hoffen, dort etwas herauszufinden.“
Maruka nickte nachdenklich vor sich hin und sprach dann zu niemand bestimmten:
„Ich bin dafür, zu den Elfen zu gehen. ...Die Zwerge in Rugta, wie ihr sagt, wissen um die Bedrohung und sind schon befreit. ...Wir wissen nicht viel über die Elfen in Shyana, oder wie viel sie darüber wissen, dass der Feind quasi schon vor ihrer Haustür sitzt. Ich finde, wir sollten weiter ziehen und so viele Völker wie nur möglich warnen. Was sie dann damit machen, ist ja ihre Sache, aber Unwissenheit sollte nicht der Grund für das Ende eines ganzen Volkes sein, so wie es fast den Tabiki passiert wäre.“
, sprach Maruka recht leise und sah dabei ins Feuer. Ihre Servali übernahm häufig unterbewusste Handlungen, wenn der Mensch abgelenkt war, so wie jetzt gerade. Ihre Finger hatten sich irgendwie mit Thores ganz schön verknotet und sie hob, als sie geendet hatte, ihrer beider Hände um geistesabwesend an ihrer Bogensehnen-Kralle zu nagen.
Bin gespannt ob Rianna jetzt einfach aus Prinzip das Gegenteil vorschlägt...? Brauchen wir sie denn? Sie ist unsere Kontaktperson zum Widerstand. Aber emotional können wir sie ignorieren.
Dabei knabberte sie auch unbewusst an einem seiner Finger entlang, als würde sie Knötchen aus seinem nicht vorhandenen Fell putzen, hielt dann seine Fingerspitze zwischen den Zähnen und wurde sich gewahr, was sie da tat.
Ups... putzten beruhigt... aber doch nicht ungefragt.
Entschuldigend sah sie Thore mit seinem Finger im Mund an, entließ ihn aus ihren Lippen und ließ die Hände vorsichtig wieder sinken.
„Entschuldige...“
, murmelte sie leise, widmete sich wieder der Runde und wartete auf deren Ideen, bzw. wie es jetzt weiter gehen sollte. Ihre derzeitige „Anführer“-Position, die sie noch beim Aufbruch im Dorf der Tabiki inne hatte, gab sie auf, da jetzt Rianna wohl kaum ihr „folgen“ würde. Sie mussten jetzt einfach eine neue gemeinschaftliche Ebene finden um zusammen zu arbeiten. Wenn Rianna sie führen wollte, würde Maruka sich zurück nehmen. Wenn sie sie in eine Richtung führte, die Maruka nicht gehen wollte, könnte man sich immer noch trennen. Auch in diesen Dingen dachte sie pragmatisch... so wie Thore. Also hielt sie sich zurück und bot der aggressiven Elfe so wenig wie möglich Oberfläche um sich an ihr auszutoben. Jetzt galt es erst einmal abzuwarten wie sich das Gespräch zwischen den Anderen weiter entwickelte, oder ob ihr noch Fragen gestellt wurden. Sie saßen recht gemütlich am Lagerfeuer und das regte auch zu erzählen an, sofern es gewünscht wurde.
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 23. Juni 2021, 13:16

Maruka konnte sich etwas entspannen, sobald sie bei Thore auf dem Schoß und in seiner Umarmung saß. Gleichzeitig half es ihrem Unmut, als sie merkte, dass sich Rianna ausnahmsweise nicht einem verbalen Kräftemessen hingab, sondern ihr auf ihre Fragen sachlich und informativ antwortete. Offenbar bemühte sich auch die Nachtelfe, um ein moderates Klima, damit der Frieden innerhalb der Gruppe zumindest oberflächlich, gewahrt wurde. Die Überlegungen die angestellt wurden, führten zu der einheitlichen Erkenntnis, dass sie auf jeden Fall jemanden benötigten, der ihnen bei dieser Art der Magie helfen konnte. Keiner von ihnen hatte auf Anhieb jemanden in Aussicht, sodass die Gruppe die Entscheidung zu treffen hatte, wohin ihre Reise nun gehen würde. Rianna bemerkte, dass Rugta im Grunde prädestiniert wäre, für ihr Anliegen doch, dass sie nicht davon ausgehen sollten, auch die nötige Hilfe zu erhalten. Immerhin waren die Zwerge und dort lebenden, seltsamen Wesen Tha'Roon, schwer getroffen worden und die Stadt befand sich nach wie vor im Aufbau.

