unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
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unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Der kaum vorhandene Wind war das erste, was Freya auffiel als sie sich dem Festland Celcias näherte. Ein wenig fühlte es sich an, als würde das Mädchen nicht genug Luft bekommen, doch sie gewöhnte sich recht schnell daran. Die Hymlianerin vermisste die meist stärkeren Winde ihrer Heimat schon jetzt, doch sie war so erschöpft von ihrer beinahe zwei-tägigen Reise auf ihrem Pegasus, dass sie sich dennoch sehnte, die trockene Erde unter ihren Füßen zu haben. Zudem war da auch noch die Aufregung, die sie antrieb - schließlich war sie von dem Traum ihrer bisherigen 23 Lebensjahre nur noch wenige Flügeschläge entfernt. Ihre Finger zitterten etwas, als sie dem grauen Hengst behutsam durch die Mähne strich - und bei ihre sollte diese Aufregung schon etwas bedeuten, schließlich war sie sonst die Ruhe selbst. Sie hatte genaue Anweisungen erhalten, wo man am besten landen konnte, ohne die Bewohner des Festlandes zu sehr mit dem Anblick eines fliegenden Pferdes zu überraschen. Freya steuerte einen großen, roten Felsen an, hinter dem sie landen wollte und der sich nun langsam in der Ferne am Horizont abzeichnete.
Als Shiro - so wurde ihr wunderschönes Reittier genannt - dann mit dem ersten Huf auf dem ausgedörrten Boden aufkam, machte ihr Herz einen kleinen Satz. Es kam der jungen Frau wie eine Ewigkeit vor, bis der Pegasus zum Stehen kam, doch als der Moment endlich gekommen war, sprang sie flink von seinem Rücken und wirbelte etwas Staub auf. Freya beugte sich nach unten um auch mit der Hand den Boden zu berühren und ließ etwas trockene Erde zwischen ihren Fingern zerbröseln. Ein kleines Jauchzen entfuhr ihr und sie genoss die Wärme, die der Boden abgab noch einige Augenblicke länger.
Schließlich riss sich die angehende Kundschafterin aus ihren Träumereien und atmete tief ein - die Luft hier unten war voller neuer Gerüche, deren Ursprünge sie sicher an einem anderen Zeitpunkt erforschen würde. Fast lautlos ließ sich Jorma, ihr Botenfalke, auf Freyas Schulter nieder und sie strich ihm sanft über sein Gefieder. "Ich hoffe der weiter Flug war nicht gar zu anstrengend für dich."
Schließlich setzte Freya ihre schwere Tasche ab und kramte kurz darin herum, bevor sie einen Beutel darauszog und diesen öffnete. Sie ließ sich einige Körner daraus auf die Hand fallen und gab einige davon erst Shiro und dann auch ihrem Falken, es handelte sich um eine Art Kraftfutter, bei dem auch schon solch kleine Mengen ausreichend waren um ein Tier für einen Tag zu sättigen. Schließlich räumte sie den Beutel wieder in die Tasche und sah sich nocheinmal um - niemand zu sehen, die Luft schien rein. Mit einem sanften Klaps auf den Hintern gab sie dem Pegasus zu verstehen, dass er nun wegfleigen solle, was dieser dann auch mit einem lauten Wiehern tat. Freya sah ihm nach bis selbst der kleine Punkt am Himmel verschwunden war. Dann machte sich das Mädchen daran, ihre Hängematte zwischen zwei knorrigen, blattlosen Bäumen zu befestigen.
Als sie damit dann endlich fertig war wischte sich Freya ihren Schweiß von der Stirn und seufzte. Nur noch einen letzten Handgriff tat sie in ihren Rucksack und fischte einen Apfel und ihren Wasserschlauch daraus. Über beides machte sie sich gierig her und ließ sich dabei entkräftet in ihre Hängematte fallen. Ihre robusten Lederstiefel zog sich das Mädchen noch flink über die Füße - es war ein sehr ungewohntes Gefühl gewesen, da sie in Hymlia fast nur barfuß lief und dieser Zustand war ihr auch erheblich lieber, dann kam wenigstens Luft zwischen die Zehen und Luft wollte die junge Frau möglichst immer und überall spüren.
Zufrieden mit ihren ersten Augenblicken auf der Erde - ihrem langersehntem Ziel - legte sich Freya in ihre Hängematte und schloss die Augen, die Vorfreude auf den morgigen Tag war riesig, sie würde das erste Mal auf Menschen treffen, die nicht wie sie waren. Mit der Sicherheit im Hinterkopf, dass Jorma ihren Schlaf bewachte und sie wecken würde, wenn sich etwas näherte versank die Reisende dann schnell ins Reich der Träume.
Als Shiro - so wurde ihr wunderschönes Reittier genannt - dann mit dem ersten Huf auf dem ausgedörrten Boden aufkam, machte ihr Herz einen kleinen Satz. Es kam der jungen Frau wie eine Ewigkeit vor, bis der Pegasus zum Stehen kam, doch als der Moment endlich gekommen war, sprang sie flink von seinem Rücken und wirbelte etwas Staub auf. Freya beugte sich nach unten um auch mit der Hand den Boden zu berühren und ließ etwas trockene Erde zwischen ihren Fingern zerbröseln. Ein kleines Jauchzen entfuhr ihr und sie genoss die Wärme, die der Boden abgab noch einige Augenblicke länger.
Schließlich riss sich die angehende Kundschafterin aus ihren Träumereien und atmete tief ein - die Luft hier unten war voller neuer Gerüche, deren Ursprünge sie sicher an einem anderen Zeitpunkt erforschen würde. Fast lautlos ließ sich Jorma, ihr Botenfalke, auf Freyas Schulter nieder und sie strich ihm sanft über sein Gefieder. "Ich hoffe der weiter Flug war nicht gar zu anstrengend für dich."
Schließlich setzte Freya ihre schwere Tasche ab und kramte kurz darin herum, bevor sie einen Beutel darauszog und diesen öffnete. Sie ließ sich einige Körner daraus auf die Hand fallen und gab einige davon erst Shiro und dann auch ihrem Falken, es handelte sich um eine Art Kraftfutter, bei dem auch schon solch kleine Mengen ausreichend waren um ein Tier für einen Tag zu sättigen. Schließlich räumte sie den Beutel wieder in die Tasche und sah sich nocheinmal um - niemand zu sehen, die Luft schien rein. Mit einem sanften Klaps auf den Hintern gab sie dem Pegasus zu verstehen, dass er nun wegfleigen solle, was dieser dann auch mit einem lauten Wiehern tat. Freya sah ihm nach bis selbst der kleine Punkt am Himmel verschwunden war. Dann machte sich das Mädchen daran, ihre Hängematte zwischen zwei knorrigen, blattlosen Bäumen zu befestigen.
Als sie damit dann endlich fertig war wischte sich Freya ihren Schweiß von der Stirn und seufzte. Nur noch einen letzten Handgriff tat sie in ihren Rucksack und fischte einen Apfel und ihren Wasserschlauch daraus. Über beides machte sie sich gierig her und ließ sich dabei entkräftet in ihre Hängematte fallen. Ihre robusten Lederstiefel zog sich das Mädchen noch flink über die Füße - es war ein sehr ungewohntes Gefühl gewesen, da sie in Hymlia fast nur barfuß lief und dieser Zustand war ihr auch erheblich lieber, dann kam wenigstens Luft zwischen die Zehen und Luft wollte die junge Frau möglichst immer und überall spüren.
Zufrieden mit ihren ersten Augenblicken auf der Erde - ihrem langersehntem Ziel - legte sich Freya in ihre Hängematte und schloss die Augen, die Vorfreude auf den morgigen Tag war riesig, sie würde das erste Mal auf Menschen treffen, die nicht wie sie waren. Mit der Sicherheit im Hinterkopf, dass Jorma ihren Schlaf bewachte und sie wecken würde, wenn sich etwas näherte versank die Reisende dann schnell ins Reich der Träume.
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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Für die Bewohner des Trockenlandes war es ein sehr schöner Tag in dieser Jahreszeit. Es war untertags angenehm warm, die leichte Brise milderte die starke Sonneneinstrahlung, denn hier gab es kaum Gelegenheit, sich einen schattigen Platz zu suchen. Ein Umstand, bei dem man vorsichtig sein sollte, schließlich war der Himmel strahlend blau und erst am Abend würden sich wie aus dem nichts einige Wolken darauf abzeichnen.
Doch bis dahin hatte die junge Reisende noch Zeit, mindestens eine Stunden, vielleicht einige Minuten mehr oder weniger. Die Sonne würde zu einem anderen Zeitpunkt den Horizont erreichen, als die Bewohner Hymlias das von ihrem hohen Zuhause aus gewohnt waren.
Der Pegasus schnaubte leise, als endlich Ihr Ziel in Sicht kam. Der Flug war auch für ihn anstrengend gewesen, er keuchte ein wenig und in seinem Fell zeichnete sich etwas Schweiß ab, der noch nicht getrocknet war.
Er schüttelte kurz seinen Kopf, bezeichnenderweise nachdem seine neue Besitzerin seine Mähne glatt gestrichen hatte. In seinen Augen blitzte es leicht amüsiert auf und er warf ihr einen auffordernden Blick zu, sich mit ihm zu beschäftigen. Ein Hinweis darauf, dass sie seine Haarpracht ruhig noch einmal sortieren könnte. Seine Art und Weise sie abzulenken, da er ihre Nervosität selbstverständlich spürte. Sein Schweif zuckte etwas, was darauf hinwies, das auch ihn ihre Unruhe anzustecken begann, während seine Flügel sich langsamer bewegten, um die Geschwindigkeit seiner Bewegung heraus zu nehmen.
Schließlich fing er mit dem Landeanflug an und zeigte seine Erfahrung, indem er die Entfernung, in welcher er am Ende zum Stehen kommen würde, genau richtig eingeschätzt hatte, ohne irgendwo dagegen zu stoßen.