Auch Maruka schien sich nicht für diesen Weg entscheiden zu wollen. Sie erhob das Wort als erste, als sich das ratlose Schweigen am Feuer manifestierte. Während die Hybridin ihre Gedanken teilte, bedachten sie die anderen mit unterschiedlichen Blicken: Phas nickte zustimmend, während er überlegte, ob er ebenfalls so entscheiden würde, Rianna durchbohrte Maruka regelrecht mit ihrem dunklen Blick, was nicht unbedingt an sie persönlich ging, sondern ihrem Ausdruck geschuldet war und Thore… Thore hatte sich etwas versteift, als Maruka anfing gedankenverloren an ihm herumzuknabbern. Er schaute unbeweglich auf seine Hand, die völlig in ihrer verknotet war und grinste sie fragend an, als ihr endlich ein Licht aufging und sie ihre Handlung einstellte. Sein Grinsen wurde breiter, als sie ihre Hände schuldbewusst sinken ließ und sich entschuldigte, dann lachte er leise und brummend. „Achwas, das passiert uns doch allen mal.“, versuchte er abzuwinken, grinste aber immer noch etwas. Rianna hob die Augenbrauen: „Na klar… pausenlos.“. Sie klang zynisch dabei und winkte dann mit einer Handbewegung ab.
Die Elfe erhob sich und trat etwas zum Feuer hin, während sie offenbar die Worte der Katze gedanklich bearbeitete. Erneut warf sie ihr einen undurchsichtigen Blick zu, der nicht erkennen ließ, was Rianna eigentlich für ein Problem mit Maruka hatte. Doch sie zuckte kurz darauf tatsächlich die Schultern und nickte, während sie den Blick wieder abwandte. „Ich glaube zwar nicht, dass ich das sage, aber ich bin auch dafür. Rugta wären mehrere Tagesmärsche entfernt, für einen unsicheren Ausgang. Sollten wir in Shyana nichts finden, können wir immer noch diesen Weg einschlagen. Doch… soweit ich weiß, leben diese Elfen so zurückgezogen, dass sie tatsächlich noch nichts wissen könnten. Und die Dunklen sind nah, wie ihr bemerkt habt. Wir stehen hier quasi zwischen dem Dorf der Tabiki und Shyana. Wir würden noch ungefähr einen halben Tag brauchen, bis wir die Stadt erreicht haben.“, schloss sie und legte einen Holzscheit nach. Danach drehte sie sich um und holte einen kleinen Hasen, sowie einen Fasan hervor, um beides mit ihrem Messer zu bearbeiten, damit die Gruppe bald etwas essen könnte. Das tat sie so selbstverständlich in ihrer gemütlichen Sitzrunde, dass Thore etwas grün um die Nasenspitze wurde. Phas nickte erneut kurz und lächelte Maruka etwas an. „Ich bin da auch Marukas Meinung, wir sollten zusehen, dass der Urwald Kapayu und alle die in ihm leben, eine reelle Chance erhalten, mit der Bedrohung umzugehen. Thore-?“, fragte er dann und sah an Maruka vorbei, zum Hünen. Dieser hatte sich aus ihren Fingern befreit und hielt sich den Mund zu, während er recht blass aussah. Dann hob er die Katze, als wäre sie nicht schwerer als eine Fliege, flüssig von sich hinunter, setzte sie sanft neben sich und erhob sich. Er entschuldigte sich zügig mit einem Handzeichen, nickte in die Runde und verschwand schleunigst aus dem Lager und soweit wie möglich in eine dunkle Ecke, um sich kurzerhand zu übergeben.
Phas hob die Augenbrauen „Was zum…“, setzte er an, sah dann zu Rianna, die unschuldig die Eingeweide der beiden Tiere in den Händen hielt. Ihre Finger waren übersäht mit Blut und Gedärm und sie schaute fragend auf. „Was denn?“, meinte sie unschuldig und sah Thore nach, bevor sie auf die Tiere schaute. Sie rollte die Augen und grinste amüsiert. „Ein großer, starker Mann mit viel weichem Kern, hm?“, kicherte sie und hatte fast etwas kindliches an sich.