Er spürte, wie seine Besitzerin von ihm herab glitt und dadurch Staub hoch wirbelte. Der Pegasus schnaubte leicht und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, weil er das Kitzeln in seiner Nase nur zu deutlich spürte, das zu einem Niesen heran wachsen wollte. Dass sie ihn dabei ignorierte und sich mehr mit der Erde beschäftigte, sorgte dafür, dass er mit seinem Vorderhuf ein wenig zu scharren begann, um nun in ihre Richtung eine kleine Staubwolke zu schicken.
Dann tauchte auch schon der Vogel auf und bei Freyas Worten warf dieser einen anklagenden Blick zu dem Hengst, der ihn nicht hatte auf sich sitzen lassen. Dieser drehte sich seitlich, in Andeutung dessen, dass er ihm am liebsten sein Hinterteil präsentieren wollte, und tat, als würde er angestrengt nach ein bisschen Gras suchen.
Die beiden Tiere mochten sich nicht sonderlich, sie waren beide männlich und wollten der Liebling ihrer Besitzerin sein. Da blieb der Konkurrenzkampf nun einmal nicht aus, egal, ob sie versuchte, sie gleich zu behandeln oder nicht.
Kurz darauf wurden sie gefüttert, hintereinander, und während der Pegasus zufrieden kaute, ignorierte er den Konkurrenten weiterhin demonstrativ.
Als sie fertig waren, bekam er allerdings einen Klaps zu spüren, der ihm zeigte, was die Stunde geschlagen hatte. Und obwohl er gehorsam sich vom Boden abdrückte, wieherte er beleidigt und schnaubte noch einmal, bevor er höher in die Lüfte stieg und nach keiner ganzen Minute bereits nicht mehr zu erkennen war.
Der Falke krächzte ihm hinterher, was fast zufrieden klang, weil der andere verschwinden sollte.
Danach sah Jorma zu, wie seine Freundin sich ihr Nachtlager herrichtete, und warf einen skeptischen Blick zum Himmel. Es war doch noch viel zu hell... Aber er stellte ihre Entscheidung nicht in Frage, sondern beobachtete die Umgebung und versuchte auszumachen, von wo am ehesten eine Gefahr kommen könnte.
Als sich Freya hinlegte, gab er wieder einen kurzen Laut von sich und flog dann hinauf in den Baum, um über ihrem Kopf weiterhin Ausschau halten zu können.
Die Sonne brauchte noch eine geraume Zeit, bis sie sich als roter Ball dem Horizont näherte und am Ende auch versank. Die Luft kühlte ein wenig ab, nicht viel, jedoch spürbar. Wolken formierten sich, bedeckten immer öfter die Sterne, wenngleich ohne ihre Last herabregnen zu lassen.
Jorma wachte über seine Besitzerin und döste gleichzeitig, denn seine Sinne waren trotz allem scharf. Es war noch tiefe Nacht, der Sonnenaufgang zwei, eher drei Stunden entfernt, als sich unter ihm Freya regte.
Sofort war der Falke hellwach und flatterte zu ihr herunter. "Du bist wach, steh auf. Stärke dich und komm mit, der Weg ist weit. Wenn du schnell bist, erreichen wir die Häuser, wenn es hell wird.", erklärte er ihr, denn auf seine innere Uhr war Verlass. Und auch auf seine Einschätzung von Entfernungen mitsamt der Umrechnung, wie lange sie für diese Distanz zu Fuß benötigen würde, da er mitunter schneller und länger fliegen konnte.
Doch bis dahin hatte die junge Reisende noch Zeit, mindestens eine Stunden, vielleicht einige Minuten mehr oder weniger. Die Sonne würde zu einem anderen Zeitpunkt den Horizont erreichen, als die Bewohner Hymlias das von ihrem hohen Zuhause aus gewohnt waren.
Der Pegasus schnaubte leise, als endlich Ihr Ziel in Sicht kam. Der Flug war auch für ihn anstrengend gewesen, er keuchte ein wenig und in seinem Fell zeichnete sich etwas Schweiß ab, der noch nicht getrocknet war.
Er schüttelte kurz seinen Kopf, bezeichnenderweise nachdem seine neue Besitzerin seine Mähne glatt gestrichen hatte. In seinen Augen blitzte es leicht amüsiert auf und er warf ihr einen auffordernden Blick zu, sich mit ihm zu beschäftigen. Ein Hinweis darauf, dass sie seine Haarpracht ruhig noch einmal sortieren könnte. Seine Art und Weise sie abzulenken, da er ihre Nervosität selbstverständlich spürte. Sein Schweif zuckte etwas, was darauf hinwies, das auch ihn ihre Unruhe anzustecken begann, während seine Flügel sich langsamer bewegten, um die Geschwindigkeit seiner Bewegung heraus zu nehmen.
Schließlich fing er mit dem Landeanflug an und zeigte seine Erfahrung, indem er die Entfernung, in welcher er am Ende zum Stehen kommen würde, genau richtig eingeschätzt hatte, ohne irgendwo dagegen zu stoßen.
Er spürte, wie seine Besitzerin von ihm herab glitt und dadurch Staub hoch wirbelte. Der Pegasus schnaubte leicht und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, weil er das Kitzeln in seiner Nase nur zu deutlich spürte, das zu einem Niesen heran wachsen wollte. Dass sie ihn dabei ignorierte und sich mehr mit der Erde beschäftigte, sorgte dafür, dass er mit seinem Vorderhuf ein wenig zu scharren begann, um nun in ihre Richtung eine kleine Staubwolke zu schicken.
Dann tauchte auch schon der Vogel auf und bei Freyas Worten warf dieser einen anklagenden Blick zu dem Hengst, der ihn nicht hatte auf sich sitzen lassen. Dieser drehte sich seitlich, in Andeutung dessen, dass er ihm am liebsten sein Hinterteil präsentieren wollte, und tat, als würde er angestrengt nach ein bisschen Gras suchen.
Die beiden Tiere mochten sich nicht sonderlich, sie waren beide männlich und wollten der Liebling ihrer Besitzerin sein. Da blieb der Konkurrenzkampf nun einmal nicht aus, egal, ob sie versuchte, sie gleich zu behandeln oder nicht.
Kurz darauf wurden sie gefüttert, hintereinander, und während der Pegasus zufrieden kaute, ignorierte er den Konkurrenten weiterhin demonstrativ.
Als sie fertig waren, bekam er allerdings einen Klaps zu spüren, der ihm zeigte, was die Stunde geschlagen hatte. Und obwohl er gehorsam sich vom Boden abdrückte, wieherte er beleidigt und schnaubte noch einmal, bevor er höher in die Lüfte stieg und nach keiner ganzen Minute bereits nicht mehr zu erkennen war.
Der Falke krächzte ihm hinterher, was fast zufrieden klang, weil der andere verschwinden sollte.
Danach sah Jorma zu, wie seine Freundin sich ihr Nachtlager herrichtete, und warf einen skeptischen Blick zum Himmel. Es war doch noch viel zu hell... Aber er stellte ihre Entscheidung nicht in Frage, sondern beobachtete die Umgebung und versuchte auszumachen, von wo am ehesten eine Gefahr kommen könnte.
Als sich Freya hinlegte, gab er wieder einen kurzen Laut von sich und flog dann hinauf in den Baum, um über ihrem Kopf weiterhin Ausschau halten zu können.
Die Sonne brauchte noch eine geraume Zeit, bis sie sich als roter Ball dem Horizont näherte und am Ende auch versank. Die Luft kühlte ein wenig ab, nicht viel, jedoch spürbar. Wolken formierten sich, bedeckten immer öfter die Sterne, wenngleich ohne ihre Last herabregnen zu lassen.
Jorma wachte über seine Besitzerin und döste gleichzeitig, denn seine Sinne waren trotz allem scharf. Es war noch tiefe Nacht, der Sonnenaufgang zwei, eher drei Stunden entfernt, als sich unter ihm Freya regte.
Sofort war der Falke hellwach und flatterte zu ihr herunter. "Du bist wach, steh auf. Stärke dich und komm mit, der Weg ist weit. Wenn du schnell bist, erreichen wir die Häuser, wenn es hell wird.", erklärte er ihr, denn auf seine innere Uhr war Verlass. Und auch auf seine Einschätzung von Entfernungen mitsamt der Umrechnung, wie lange sie für diese Distanz zu Fuß benötigen würde, da er mitunter schneller und länger fliegen konnte.

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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Als Freya die Augen öffnete war es noch stockfinstere Nacht und sie seufzte leicht. Langsam setzte sie sich auf und rieb sich die Augen, der Schlaf war wunderbar erholsam gewesen nach ihrer langen Reise, trotzdem hatte sie schon besser geschlafen, das Klima hier unten bedurfte doch noch etwas an Gewöhnung. Jorma kam aufgeregt zu ihr herab geflattert und fordete sie auf sich schnellst möglich auf den Weg nach Santros zu machen. Noch etwas schläfrig nickte Freya, es war wohl keine schlechte Idee, schließlich wollte sie nur ungern Zeit verlieren, sollte ihre Reise doch schon in 10 Tagen zu ende sein und es gab noch so vieles zu entdecken. Nun jedoch hieß ihr erstes Ziel Santros und Jorma hatte recht, es war noch ein recht ordentlicher Fußmarsch, denn Shiro würde sie nur für längere Reisen, die weiter von dichten Menschenansiedlungen entfernt endeten, einsetzen. Also stieg die Hymlianerin aus ihrer Hängematte und wühlte in ihrem Rucksack herum, bis sie ein Laib Brot in der Hand hielt und von diesem mit ihrem Messer zwei Scheiben abschnitt. Sie aß diese wie sie waren und trank einige Schlucke kühles Wasser aus ihrem Schlauch. Jorma machte sich begierig daran, die Krümel, welche Freya fallen ließ aufzupicken. Schließlich war das Mädchen fertig und sah in den Himmel - dieser wunderschöne blaue Himmel, von hier unten wirkte er viel unerreichbarer und nicht wirklich real. Deshalb hatte man ihr wohl auch gesagt, dass Menschen ihres Volkes bei den Kontinentbewohnern teilweise als übernatürliche, engelsgleiche Wesen angesehen wurden. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen rappelte sich das Mädchen hoch und machte sich flink daran, ihr Schlaflager in ihrem Rucksack zu verstauen und sich ihre Lederstiefel wieder überzustreifen "Nun dann, los mein Schöner, unser Weg ist nicht kurz." Freya untermalte ihre Aufforderung mit einer Handbewegung, hiefte sich dann die schwere Tasche auf den Rücken und stapfte los, in die Richtung, die sie für die nach Santros hielt. "Deine Augen sind besser als meine in der Nacht, kannst du von weiter oben erkennen, ob dieser Weg der richtige ist?" Der Falke krächzte kurz und erhob sich dann mit einigen großen Flügelschlägen in die Lüfte. Freya verlor ihn schon schnell aus den Augen, doch einige Augenblicke der Stille später kam er zurück und ließ sich auf ihrer Schulter nieder. "Ich habe Lichter in dieser Richtung erkannt." teilte Jorma ihr mit und flog ein Stück um ihr den Weg zu zeigen. Freya nickte und folgte ihrem Vogel, welcher sie hoffentlich zu den richtigen Ansiedlungen brachte.
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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Es war eine starke Umstellung, die Freya schon bei der ersten Gelegenheit zu spüren bekam. In Hymlia war alles anders als auf dem Boden, die Luft, die Temperaturen, das Licht der Sterne, wenn sie sich zeigten, die Geräusche rings um sie herum.
Auch ihre Unterlage hätte vorteilhafter sein können, aber wenigstens hatte sie überhaupt schlafen können, das allein war schon viel wert. Schließlich hatte sie einen vermutlich anstrengenden Tag vor sich, besonders, weil ihr Pegasus nicht zur Verfügung stehen würde. Stattdessen müsste sie sich ausschließlich auf ihre Beine verlassen und die Strecke bis zu ihrem Ziel, welches auch immer es sein würde am Ende, könnte länger werden, als er zuvor aussah.
Ihr Vogel hatte es in dieser Hinsicht weitaus einfacher, denn er kannte diese Sphären, wenn auch nicht unbedingt jenen Ort. Jedoch konnte er sich ohne Hilfe orientieren und für seine Freundin und Besitzerin ausmachen, wohin er sie führen sollte und ob dies auch klug wäre, oder sie besser anderweitigs sich bewegen sollten. Deswegen wollte Jorma auch nicht länger Zeit vertrödeln, sondern trieb dazu an, endlich aufbrechen zu können.
Obwohl er nicht wusste, dass die Reise der jungen Frau nur wenige Tage dauern sollte, denn er als Tier dachte in anderen Maßstäben. Für ihn war der Stand der Sonne und der Sterne wichtig, die Jahreszeit mit ihren unterschiedlichen Temperaturen und Aufgaben, die sie stets mit sich brachte, nichts anderes. Auch war ihm nicht bewusst, was sie alles würde sehen wollen. Freya würde es ihm rechtzeitig sagen und er ihr helfen, soweit es in seinem Können lag.
Immerhin, seine Augen waren sehr gut und durch seine Flügel war er im Gegensatz zu ihr nicht an den Boden gefesselt. Deswegen auch stieg er nun in die Lüfte, wie es seiner Natur entsprach, und wollte den Weg ein wenig auskundschaften, ehe seine Besitzerin ihm folgen würde.
Diese konnte die Zeit obendrein nutzen, um sich zu stärken, das hatte Jorma vorerst nicht nötig. Er würde dann jagen, wenn er die Gelegenheit dazu hätte und notfalls bekäme er von Freya wieder diese stärkende Nahrung. Nun ja, zumindest wäre das sein Vorhaben gewesen, wären diese Krümel nicht zu verlockend gewesen. Also ließ er diese in seinem Schnabel verschwinden, bevor er sich tatsächlich aufmachte. Nun gab es kein Halten mehr.
Allmählich näherte sich die Nacht indes endgültig ihrem Abschluss, würde sich die Sonne nicht mehr sonderlich lange aufhalten lassen. Allerdings trotz der Dunkelheit konnte der Vogel ausreichend erkennen, um sich zurecht finden zu können. Das nahm er als Anlass, ihr den Weg zu weisen, indem er voraus flog, zurück kehrte, um sie mehr oder weniger abzuholen und weiter zu führen, ehe sich das Ganze wiederholte. So kamen die beiden Wanderer voran, Jorma stets die Lichter als Ziel vor Augen.
Dadurch verrann die Zeit, was der Vogel nicht zu spüren bekam, sich in den Beinmuskeln der jungen Frau jedoch bald zeigen würde. Deutlicher war vorerst aber der heller werdende Himmel, sodass die Lichter der Stadt immer mehr verschwammen und ihre Signalfunktion verloren. Dafür würde sich bald am Horizont die Silhouette des Endpunktes zeigen, um allmählich größer zu werden. Auch wenn es noch lange dauern würde, denn so schnell wie mit einem Pegasus konnte man zu Fuß nun einmal nicht reisen.
Auch ihre Unterlage hätte vorteilhafter sein können, aber wenigstens hatte sie überhaupt schlafen können, das allein war schon viel wert. Schließlich hatte sie einen vermutlich anstrengenden Tag vor sich, besonders, weil ihr Pegasus nicht zur Verfügung stehen würde. Stattdessen müsste sie sich ausschließlich auf ihre Beine verlassen und die Strecke bis zu ihrem Ziel, welches auch immer es sein würde am Ende, könnte länger werden, als er zuvor aussah.
Ihr Vogel hatte es in dieser Hinsicht weitaus einfacher, denn er kannte diese Sphären, wenn auch nicht unbedingt jenen Ort. Jedoch konnte er sich ohne Hilfe orientieren und für seine Freundin und Besitzerin ausmachen, wohin er sie führen sollte und ob dies auch klug wäre, oder sie besser anderweitigs sich bewegen sollten. Deswegen wollte Jorma auch nicht länger Zeit vertrödeln, sondern trieb dazu an, endlich aufbrechen zu können.
Obwohl er nicht wusste, dass die Reise der jungen Frau nur wenige Tage dauern sollte, denn er als Tier dachte in anderen Maßstäben. Für ihn war der Stand der Sonne und der Sterne wichtig, die Jahreszeit mit ihren unterschiedlichen Temperaturen und Aufgaben, die sie stets mit sich brachte, nichts anderes. Auch war ihm nicht bewusst, was sie alles würde sehen wollen. Freya würde es ihm rechtzeitig sagen und er ihr helfen, soweit es in seinem Können lag.
Immerhin, seine Augen waren sehr gut und durch seine Flügel war er im Gegensatz zu ihr nicht an den Boden gefesselt. Deswegen auch stieg er nun in die Lüfte, wie es seiner Natur entsprach, und wollte den Weg ein wenig auskundschaften, ehe seine Besitzerin ihm folgen würde.
Diese konnte die Zeit obendrein nutzen, um sich zu stärken, das hatte Jorma vorerst nicht nötig. Er würde dann jagen, wenn er die Gelegenheit dazu hätte und notfalls bekäme er von Freya wieder diese stärkende Nahrung. Nun ja, zumindest wäre das sein Vorhaben gewesen, wären diese Krümel nicht zu verlockend gewesen. Also ließ er diese in seinem Schnabel verschwinden, bevor er sich tatsächlich aufmachte. Nun gab es kein Halten mehr.
Allmählich näherte sich die Nacht indes endgültig ihrem Abschluss, würde sich die Sonne nicht mehr sonderlich lange aufhalten lassen. Allerdings trotz der Dunkelheit konnte der Vogel ausreichend erkennen, um sich zurecht finden zu können. Das nahm er als Anlass, ihr den Weg zu weisen, indem er voraus flog, zurück kehrte, um sie mehr oder weniger abzuholen und weiter zu führen, ehe sich das Ganze wiederholte. So kamen die beiden Wanderer voran, Jorma stets die Lichter als Ziel vor Augen.
Dadurch verrann die Zeit, was der Vogel nicht zu spüren bekam, sich in den Beinmuskeln der jungen Frau jedoch bald zeigen würde. Deutlicher war vorerst aber der heller werdende Himmel, sodass die Lichter der Stadt immer mehr verschwammen und ihre Signalfunktion verloren. Dafür würde sich bald am Horizont die Silhouette des Endpunktes zeigen, um allmählich größer zu werden. Auch wenn es noch lange dauern würde, denn so schnell wie mit einem Pegasus konnte man zu Fuß nun einmal nicht reisen.