Danach kümmerte sie sich allerdings ungerührt wieder um die Fertigstellung der Mahlzeit und hängte die gehäuteten und ausgenommenen Tiere, an einem selbstgebauten Drehspieß, über das Feuer. Offenbar war sie schon länger hier „Zuhause" und schien auch sonst viel Geschick beim Bauen eines Lagers zu beweisen. Phas hustete leise und rieb sich über die Oberschenkel, als er sich erhob. „Ich mache mal einen Rundgang und werde mich umsehen, ob wir heute Nacht ruhig schlafen können.“, meinte er und sah etwas unsicher zwischen den Damen der Runde hin und her. Doch dann schulterte er einen Bogen, der an der Ruinenwand lehnte und machte sich zum Ausgang auf. Hier drehte er sich kurz um und lächelte Maruka zu. „Du kannst mich… gerne begleiten, wenn du möchtest.“, bot er an und sah den Blick, den Rianna ihm zuwarf nicht. Sie hingegen kümmerte sich bemüht unbeteiligt, um das Essen. Thore brauchte offenbar noch einen Moment, denn er war noch nicht wieder zurückgekehrt. Offenbar waren sie sich einig, dass sie, sobald sie etwas gegessen und geruht hätten, am Morgen weiter nach Shyana zogen. Jetzt war die Zeit, sich darauf vorzubereiten, beziehungsweise, sich auszuruhen. Maruka hatte die Wahl, wem sie gerne Gesellschaft leisten wollte. Entweder gesellte sie sich zu Thore, ohne zu wissen, ob ihm das nicht eventuell peinlich wäre oder er sich über Wasser freuen würde. Phas bot ihr ebenso an, ihm Gesellschaft zu leisten, wenn er seinen Rundgang machte und vielleicht gab es noch die eine oder andere Information, die Maruka nützlich werden konnte. Oder aber sie blieb bei Rianna am Feuer sitzen und versuchte, die Wogen zu glätten und eventuell ein Gespräch zu führen, das den schlechten Start ausmerzen könnte. Oder wollte die Hybridin ihren ganz eigenen Gedanken nachhängen und alleine sein? Es lag bei ihr.
Bild

Benutzeravatar
Maruka
Celcia-Team
Celcia-Team
Beiträge: 1408
Registriert: Montag 16. Juli 2012, 23:08
Moderator des Spielers: Rhuna
Aufenthaltsort: Zyranus
Steckbrief: ...folgt
Rasse: Mensch
Sprachen: Celcianisch
Melongiar
Beruf: Novizin
Fähigkeiten: Erdmagie: unkontrolliert
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gewachster Mantel, Schuluniform, Stiefel, diverser Schmuck, Runenhalstuch
Tierische Begleiter: Nudd Erdnudel der Dritte (Regenwurm)

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Maruka » Mittwoch 23. Juni 2021, 19:23

Thore schaute unbeweglich auf seine Hand, die völlig in ihrer verknotet war und grinste sie fragend an, als Maruka endlich ein Licht aufging und sie ihre Handlung einstellte. Sein Grinsen wurde breiter, als sie ihre Hände schuldbewusst sinken ließ und sich entschuldigte, dann lachte er leise und brummend, was sich einfach toll anhörte.
Schnurrrr....
„Achwas, das passiert uns doch allen mal.“
, versuchte er abzuwinken, grinste aber immer noch etwas. Rianna hob die Augenbrauen:
„Na klar… pausenlos.“
Marukas Blick, eben noch vollkommen entspannt, wechselte zu grummelig und sie murmelte für die meisten unverständlich und sehr leise in ihrer Tiersprache, was wie ein Schnurren klang:
„Sei froh! Putzen beruhigt mich...“
...ansonsten würdest du keine Augenlider mehr haben.
Sonst hätte sich wohl ihr ohnehin schon angekratzte Menschin mit deutlich härteten Worten gemeldet. So blieb sie verhältnismäßig ruhig und Rianna winkte mit einer Handbewegung ab. Es war einfach kein gutes Gefühl gehasst zu werden. Die Elfe erhob sich und trat etwas zum Feuer hin.