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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Freya hob den Kopf und wischte sich ein paar kleine Schweißtropfen von der Stirn. Sie waren nun schon eine Weile unterwegs und die Dämmerung war nun schon an ihrem Höhepunkt angelangt. Ganz in der Ferne meinte die junge Wanderin auch einen dunklen Fleck zu erkennen, bei dem es sich, wenn sie sich nicht völlig irrte um Santros handeln musste. Ein wenig hatte Freya versucht ihre körperliche Ausdauer schon in Hymlia zu verbessern - schließlich hatte man sie auf lange Wege, die nur zu Fuß zurückzulegen waren vorbereitet. Doch natürlich spürte sie ihre Waden dennoch viel stärker als sonst, in ihrer Heimat hielten sich die Wege, die man zu beweltigen hatte sehr in Grenzen. Zudem konnte sie auf dem harten, trockenen Boden nicht barfuß gehen, wie sie es sonst so sehr liebte. Die Lederstiefel an ihren Füßen waren schon jetzt nicht gerade ihre Lieblingskleidungsstücke. Einmal sah sie nach Jorma, wahrscheinlich würde er sich auf dem Weg irgendwann ein Mäuschen - oder was auch immer er in diesen Gefilden fand - erbeuten, denn sicherlich würden ihm die wenigen Brotkrumen, die seine Besitzerin am frühen morgen mehr oder weniger absichtlich zu Boden gefallen lassen hatte nicht für einen ganzen Tag reichen - erstrecht nicht, wenn dieser Tag zu einem Großteil aus Fliegen und dem Konzentrieren auf ein weit entferntes Ziel bestand. Nicht, dass der Vogel nicht genau für so etwas ausgebildet worden war - doch seine Dienste blieben nicht ohne Erschöpfungsanzeichen. Jedoch sollte sich die junge Kundschafterin wohl wirklich lieber um die eigene Kondition kümmern, Freya begann bereits leise zu keuchen und gab ihrem Begleiter ein Handzeichen - er solle warten, sie musste eine kleine Rast einlegen. Schnell hatte Freya ihren Rucksack abgesetzt und ihren Wasserschlauch herausgefischt. Er war schon etwas leerer als die junge Frau es ursprünglich eingeplant hatte, doch bis zur Stadt würde es reichen und dort konnte sie es dann bei der ersten Gelegenheit auffüllen lassen. Einige Tropfen schüttete sie sich auf ihre Hand und erfrischte ihr Gesicht damit. Sie sah sich ein wenig um und konnte weit und breit nichts Schattenspendendes erkennen. Nun gut - es musste irgendwann weiter gehen, also erhob sich Freya und stellte fest, das der Schmerz in ihren Beinen kaum nachgelassen hatte. Doch es half ja nicht, sie packte sich ihren Rucksack wieder auf den Rücken und setzte ihre Reise fort, so weit konnte es einfach nicht mehr sein.Und doch zog sich das letzte Stück der Reise für die Hymlianerin noch einmal ewig hin. Es mochten vielleicht eigentlich nur noch wenige Stunden sein, doch für Freya fühlte es sich an wie Jahrzehnte. Der Schweiß tropfte von ihrer Stirn oder rann ihr in Strömen den Rücken herunter. Auch ihre Beine schienen fast zu brennen, so stark rebellierten ihre ungeübten Muskeln, doch die immer größer werdende Stadt war genug Antrieb um trotz allem weiter zu gehen.
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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Seit sie ihre Füße auf diesen festen Boden Celcias gesetzt hatte, war alles anders geworden. Nicht nur die Luft und Geräusche, sondern nun zeigte auch ihr Körper, dass dieser Teil der Welt vollkommenes Neuland war. Die Muskeln wurden stärker beansprucht, der Untergrund federte nicht derart stark nach, wie es bei manchen Wolken sein konnte, ab und zu piekte etwas in der Fußsohle durch die Stiefel hindurch, die obendrein bald schon zu drücken begannen und früher oder später sicherlich zu unangenehmen Blasen führen würden, und der Atem wurde ihr allmählich knapp.
Das Tempo war ungewohnt für die junge Frau und im Gegensatz zu ihrem Begleiter benötigte sie weitaus mehr Zeit, um sich tatsächlich umstellen zu können. Ganz zu schweigen davon, dass ihr noch bei weitem die Erfahrung fehlte, ihre eigenen Kräfte zu sparen und einschätzen zu können. Wenn Freya also weiter so laufen würde, würde sie demnächst eine Pause benötigen, um überhaupt Santros noch erreichen zu können. Aber das würde sie bald ohnehin bemerken, sobald ihr Körper das unmissverständlich deutlich machen würde.
Nun ja, wenigstens schien sich die Stadtsilhouette schon am Horizont abzuzeichnen mit dem heller werdenden Licht, sodass ihr Ziel nicht vollkommen außerhalb ihrer Wahrnehmung sich befand.
Indes schwebte der Vogel einige Meter voraus und ließ sich treiben, da die Luftströmung dafür ideal war und er gleichzeitig Kraft sparen konnte. Dadurch könnte er den Moment etwas länger hinaus zögern, ehe er zwangsläufig auf die Jagd müsste. Dabei allerdings würde er seine Freundin ein wenig allein lassen müssen und vermutlich auch vom Weg abkommen, weswegen sie das Ende des Marsches schon deutlicher im Auge haben sollte.
Im Augenwinkel bemerkte er eine Bewegung und drehte instinktiv den Kopf, sodass er die Geste zum Anhalten auch erkennen konnte. Was schon Glück war, denn immerhin wäre ein Ruf besser gewesen, damit er es nicht zu spät registrierte und weiter fliegen würde. Also vollführte er einen Halbkreis und sank stark mit den Flügel schlagend und dabei Staub aufwirbelnd vor seiner Begleiterin am Boden zur Ruhe.
Fragend legte er den Kopf schief und sah zu ihr hoch. Sie waren noch nicht sonderlich weit gekommen, weswegen er besorgt war, da sie jetzt schon eine Pause benötigte.
Als sie auch noch Wasser auf ihre Haut tropfen ließ, anstatt es zu sparen, krächzte er protestierend. Das sollte sie lieber nicht tun, so erfrischend es auch sein mochte!
Jedoch konnte er sie im Endeffekt auch nicht aufhalten und als sie sich wieder erhob, stieg auch er erneut in die Lüfte. Der Weg dehnte sich und im Gegensatz zu Freya hatte Jorma das instinktiv erkannt, sodass er sich körperlich noch um vieles besser fühlte als sie. Indes brach der Tag an und schritt fort, reihte sich Minute an Minute, Stunde um Stunde.
Kurz vor Mittag war es dann soweit, der Vogel bog ab und begab sich auf die Jagd. Mit mehr Glück als gedacht, schaffte er es rasch, sich sogar zwei Mäuse zu holen und sie mit Haut und Haar zu verspeisen. Es dauerte womöglich zehn Minuten oder auch zwanzig, das war für den Jäger unerheblich. Dafür hatte er wieder mehr Kraft, keinen knurrenden Magen und konnte schnell die Distanz wieder aufholen.
Als er erneut über Freyas Kopf schwebte, krächzte er lautstark, um darauf aufmerksam zu machen.
Das Tempo war ungewohnt für die junge Frau und im Gegensatz zu ihrem Begleiter benötigte sie weitaus mehr Zeit, um sich tatsächlich umstellen zu können. Ganz zu schweigen davon, dass ihr noch bei weitem die Erfahrung fehlte, ihre eigenen Kräfte zu sparen und einschätzen zu können. Wenn Freya also weiter so laufen würde, würde sie demnächst eine Pause benötigen, um überhaupt Santros noch erreichen zu können. Aber das würde sie bald ohnehin bemerken, sobald ihr Körper das unmissverständlich deutlich machen würde.
Nun ja, wenigstens schien sich die Stadtsilhouette schon am Horizont abzuzeichnen mit dem heller werdenden Licht, sodass ihr Ziel nicht vollkommen außerhalb ihrer Wahrnehmung sich befand.
Indes schwebte der Vogel einige Meter voraus und ließ sich treiben, da die Luftströmung dafür ideal war und er gleichzeitig Kraft sparen konnte. Dadurch könnte er den Moment etwas länger hinaus zögern, ehe er zwangsläufig auf die Jagd müsste. Dabei allerdings würde er seine Freundin ein wenig allein lassen müssen und vermutlich auch vom Weg abkommen, weswegen sie das Ende des Marsches schon deutlicher im Auge haben sollte.
Im Augenwinkel bemerkte er eine Bewegung und drehte instinktiv den Kopf, sodass er die Geste zum Anhalten auch erkennen konnte. Was schon Glück war, denn immerhin wäre ein Ruf besser gewesen, damit er es nicht zu spät registrierte und weiter fliegen würde. Also vollführte er einen Halbkreis und sank stark mit den Flügel schlagend und dabei Staub aufwirbelnd vor seiner Begleiterin am Boden zur Ruhe.
Fragend legte er den Kopf schief und sah zu ihr hoch. Sie waren noch nicht sonderlich weit gekommen, weswegen er besorgt war, da sie jetzt schon eine Pause benötigte.
Als sie auch noch Wasser auf ihre Haut tropfen ließ, anstatt es zu sparen, krächzte er protestierend. Das sollte sie lieber nicht tun, so erfrischend es auch sein mochte!
Jedoch konnte er sie im Endeffekt auch nicht aufhalten und als sie sich wieder erhob, stieg auch er erneut in die Lüfte. Der Weg dehnte sich und im Gegensatz zu Freya hatte Jorma das instinktiv erkannt, sodass er sich körperlich noch um vieles besser fühlte als sie. Indes brach der Tag an und schritt fort, reihte sich Minute an Minute, Stunde um Stunde.
Kurz vor Mittag war es dann soweit, der Vogel bog ab und begab sich auf die Jagd. Mit mehr Glück als gedacht, schaffte er es rasch, sich sogar zwei Mäuse zu holen und sie mit Haut und Haar zu verspeisen. Es dauerte womöglich zehn Minuten oder auch zwanzig, das war für den Jäger unerheblich. Dafür hatte er wieder mehr Kraft, keinen knurrenden Magen und konnte schnell die Distanz wieder aufholen.
Als er erneut über Freyas Kopf schwebte, krächzte er lautstark, um darauf aufmerksam zu machen.

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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Neri kommt von: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)
Die Nacht war bereits vorangeschritten und in Santros war das Fest inzwischen weitestgehend zum Ende gekommen. Hier und dort fand man in den Straßen noch einige Nachtschwärmer, aber alles in allem war es ruhiger geworden. So war der Weg für Neri, Arunn und Pitt auch nicht sonderlich von Vorkommnissen gespickt. Vielleicht merkte Neri eine Art Unruhe, weil Calhoun nicht bei ihr war. Aber es könnte auch sein, dass sie nur daran dachte, dass er womöglich verschwinden könnte. Sie hatte die Zeit nutzen können, um sich in Ruhe von Arrond, Rhuna, Yedan und Mallahall zu verabschieden. Tatsächlich war Arrond nicht sonderlich überrascht, dass es Neri weiterzog. Anders sah es wohl bei Rhuna und Mallahall aus. Die erstere hatte sofort angeboten mitzukommen, wollte sich bei Neri gar für ihr Versagen entschuldigen, wollte sich dafür verantwortlich machen, dass Neri nun dieses Gefühl in sich trug. Mallahall wollte bei Neri bleiben, um sie an das Licht zu erinnern, das auch irgendwo in ihr schwelgte. Aber letztendlich war das ein Weg, den die Elfe womöglich lieber allein gehen wollte. Allein mit jenen, denen sie inzwischen blind vertraute. Arrond hatte ihr weiterhin seine Hilfe zugesichert, sollte sie sie benötigen und ihr zum Abschied einen vielsagenden Handkuss aufgedrückt. Das, was sie miteinander geteilt hatten, würde nicht vergessen werden und er beschwor Neri, auf sich aufzupassen. Alles in allem ließ Neri Verbündete zurück. Sie durfte auf ihren weiteren Weg die Erkenntnis mitnehmen, dass sie jederzeit Hilfe erwarten könnte, wenn sie sie brauchte. Von Yedan verabschiedete sie sich eher verhalten, da der Sarier bisher noch keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass er Neri’s Waghalsigkeit nicht gut finden konnte im Bezug auf Rhuna. Allerdings wünschte auch er ihr, dass sie das finden möge, was sie glücklich machte und das war durchaus ehrlich gemeint. So gestärkt, hatte Neri von Arrond ein paar Sachen erhalten, die ihr die Reise erleichterten:
- Einen Reiseumhang mit Taschen
- Ihren Bogen mit Köcher und Pfeilen
- Einen Kompass, der ihr den Weg wies
- Eine Karte von Celcia, um den richtigen Weg zu nehmen
- Nahrung und Wasser, sowie von dem guten Wein
- Zunderzeug
- Was ihr sonst noch wichtig wäre
Sie hatte nur fragen müssen, und würde erhalten, was sie für die Reise brauchte. So gestärkt und ausgestattet, fand sie sich mit Arunn und Pitt am Stadttor ein, das sie mühelos passieren konnten. Eine Ausgangskontrolle gab es nicht und schließlich fanden sie Calhoun tatsächlich wartend an die Stadtmauer gelehnt vor. Der Dunkelelf trug wie immer schwarze Hose, schwarzes Hemd. Die weißen Haare waren zu einem Halbzopf gebunden, ohne die Männlichkeit zu schmälern, die er ausstrahlte. Das Rot seiner Augen war anziehend, wie eh und je und auch er trug zudem einen Reisemantel, der etwas Wärme spenden würde. Über seiner Schulter trug er eine Art Seesack, der offenbar seine Habe beinhaltete. Einen Teil dessen kannte Neri ja bereits von ihrer Neugierde in der Waldhütte. Alles andere blieb erstmal verborgen. Als er das Trüppchen sah, stieß er sich von der Mauer ab und kam auf sie zu. Arunn feixte ganz im Zeichen ehrlicher Freude und wurde… von Calhoun ignoriert. Was ihn aber nicht zu stören schien. Als sich Arunn daraufhin an Neri wandte, zog ein frischer Wind auf, der deutlich machte, dass die Zeit der warmen Tage und Nächte allmählich vorbei war. Ansonsten lag das Land vor ihnen dunkel und mehr im Dämmerlicht da. Es würde bald Morgen werden, doch vorerst stand der Himmel voll mit Sternen und einem hellen Mond, der auch so das Sehen erleichterte. „Also Neri! Schau mal auf die Karte – welchen Weg, willst du nehmen?“, fragte der Mensch und für ihn schien das alles ein Abenteuer zu sein, bei dem es ihm nur darum ging, mit Neri und Calhoun zusammen zu sein.
Die Nacht war bereits vorangeschritten und in Santros war das Fest inzwischen weitestgehend zum Ende gekommen. Hier und dort fand man in den Straßen noch einige Nachtschwärmer, aber alles in allem war es ruhiger geworden. So war der Weg für Neri, Arunn und Pitt auch nicht sonderlich von Vorkommnissen gespickt. Vielleicht merkte Neri eine Art Unruhe, weil Calhoun nicht bei ihr war. Aber es könnte auch sein, dass sie nur daran dachte, dass er womöglich verschwinden könnte. Sie hatte die Zeit nutzen können, um sich in Ruhe von Arrond, Rhuna, Yedan und Mallahall zu verabschieden. Tatsächlich war Arrond nicht sonderlich überrascht, dass es Neri weiterzog. Anders sah es wohl bei Rhuna und Mallahall aus. Die erstere hatte sofort angeboten mitzukommen, wollte sich bei Neri gar für ihr Versagen entschuldigen, wollte sich dafür verantwortlich machen, dass Neri nun dieses Gefühl in sich trug. Mallahall wollte bei Neri bleiben, um sie an das Licht zu erinnern, das auch irgendwo in ihr schwelgte. Aber letztendlich war das ein Weg, den die Elfe womöglich lieber allein gehen wollte. Allein mit jenen, denen sie inzwischen blind vertraute. Arrond hatte ihr weiterhin seine Hilfe zugesichert, sollte sie sie benötigen und ihr zum Abschied einen vielsagenden Handkuss aufgedrückt. Das, was sie miteinander geteilt hatten, würde nicht vergessen werden und er beschwor Neri, auf sich aufzupassen. Alles in allem ließ Neri Verbündete zurück. Sie durfte auf ihren weiteren Weg die Erkenntnis mitnehmen, dass sie jederzeit Hilfe erwarten könnte, wenn sie sie brauchte. Von Yedan verabschiedete sie sich eher verhalten, da der Sarier bisher noch keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass er Neri’s Waghalsigkeit nicht gut finden konnte im Bezug auf Rhuna. Allerdings wünschte auch er ihr, dass sie das finden möge, was sie glücklich machte und das war durchaus ehrlich gemeint. So gestärkt, hatte Neri von Arrond ein paar Sachen erhalten, die ihr die Reise erleichterten:
- Einen Reiseumhang mit Taschen
- Ihren Bogen mit Köcher und Pfeilen
- Einen Kompass, der ihr den Weg wies
- Eine Karte von Celcia, um den richtigen Weg zu nehmen
- Nahrung und Wasser, sowie von dem guten Wein
- Zunderzeug
- Was ihr sonst noch wichtig wäre
Sie hatte nur fragen müssen, und würde erhalten, was sie für die Reise brauchte. So gestärkt und ausgestattet, fand sie sich mit Arunn und Pitt am Stadttor ein, das sie mühelos passieren konnten. Eine Ausgangskontrolle gab es nicht und schließlich fanden sie Calhoun tatsächlich wartend an die Stadtmauer gelehnt vor. Der Dunkelelf trug wie immer schwarze Hose, schwarzes Hemd. Die weißen Haare waren zu einem Halbzopf gebunden, ohne die Männlichkeit zu schmälern, die er ausstrahlte. Das Rot seiner Augen war anziehend, wie eh und je und auch er trug zudem einen Reisemantel, der etwas Wärme spenden würde. Über seiner Schulter trug er eine Art Seesack, der offenbar seine Habe beinhaltete. Einen Teil dessen kannte Neri ja bereits von ihrer Neugierde in der Waldhütte. Alles andere blieb erstmal verborgen. Als er das Trüppchen sah, stieß er sich von der Mauer ab und kam auf sie zu. Arunn feixte ganz im Zeichen ehrlicher Freude und wurde… von Calhoun ignoriert. Was ihn aber nicht zu stören schien. Als sich Arunn daraufhin an Neri wandte, zog ein frischer Wind auf, der deutlich machte, dass die Zeit der warmen Tage und Nächte allmählich vorbei war. Ansonsten lag das Land vor ihnen dunkel und mehr im Dämmerlicht da. Es würde bald Morgen werden, doch vorerst stand der Himmel voll mit Sternen und einem hellen Mond, der auch so das Sehen erleichterte. „Also Neri! Schau mal auf die Karte – welchen Weg, willst du nehmen?“, fragte der Mensch und für ihn schien das alles ein Abenteuer zu sein, bei dem es ihm nur darum ging, mit Neri und Calhoun zusammen zu sein.