„Ich glaube zwar nicht, dass ich das sage, aber ich bin auch dafür.“
Sie glaubt sich selbst nicht, oder dass sie mir zustimmt...hehe.
„Rugta wären mehrere Tagesmärsche entfernt, für einen unsicheren Ausgang. Sollten wir in Shyana nichts finden, können wir immer noch diesen Weg einschlagen.“
Genau.
„... Doch… soweit ich weiß, leben diese Elfen so zurückgezogen, dass sie tatsächlich noch nichts wissen könnten. Und die Dunklen sind nah, wie ihr bemerkt habt. Wir stehen hier quasi zwischen dem Dorf der Tabiki und Shyana. Wir würden noch ungefähr einen halben Tag brauchen, bis wir die Stadt erreicht haben.“
, schloss sie und legte einen Holzscheit nach. Danach drehte sie sich um und holte einen kleinen Hasen, sowie einen Fasan hervor, um beides mit ihrem Messer zu bearbeiten. Phas nickte erneut kurz und lächelte Maruka etwas an.
„Ich bin da auch Marukas Meinung, wir sollten zusehen, dass der Urwald Kapayu und alle die in ihm leben, eine reelle Chance erhalten, mit der Bedrohung umzugehen. Thore-?“
, fragte er dann und sah an Maruka vorbei, zum Hünen. Dieser befreite sich plötzlich aus ihren Fingern und hielt sich den Mund zu, während er recht blass aussah.
Was ist …?
Dann hob er die Katze, …
Huch...
... flüssig von sich hinunter, setzte sie sanft neben sich und erhob sich. Er entschuldigte sich zügig mit einem Handzeichen, nickte in die Runde und verschwand schleunigst aus dem Lager und soweit wie möglich in eine dunkle Ecke, um sich kurzerhand zu übergeben.
Oh...ach ja... da war ja was.
Maruka erinnerte sich an das letzte Mal als sie lagerten.
„Was zum…“
, setzte Phas an, sah dann zu Rianna, die unschuldig die Eingeweide der beiden Tiere in den Händen hielt. Ihre Finger waren übersät mit Blut und Gedärm und sie schaute fragend auf.
„Was denn?“
, meinte sie unschuldig und sah Thore nach, bevor sie auf die Tiere schaute. Sie rollte die Augen und grinste amüsiert.
„Ein großer, starker Mann mit viel weichem Kern, hm?“
, kicherte sie und hatte fast etwas kindliches an sich.
Stimmt.
Das seltsame war, dass Maruka eigentlich genau das gleiche dachte und still vor sich hin schmunzelnd Phas Blick zu ihr gefolgt war und sich einen winzigen Moment beide Frauen vielleicht grinsend ansahen. Aber der Moment verging schnell.
Nicht sie anlächeln! Das hat sie sich noch nicht verdient.
Phas hustete leise und rieb sich über die Oberschenkel, als er sich erhob.
„Ich mache mal einen Rundgang und werde mich umsehen, ob wir heute Nacht ruhig schlafen können.“
, meinte er und sah etwas unsicher zwischen den Damen der Runde hin und her.
Ich fress sie schon nicht... ist kauen erlaubt?
Maruka grinste wie die Unschuld in Person, was wohl niemand der schwarzen Servali mit den kleinen spitzen Eckzähnen so recht abnahm.
„Du kannst mich… gerne begleiten, wenn du möchtest.“
, bot er an und sah den Blick, den Rianna ihm zuwarf nicht. Maruka sah ihn anscheinend, wusste ihn aber nicht so recht zu deuten. Maruka schüttelte den Kopf. Phas würde sie nicht begleiten und für ein klärendes Gespräch war es noch zu früh. Die gegenseitigen Sticheleien mussten erst aufhören...auch ihre Eigenen gedanklichen.
Nicht noch mehr Ärger herauf beschwören. Wenn ich mit ihm mitgehe, hat sie auf jeden Fall was dagegen... Allerdings ist es immer besser zu zweit zu sein... Phas kann aber auf sich aufpassen. Thore kann das nicht so gut...