- Neriélle
- Spieler-Charakter
- Beiträge: 199
- Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 12:27
- Moderator des Spielers: Madiha
- Aufenthaltsort: Wald Arus
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyáner Elfe / Dunkelelfe
- Sprachen: Lyrintha
- Beruf: Jägerin
- Fähigkeiten: - Bogenschießen (sehr gut)
- Natur- und Pflanzenkunde (gut)
- Jagdmesser (durchschnittlich)
- Laute spielen und Singen (überdurchschnittlich)
- Lichtmagie (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: - Bogen mit Köcher und Pfeile
- Kompass
- Landkarte
- Zunderzeug
- Jagdmesser
- Wasserflasche aus Leder, Nahrung und Wein
- Phiole (Heilelixir) - Tierische Begleiter: RIP Pitt :(
Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Neriélle schwante langsam, was das Dämonenblut in ihren Adern wirklich zu bedeuten hatte und dass es sie schon viel länger und stärker beeinflusste, als es ihr bewusst gewesen war. Eigentlich zweifelte sie doch schon seit ihrer ersten Begegnung mit Calhoun immer wieder daran, was richtig und was falsch war. Sie hatte sich schnell auf den Elfen eingelassen, der für eine Shyánerin wie sie doch nur das Böse verkörpern sollte. Stattdessen hatte sich aber mehrmals gezeigt, dass nicht alles so war, wie es auf den ersten Blick schien. Und jetzt saß sie hier mit ihm, hörte, was er über die Experimente schilderte, die Larial an ihm durchgeführt hatte, und konnte nichts gegen das verständnisvolle Gefühl betreffend seiner möglichen Rache tun. „Willst du mir Absolution erteilen, wenn es so wäre? Noch vor wenigen Tagen hättest du mir dafür den Kopf abreißen wollen.“ Der lauernde Unterton seiner Antwort blieb nicht ungehört und es verfehlte auch seine Wirkung nicht. Für einen Moment engten sich Neris Augen. "Das hab ich nicht mal bei Rhuna getan", erwiderte sie prompt. Es war die Wahrheit, die sie sprach - und das sehr direkt. Abermals war sie überrascht über die Vehemenz ihrer eigenen Worte. Hatte sie den Mord an Rhuna vielleicht doch nicht so gut verarbeitet? Konnte sie Calhouns Schuld daran doch nicht einfach so hinnehmen, wie sie zuerst dachte? Oder sprach da doch nur der dunkle Teil aus ihr, der dafür sorgen wollte, dass Calhoun die Beherrschung verlor? Neri konnte das selbst noch nicht ganz unterscheiden oder gar lenken und war ihren Gefühlen selbst mehr oder weniger ausgeliefert. „Ich hatte nichts damit zu tun. Sie wollte irgendwo etwas besorgen, oder jemanden treffen – ich weiß es nicht. Sie kehrte nicht zurück. Meine Chance, zu fliehen. Und auch, wenn Larial mir unbeschreibliches antat… wir sollten versuchen, unsere Moral nicht verwässern zu lassen, oder?“ Sie erwiderte seinen Blick standhaft nach seinem indirekten Vorwurf. Sie spürte eine spitze Erwiderung auf ihrer Zunge. Aber die Elfe wusste auch, dass ihre Gedanken bezüglich der Rache an Larial falsch gewesen waren. Selbst Calhoun hielt nichts davon. Diesen sah sie noch für einen Moment beinahe kampflustig an. "Du hast leicht reden", warf sie ihm vor. Er lebte schon Jahre so. Sie allerdings erlebte gerade erst die Anfänge und musste sich erst noch mit diesen neuen Gefühlen, Zweifeln und der Zerrissenheit auseinandersetzen. Es war, als würde sie erst noch zu sich finden müssen und herausfinden, was noch ihre eigenen Gedanken und Gefühle waren. Es wäre fast bedauernswert, dass sie das in Kauf genommen hatte, als sie ihren dunklen Teil anerkannte. Aber sie war nun komplett und dieses Gefühl wiederum war so stark, dass sie es nicht mehr missen wollte. Sie spürte das Lauern ihres dunklen Teils und unterbrach den Blickkontakt zu Calhoun. So fiel es ihr zumindest leichter, von den bösen Gedanken Abstand zu nehmen, als würde allein Calhouns Anblick reichen, um die Gefühle anzufeuern.
Davon abgesehen musste sie sich aber auch damit auseinandersetzen, wie sie weiter vorgehen sollten. Larial war zuletzt in Pelgar gewesen und sie bemerkte, dass Calhoun davon offenbar nichts gewusst hatte. Neri vermutete, dass sie es in der Menschenstadt einfacher hätten als in Morgeria. „Das stimmt vermutlich. Allerdings kann uns niemand verbieten die Stadt zu betreten. Nicht.. wirklich. Sie können es uns schwer machen, ja. Aber nicht verbieten.“ Neri nickte verstehend, auch wenn ihr Morgeria mit diesem Wissen nicht mehr behagte als vorher. „Dennoch halte ich Pelgar fürs erste als Ziel geeigneter. Denn was in Larial’s Hütte nicht existierte, war ihr Notizbuch.“ Da sah Neri auf. "Sie experimentierte in ihrer Hütte? Wo lebte sie?", fragte sie nach. Vielleicht würde sich ja dadurch noch ein anderer Anhaltspunkt ergeben. „Und darin hatte sie alles aufgeschrieben, was ihre Erkenntnisse betraf. Es… könnte bereits der Schlüssel sein.“ Neriélle starrte nachdenklich in das Feuer im Kamin. Und wenn Larials Hab und Gut immer noch in der Nervenheilanstalt war? Ob es ihnen gelang, sich dort umzusehen? Allerdings fragte Neri sich auch, wie die generelle Lage in Pelgar war. Calhoun hielt sich jedenfalls nicht mit einer Antwort zurück. „Pelgar wurde überrannt. Inzwischen herrschen die Dunklen dort und es ist der Sitz des Dunklen Herrschers höchstselbst. Die Menschen sind versklavt, leben im Schatten ihrer eigenen Stadt. Hinrichtungen, Verfolgungen sind an der Tagesordnung. Pelgar wird zum zweiten Morgeria, Neriélle.“ Die Elfe hob den Blick und Calhoun konnte ihr mit Leichtigkeit ansehen, dass sie nicht mit dieser Antwort gerechnet hatte. Abermals wurde deutlich, dass nicht alle Neuigkeiten die Ohren der Elfen im paradiesischen Tal ihrer Heimat erreichten. "Klingt nicht viel besser als Morgeria selbst", murmelte sie. Pelgar war in diesen Zeiten also nicht zwangsläufig die bessere Wahl. Sie hatten wohl nur den Vorteil, dass dort nicht seine Familie lebte, die ihn verstoßen hatte. "Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist", gab sie zu, was sich schon deutlich in ihrer Mimik zeigte. Allerdings wussten sie, dass sich Larial zuletzt in Pelgar aufgehalten hatte und Neri hoffte, dass ihr Notizbuch dann auch nicht weit weg wäre. Ihre Reisepläne nahmen immer mehr Form an, sodass nur noch die Frage blieb, ob sie jemand begleiten würde. Neriélle hatte dazu eine eindeutige Meinung. Die Zustände in Pelgar waren ganz offensichtlich nicht gut für Menschen wie Arunn. Aber sie würde ihn nicht zurücklassen und sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er sich ihr sowieso anschließen würde. In ihrem Inneren glaubte sie, dass auch Calhoun Arunns Gesellschaft gut tun würde. Wenn er ihn nicht in seine dunklen Geheimnisse einweihen wollte, war das seine Sache. Aber der Dessarier würde sie begleiten, das stand für Neri außer Frage. Sie spürte Calhouns Blick auf sich und in dem Moment, da er sich von der Wand abstieß und auf sie zukam, auch das Sirren, das sich zwischen ihnen aufbaute. „Tut er das also, ja?“ Ihr Herzschlag beschleunigte sich unter dem Blick seiner roten Augen - und unter der Nähe, die sie zueinander aufbauten. Sie war noch lange nicht so weit, diesem Sirren zu widerstehen und einfach zu übergehen. Eine Antwort blieb sie ihm schuldig, wobei diese wohl eh überflüssig wäre. Stattdessen gab Neriélle der Anziehung nach und küsste den Dunkelelfen leidenschaftlich. Sie spürte, wie ihr dunkler Teil sofort nach ihm tastete. Das Gefühl war berauschend, sodass sie es für einige Momente zuließ. Aber sie wusste auch, dass es gefährlich war. Und so löste sie sich widerwillig von Calhoun und gestand offen ein, dass diese Reise und seine Nähe zu ihm verdammt schwer werden würde. Er nickte und sie sah, dass auch er sich schwer damit tat, wieder Distanz aufzubauen. „Auf deine Verantwortung. DU bist für ihn und seinen Suffkopf verantwortlich, Neri!“ Sie lächelte zufrieden, da Calhoun immerhin nicht wetterte, Arunn unter keinen Umständen mitzunehmen, und wirkte nicht unbedingt so, als würde sie seine Worte ernst nehmen. „Du bist dafür verantwortlich, dass er sich benimmt und keine Dummheiten macht.“ "Das ist aber etwas viel verlangt..", murmelte sie und grinste für einen Moment. Arunn besaß schließlich keine Manieren. „Ich würde nicht darauf bauen, dass er uns eine Hilfe ist…“ Sie wurde etwas ernster und legte beschwörend ihre Hände auf seine Unterarme, bevor er einen Schritt zurücktrat. "Wir sollten eher schauen, dass wir kein Problem für ihn werden", fühlte sie sich dann bemüßigt, ihn zu erinnern. "Arunn ist gewitzt. Er kennt das Land und die Leute. Ich bin mir sicher, dass er nicht so nutzlos ist, wie du denkst." Im Grunde hatte sie keine Ahnung, wieviel Hilfe Arunn sein würde. Aber Neri sah nicht nur den Plan und die Effizienz, mit der Calhoun die Dinge anging. Sie sah auch ihren verletzten Bruder, der seinen Schwager brauchte. Die Frage nach seinem Mitkommen war für sie daher eher obligatorisch. Doch soweit kamen sie gar nicht. Bevor sie die Tür erreicht hatte, wurde diese von außen geöffnet. Zu ihrer Überraschung sah sie Arunn vor sich. "Was für ein Zufall", murmelte sie. „Kanns losgehen?“ Erst mit seinen Worten bemerkte sie Pitt und sah zu dem Ottsel hinunter. Fragend schaute sie zurück zu Arunn, bis Pitt die Situation mehr oder weniger aufklärte. „Bin hier vorbeigekommen und habe gehört, dass ihr aufbrechen wollt und Arunn mitkommen soll.“ "Ach ja?", warf sie grinsend ein, bevor sie ernsthaft darüber nachdachte, wie gut Pitts Ohren waren und was genau er wohl alles gehört hatte. „Ich war so frei, euch den ganzen Klimbim zu organisieren und TADA hier sind wir!“ "Das ist aber nett von dir", murmelte Neriélle und wusste noch nicht so ganz, was sie von all dem halten sollte. „Wohin geht’s?!“ Da hob sie den Blick wieder zu dem Menschen und grinste ob seines Tatendrangs, obwohl er noch nicht einmal wusste, worum es ging. Als sie Calhouns Schnauben vernahm, drehte sie den Kopf zu dem Dunkelelfen herum. Dabei fing sie seinen warnenden Blick auf und schaute ihn so unschuldig an, als wüsste sie gar nicht, was sein Blick zu bedeuten hatte. "Nach Pelgar", wandte sie sich, ohne weiter auf Calhouns Blick einzugehen, dann wieder Arunn zu. Der Dunkle durfte wohl daran zweifeln, ob Neri seine Warnung so ernst nahm, wie er sie meinte. „Ich hole meine Sachen aus der Taverne und wir treffen uns dann am Stadttor. Verabschiedet euch von allen, denn ihr werdet eure Freunde für eine lange Zeit nicht mehr sehen.“ Sie sah dem Dunklen noch einige Augenblicke nach, während seine Worte ein unheilvolles Gefühl weckten.
Zusammen mit Pitt und Arunn machte sich die Elfe dann auf die Suche nach eben jenen Freunden, von denen Calhoun sprach. Es war seltsam zu wissen, dass sie diese nun einfach hinter sich lassen würde. Ein Gefühl, dem Neri lieber nicht zu viel Raum geben wollte. "Ich wollte mich bei dir noch für das Essen bedanken", wandte sie sich deshalb an Arunn und schmunzelte, denn vielmehr meinte sie damit natürlich die Zeit, die er ihr und Calhoun gelassen hatte. "Tut mir leid, dass wir schon wieder aufbrechen. Ich hatte gehofft, dass du etwas mehr Zeit mit Mall verbringen kannst", offenbarte sie dann. Dann wurde sie eine Spur ernster, stutzte und musterte Arunn, bevor sich ihre Augenbraue vielsagend hob. "Oder hast du das etwa schon?", wollte sie dann ungeniert wissen und lachte kurz auf. Doch egal, wie sehr sie sich von dem Abschied von Rhuna ablenken wollte, nützte es doch nichts. Am Ende fand sie ihre Freundin, Yedan, Mall und Arrond. Erst als sie letzteren sah, wurde ihr bewusst, wie unangenehm die Situation hätte werden können, wenn Calhoun noch hier wäre. Irgendwo hatte sie dann wohl auch etwas Glück, dass sie der Situation entging, die beiden Männer voneinander wissen zu lassen. Es hätte schon einen faden Beigeschmack wecken können, wenn Calhoun erfuhr, dass Neri noch vor wenigen Stunden mit Arrond.. Sie schüttelte die Gedanken ab und eröffnete Rhuna, dass sie gehen würde. Als diese wie erwartet anbot, sie zu begleiten, bremste die Ältere sie. Pelgar war kein Ort für Rhuna und sie wollte, dass sie hier endlich erst einmal zur Ruhe kam, bevor sie sich in das nächste Abenteuer stürzte. Nicht so wie Neriélle selbst offensichtlich, die auch ein Angebot ausschlug, noch eine oder ein paar Nächte zu bleiben. Neri konnte nicht recht sagen, wieso, aber sie hatte den Drang, sofort aufbrechen zu müssen. Sie merkte, wie unruhig es sie machte, dass Calhoun nicht hier war, und da war auch die Angst, dass er einfach alleine gehen würde, wenn sie nicht auftauchte. Sie verabschiedete sich herzlich und mit einer festen Umarmung von Rhuna, der sie noch einmal versicherte, dass sie nichts Falsches getan hatte. Auch Malls Hilfe schlug sie aus und bat die Magierin, sich stattdessen um Rhuna zu kümmern. Neri hatte sich für das Dunkle entschieden. Sie hoffte aber, dass Rhuna einen besseren Weg finden würde. Sie beschwor ihre Freundin, auf sich aufzupassen und äußerte die Hoffnung, dass sie sich vielleicht noch einmal wiedersehen würden. Dann verabschiedete sie sich von Yedan. Kaum so herzlich wie von Rhuna, aber auch ihm wünschte sie aufrichtig alles Gute. Sie würden wohl nie enge Freunde werden, aber Neri kannte an, dass er Rhuna gut tat, weshalb sie ihm nie etwas Böses wünschen würde. Von Arronds Abschied war sie dann doch überrascht und hob etwas überrumpelt eine Augenbraue, als er ihr einen Handkuss gab. Sie bedankte sich aufrichtig bei ihm für seine Hilfe, hielt sich mit etwaigen Andeutungen über ihre Zweisamkeit aber ansonsten zurück. Ein letztes Mal lächelte sie ihre Freunde und Verbündete an. Dann wandte sie sich ab und musste zugeben, dass sich ihr Herz dabei schwer anfühlte. Sie hatte Prägendes mit Rhuna und Yedan erlebt und es fiel ihr schwer, dieses Kapitel ihres Lebens jetzt zu schließen. Und auch wenn sie Mall und Arrond nicht lange und gut kannte, hatten beide ihr dabei geholfen, zu ihrem wahren Ich zu finden. Als sie den Raum an Arunns Seite verließ, konnte sie ein Seufzen nicht mehr zurückhalten. All das Geschehene spukte durch ihren Kopf und es würde wohl dauern, bis sie diesen Abschied verdaut hätte. "Der Abschied aus Shyana Nelle war einfacher", gab sie zu und sah zu Arunn. "Ich bin froh, dass du mitkommst", sagte sie dann ehrlich und lächelte, wobei ein trauriger Glanz in den goldenen Augen lag.
Schon bald liefen sie durch die Straßen Santros', während die Nacht hereingebrochen war. Es war seltsam, die Stadt wieder so schnell zu verlassen. Sie hatten nicht einmal Zeit für das Fest gehabt, auf das sich Arunn so gefreut hatte. Wobei Neri im Moment sowieso nicht recht zum Feiern zu mute war. Als schließlich das Stadttor in Sicht kam, sah sich Neri einmal um, um sicherzugehen, dass niemand sich in direkter Nähe befand, bevor sie stehen blieb und sich an Arunn wandte. "Arunn, ich muss dich um etwas bitten", begann sie und sah ihn eindringlich an. "Bring' dich nicht in Gefahr für mich.. oder Calhoun", bat sie ihn. "Wir können auf uns aufpassen. Aber ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustößt." Nun war sie es, die ihren Gegenüber ernst anschaute und auf Verständnis hoffte. Sie berührte ihn am Arm und lächelte für einen Moment. Schließlich verließen sie Santros über das Stadttor und das hatte etwas endgültiges, das Neriélle seufzen ließ. Es war dunkel und kalt und Neri zog den dicken Reiseumhang von Arrond fester um sich. Der Mond schien hell, sodass ihr der Dunkelelf trotz dem Einbruch der Nacht schnell ins Auge fiel. Unweigerlich zeigte sich ein Lächeln auf ihren Lippen, als sie ihn erkannte, und die Unruhe, die sie die ganze Zeit über verspürt hatte, ebbte nun langsam wieder ab. Arunn schien sich die Laune nicht verderben zu lassen, weder von dem Abschied noch von Calhoun, der distanziert blieb. Offenbar war es dem Menschen genug, in seiner Gegenwart reisen zu dürfen. „Also Neri! Schau mal auf die Karte – welchen Weg, willst du nehmen?“ Sie warf Arunn einen Blick zu und kramte dann die Karte hervor, die Arrond ihr gegeben hatte. Ihre Augen suchten ihren aktuellen Standort und dann ihr Ziel: Pelgar im Norden. Eine Weile huschten die goldenen Augen über das Pergament, bevor sie zu Arunn und Calhoun aufsah. "Wenn ihr mich fragt, sollten wir durch die Wälder gehen. Zurück durch den Sarius und Neldoreth", meinte sie, sah beide Männer jedoch fragend an. Es wäre teilweise derselbe Weg, den sie letzte Woche erst zurück gelegt hatten. "In den Wäldern kenne ich mich aus", fügte sie wie zur Erklärung hinzu. Dann kehrte ihr Blick zurück auf die Karte und sie tippte mit dem Finger an die Grenze zwischen dem Drachengebirge und Mashmoor. "Ich gehe davon aus, dass das hier der beschwerlichere Weg ist." Fragend sah sie dabei zu Calhoun. "Ich schätze, ihr beide habt schon mehr von Celcia gesehen und könnt das besser einschätzen", schmunzelte sie und hoffte auf die Erfahrungen der beiden Männer.