„Ich geh mal nach Thore sehen.“
, kommentierte sie parallel ihr Aufstehen, schnappte sich eine seiner Wasserflaschen, von der sie annahm, dass sie auch Wasser enthielt und ging langsam in die Richtung in die der Mantroner verschwunden war. Als sie sich dann ihm näherte blieb sie in einiger Entfernungen erst einmal stehen, wie man es auch in Mantron tat, wenn man ein Haus betreten wollte und sprach seinen Namen aus:
„Thore?“
Klopfen ging bei den ledernen Bauten der Stadt der Tapferen oft nicht gut, da es an Holz oft mangelte und viele Häuser eher aus groben Steinen, einzelnen Sparren und viel viel Fell gebaut waren. Allein seinen Namen in ihrer gemeinsamen Sprache auszusprechen war immer noch etwas dass sie berührte. Es tat gut und auch ein bisschen weh. Aber jetzt ging es erst mal nicht um sie. Ihr Freund brauchte vielleicht Hilfe und Mantroner waren füreinander da.
„Ich hab deine Wasserflasche dabei. Darf ich näher kommen? Brauchst du was?“
Bild
"Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein."
Stephen King

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7021
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Osten? Oder war es Westen?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. Juni 2021, 23:25

Ob nun der Hass Rianna dazu verleitete, sich der Hybridin so unwirsch gegenüber zu verhalten oder etwas anderes dahintersteckte, musste Maruka erst noch herausfinden. Jetzt aber stand ihr nicht der Sinn, sich damit zu beschäftigten. Auch Phas wollte sie derzeit nicht Gesellschaft leisten, denn noch saß der Verrat seinerseits tief. Gleichzeitig behagte ihr der Blick nicht, den Rianna ihr zuwarf. Die Nachtelfe hatte wohl deutliche Besitzansprüche an den Tabiki, auch wenn Phas derzeit nicht den Eindruck machte, sich alleine mit ihr an einem Ort aufhalten zu wollen. Doch was ging es Maruka an, welche Probleme die beiden vielleicht wälzten? Sie hielt sich an den derzeit Einzigen, der ihr wohlwollend entgegenkam und gleichzeitig eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit herstellte. Sie verabschiedete sich von den beiden anderen und verließ das Lagerfeuer. Zurück blieb Rianna, die sich weiter um die Mahlzeit kümmerte und Phas, der sich dann alleine auf machte, um sich einen kleinen Überblick zu verschaffen. Auch er wollte offenbar derzeit kein klärendes Gespräch mit Rianna führen, die ihn immerhin für einen Verräter hielt. Das war wohl derzeit seine Rolle innerhalb der Gruppe. Während die Anderen ihre Probleme und Gedanken wälzten, kam Maruka dem Mantroner näher. Vorsichtig wartete sie, bis sie erkannte, dass sie die alten Traditionen immer noch verinnerlicht hatte. Sie blieb auf Entfernung stehen und sprach ihn mit seinem Namen an. Welch schöner Moment, dass sie, egal wie lange sie schon ihr Zuhause nicht mehr betreten hatte, trotzdem an den Gepflogenheiten festhielt. Ausgelöst durch einen kleinen Anker in ihre Vergangenheit namens Thore. Der Hüne fuhr sich gerade durch seine blonde Mähne und zerzauste die längeren Strähnen. Er lächelte etwas abgekämpft in ihre Richtung und trotz des Zwielichts, konnten es die Katzenaugen erkennen.„Danke Maruka, das.. das ist nett von dir. Danke.“, sagte er und griff nach der Flasche, nachdem er etwas näher getreten war. Er spülte sich ordentlich den Mund aus und räusperte sich verlegen, bevor er sich den Nacken streichelte, wie er es öfter tat, wenn er verlegen wurde.„Ich sollte mich daran gewöhnen, was?“, lachte er unsicher und trank einen Schluck aus seiner Flasche. Es entstand ein Schweigen, das sich seltsam anfühlte und ihm sichtlich Unbehagen bescherte. Er stopfte die Flasche wieder zu und sah zum Feuerschein. „Habt ihr euch entschieden?“, fragte er dann, um das Gespräch irgendwie am Laufen zu halten, bevor ihm offenbar eine Idee kam. „Warte mal kurz ja?“, lächelte er und ging zügig an ihr vorbei und verschwand hinter einer der Ruinenmauern, um seinen Rucksack zu holen. Maruka konnte hören, dass Riannas Stimme erklang und sie nahm auch das Gespräch war, das entstand: „Geht es dir besser, Thore?“, fragte Rianna und der Hüne hustete. „Ja. Entschuldigung.“, meinte er knapp und die Unsicherheit war deutlich zu hören. Rianna schien zu grinsen, zumindest nahm der melodische Klang ihrer Stimme, eine andere Färbung an: „Ach was, das kommt vor. Mach dir keinen Kopf. Willst du etwas essen?“, fragte sie und kurz entstand eine Pause im Gespräch. „Ehm… danke, Rianna aber.. ich hab noch was wichtiges vor.“, lehnte Thore ab und die Schritte wurden lauter, als er auch schon zu der Hybridin zurückkehrte. „Entschuldige, dass du warten musstest. Rianna.. sie… ach egal.“, winkte er ab und lächelte die Katze an. Dann nahm er Maruka ganz selbstverständlich bei der Hand und zog sie sanft mit sich. Er ging einige Schritte weiter, um Distanz zwischen sie und die Ruinen zu bringen und führte die Mantronerin um eine Baumreihe die Sichtschutz bot. Er lächelte erneut und ließ ihre Hand los, bevor er seinen Rucksack auf die Erde stellte und darin herumkramte. Maruka hatte kurz Zeit sich umzusehen. Diese kleine Oase inmitten der Ruinen war recht idyllisch. Die Baumreihe in ihrem Rücken schirmte sie etwas ab, während der Blick nach vorne unzählige Pflanzen und Blumen preisgab. Viele davon waren im Dunkel nicht erkennbar, doch Marukas Augen gewährten ihr vor allem die Schönheit der Dunkelheit zu erkennen. „Pass mal auf..“, sagte Thore aufgeregt und stellte einige Kerzen auf einen großen, platten Stein, der vorher sicher mal irgendeiner Mauer gedient hatte und jetzt einfach so, verlassen von seinen steinernen Kollegen, alleine auf der Erde lag. Thore benutzte ihn als kleinen Tisch und entzündete die Kerzenstumpfe, um etwas Licht zu erzeugen. Dann setzte er sich auf die Erde und wirkte dennoch recht groß dabei. Er bedeutete Maruka sich ebenfalls zu setzen und breitete die Kerzen so aus, das in ihrer Mitte noch Platz war. Bevor er weiter sprach, wartete der Hüne, dass sie sich zu ihm gesellte. Dann strahlte er sie an: „Mir ist vorhin, als du so traurig warst, eine Idee gekommen“, schloss er nahtlos an ihr Befinden an. „Ich will dir ein kleines Stück Heimat wiedergeben…“, sagte er warm und leise, als er einige Pergamente aus seinem Rucksack zog und sie in die Mitte der Kerzen legte. Maruka konnte die feinen Linien als Gebäude und spezielle Orte aus Mantron erkennen. Er hatte sie gezeichnet… Momentaufnahmen, die einfingen, wie eine typische Großfamilie an Fellen arbeitete oder Kinder die spielten und hinter einem Ball herrannten. Thore betrachtete die Bilder und hatte einen warmen, sehnsüchtigen Blick.„Das, Maruka… ist Mantron, wie es heute ist..“, er überließ ihr die Bilder und gab ihr die Zeit, die sie sich vielleicht nehmen wollte, um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Vielleicht erkannte sie Gesichter, Gebäude, Situationen. Thore zeichnete sehr gut und mit viel Liebe zum Detail. Er brachte wahre Schätze auf Pergament und hatte sein Talent, zu zeichnen, deutlich unter Gebühr verkauft. Er war sin Künstler mit gutem Auge und schaffte es, die Bilder lebendig zu gestalten, auch wenn sie nur mit schwarzem Kohlestift gemalt waren. Er seufzte, als er gedankenverloren ebenfalls die Bilder betrachtete. „Ich vermisse es manchmal, weißt du?“, murmelte er ehrlich und schaute sie leicht wehmütig an. „Und dann male ich oder schaue mir die Bilder an…dann geht es mir besser.", sagte er und es wurde klar, dass er ihr damit einen Gefallen tun wollte, weil sie sich schlecht gefühlt hatte.
Bild

Antworten

Zurück zu „Der Urwald Kapayu“