Davon abgesehen musste sie sich aber auch damit auseinandersetzen, wie sie weiter vorgehen sollten. Larial war zuletzt in Pelgar gewesen und sie bemerkte, dass Calhoun davon offenbar nichts gewusst hatte. Neri vermutete, dass sie es in der Menschenstadt einfacher hätten als in Morgeria. „Das stimmt vermutlich. Allerdings kann uns niemand verbieten die Stadt zu betreten. Nicht.. wirklich. Sie können es uns schwer machen, ja. Aber nicht verbieten.“ Neri nickte verstehend, auch wenn ihr Morgeria mit diesem Wissen nicht mehr behagte als vorher. „Dennoch halte ich Pelgar fürs erste als Ziel geeigneter. Denn was in Larial’s Hütte nicht existierte, war ihr Notizbuch.“ Da sah Neri auf. "Sie experimentierte in ihrer Hütte? Wo lebte sie?", fragte sie nach. Vielleicht würde sich ja dadurch noch ein anderer Anhaltspunkt ergeben. „Und darin hatte sie alles aufgeschrieben, was ihre Erkenntnisse betraf. Es… könnte bereits der Schlüssel sein.“ Neriélle starrte nachdenklich in das Feuer im Kamin. Und wenn Larials Hab und Gut immer noch in der Nervenheilanstalt war? Ob es ihnen gelang, sich dort umzusehen? Allerdings fragte Neri sich auch, wie die generelle Lage in Pelgar war. Calhoun hielt sich jedenfalls nicht mit einer Antwort zurück. „Pelgar wurde überrannt. Inzwischen herrschen die Dunklen dort und es ist der Sitz des Dunklen Herrschers höchstselbst. Die Menschen sind versklavt, leben im Schatten ihrer eigenen Stadt. Hinrichtungen, Verfolgungen sind an der Tagesordnung. Pelgar wird zum zweiten Morgeria, Neriélle.“ Die Elfe hob den Blick und Calhoun konnte ihr mit Leichtigkeit ansehen, dass sie nicht mit dieser Antwort gerechnet hatte. Abermals wurde deutlich, dass nicht alle Neuigkeiten die Ohren der Elfen im paradiesischen Tal ihrer Heimat erreichten. "Klingt nicht viel besser als Morgeria selbst", murmelte sie. Pelgar war in diesen Zeiten also nicht zwangsläufig die bessere Wahl. Sie hatten wohl nur den Vorteil, dass dort nicht seine Familie lebte, die ihn verstoßen hatte. "Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist", gab sie zu, was sich schon deutlich in ihrer Mimik zeigte. Allerdings wussten sie, dass sich Larial zuletzt in Pelgar aufgehalten hatte und Neri hoffte, dass ihr Notizbuch dann auch nicht weit weg wäre. Ihre Reisepläne nahmen immer mehr Form an, sodass nur noch die Frage blieb, ob sie jemand begleiten würde. Neriélle hatte dazu eine eindeutige Meinung. Die Zustände in Pelgar waren ganz offensichtlich nicht gut für Menschen wie Arunn. Aber sie würde ihn nicht zurücklassen und sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er sich ihr sowieso anschließen würde. In ihrem Inneren glaubte sie, dass auch Calhoun Arunns Gesellschaft gut tun würde. Wenn er ihn nicht in seine dunklen Geheimnisse einweihen wollte, war das seine Sache. Aber der Dessarier würde sie begleiten, das stand für Neri außer Frage. Sie spürte Calhouns Blick auf sich und in dem Moment, da er sich von der Wand abstieß und auf sie zukam, auch das Sirren, das sich zwischen ihnen aufbaute. „Tut er das also, ja?“ Ihr Herzschlag beschleunigte sich unter dem Blick seiner roten Augen - und unter der Nähe, die sie zueinander aufbauten. Sie war noch lange nicht so weit, diesem Sirren zu widerstehen und einfach zu übergehen. Eine Antwort blieb sie ihm schuldig, wobei diese wohl eh überflüssig wäre. Stattdessen gab Neriélle der Anziehung nach und küsste den Dunkelelfen leidenschaftlich. Sie spürte, wie ihr dunkler Teil sofort nach ihm tastete. Das Gefühl war berauschend, sodass sie es für einige Momente zuließ. Aber sie wusste auch, dass es gefährlich war. Und so löste sie sich widerwillig von Calhoun und gestand offen ein, dass diese Reise und seine Nähe zu ihm verdammt schwer werden würde. Er nickte und sie sah, dass auch er sich schwer damit tat, wieder Distanz aufzubauen. „Auf deine Verantwortung. DU bist für ihn und seinen Suffkopf verantwortlich, Neri!“ Sie lächelte zufrieden, da Calhoun immerhin nicht wetterte, Arunn unter keinen Umständen mitzunehmen, und wirkte nicht unbedingt so, als würde sie seine Worte ernst nehmen. „Du bist dafür verantwortlich, dass er sich benimmt und keine Dummheiten macht.“ "Das ist aber etwas viel verlangt..", murmelte sie und grinste für einen Moment. Arunn besaß schließlich keine Manieren. „Ich würde nicht darauf bauen, dass er uns eine Hilfe ist…“ Sie wurde etwas ernster und legte beschwörend ihre Hände auf seine Unterarme, bevor er einen Schritt zurücktrat. "Wir sollten eher schauen, dass wir kein Problem für ihn werden", fühlte sie sich dann bemüßigt, ihn zu erinnern. "Arunn ist gewitzt. Er kennt das Land und die Leute. Ich bin mir sicher, dass er nicht so nutzlos ist, wie du denkst." Im Grunde hatte sie keine Ahnung, wieviel Hilfe Arunn sein würde. Aber Neri sah nicht nur den Plan und die Effizienz, mit der Calhoun die Dinge anging. Sie sah auch ihren verletzten Bruder, der seinen Schwager brauchte. Die Frage nach seinem Mitkommen war für sie daher eher obligatorisch. Doch soweit kamen sie gar nicht. Bevor sie die Tür erreicht hatte, wurde diese von außen geöffnet. Zu ihrer Überraschung sah sie Arunn vor sich. "Was für ein Zufall", murmelte sie. „Kanns losgehen?“ Erst mit seinen Worten bemerkte sie Pitt und sah zu dem Ottsel hinunter. Fragend schaute sie zurück zu Arunn, bis Pitt die Situation mehr oder weniger aufklärte. „Bin hier vorbeigekommen und habe gehört, dass ihr aufbrechen wollt und Arunn mitkommen soll.“ "Ach ja?", warf sie grinsend ein, bevor sie ernsthaft darüber nachdachte, wie gut Pitts Ohren waren und was genau er wohl alles gehört hatte. „Ich war so frei, euch den ganzen Klimbim zu organisieren und TADA hier sind wir!“ "Das ist aber nett von dir", murmelte Neriélle und wusste noch nicht so ganz, was sie von all dem halten sollte. „Wohin geht’s?!“ Da hob sie den Blick wieder zu dem Menschen und grinste ob seines Tatendrangs, obwohl er noch nicht einmal wusste, worum es ging. Als sie Calhouns Schnauben vernahm, drehte sie den Kopf zu dem Dunkelelfen herum. Dabei fing sie seinen warnenden Blick auf und schaute ihn so unschuldig an, als wüsste sie gar nicht, was sein Blick zu bedeuten hatte. "Nach Pelgar", wandte sie sich, ohne weiter auf Calhouns Blick einzugehen, dann wieder Arunn zu. Der Dunkle durfte wohl daran zweifeln, ob Neri seine Warnung so ernst nahm, wie er sie meinte. „Ich hole meine Sachen aus der Taverne und wir treffen uns dann am Stadttor. Verabschiedet euch von allen, denn ihr werdet eure Freunde für eine lange Zeit nicht mehr sehen.“ Sie sah dem Dunklen noch einige Augenblicke nach, während seine Worte ein unheilvolles Gefühl weckten.
Zusammen mit Pitt und Arunn machte sich die Elfe dann auf die Suche nach eben jenen Freunden, von denen Calhoun sprach. Es war seltsam zu wissen, dass sie diese nun einfach hinter sich lassen würde. Ein Gefühl, dem Neri lieber nicht zu viel Raum geben wollte. "Ich wollte mich bei dir noch für das Essen bedanken", wandte sie sich deshalb an Arunn und schmunzelte, denn vielmehr meinte sie damit natürlich die Zeit, die er ihr und Calhoun gelassen hatte. "Tut mir leid, dass wir schon wieder aufbrechen. Ich hatte gehofft, dass du etwas mehr Zeit mit Mall verbringen kannst", offenbarte sie dann. Dann wurde sie eine Spur ernster, stutzte und musterte Arunn, bevor sich ihre Augenbraue vielsagend hob. "Oder hast du das etwa schon?", wollte sie dann ungeniert wissen und lachte kurz auf. Doch egal, wie sehr sie sich von dem Abschied von Rhuna ablenken wollte, nützte es doch nichts. Am Ende fand sie ihre Freundin, Yedan, Mall und Arrond. Erst als sie letzteren sah, wurde ihr bewusst, wie unangenehm die Situation hätte werden können, wenn Calhoun noch hier wäre. Irgendwo hatte sie dann wohl auch etwas Glück, dass sie der Situation entging, die beiden Männer voneinander wissen zu lassen. Es hätte schon einen faden Beigeschmack wecken können, wenn Calhoun erfuhr, dass Neri noch vor wenigen Stunden mit Arrond.. Sie schüttelte die Gedanken ab und eröffnete Rhuna, dass sie gehen würde. Als diese wie erwartet anbot, sie zu begleiten, bremste die Ältere sie. Pelgar war kein Ort für Rhuna und sie wollte, dass sie hier endlich erst einmal zur Ruhe kam, bevor sie sich in das nächste Abenteuer stürzte. Nicht so wie Neriélle selbst offensichtlich, die auch ein Angebot ausschlug, noch eine oder ein paar Nächte zu bleiben. Neri konnte nicht recht sagen, wieso, aber sie hatte den Drang, sofort aufbrechen zu müssen. Sie merkte, wie unruhig es sie machte, dass Calhoun nicht hier war, und da war auch die Angst, dass er einfach alleine gehen würde, wenn sie nicht auftauchte. Sie verabschiedete sich herzlich und mit einer festen Umarmung von Rhuna, der sie noch einmal versicherte, dass sie nichts Falsches getan hatte. Auch Malls Hilfe schlug sie aus und bat die Magierin, sich stattdessen um Rhuna zu kümmern. Neri hatte sich für das Dunkle entschieden. Sie hoffte aber, dass Rhuna einen besseren Weg finden würde. Sie beschwor ihre Freundin, auf sich aufzupassen und äußerte die Hoffnung, dass sie sich vielleicht noch einmal wiedersehen würden. Dann verabschiedete sie sich von Yedan. Kaum so herzlich wie von Rhuna, aber auch ihm wünschte sie aufrichtig alles Gute. Sie würden wohl nie enge Freunde werden, aber Neri kannte an, dass er Rhuna gut tat, weshalb sie ihm nie etwas Böses wünschen würde. Von Arronds Abschied war sie dann doch überrascht und hob etwas überrumpelt eine Augenbraue, als er ihr einen Handkuss gab. Sie bedankte sich aufrichtig bei ihm für seine Hilfe, hielt sich mit etwaigen Andeutungen über ihre Zweisamkeit aber ansonsten zurück. Ein letztes Mal lächelte sie ihre Freunde und Verbündete an. Dann wandte sie sich ab und musste zugeben, dass sich ihr Herz dabei schwer anfühlte. Sie hatte Prägendes mit Rhuna und Yedan erlebt und es fiel ihr schwer, dieses Kapitel ihres Lebens jetzt zu schließen. Und auch wenn sie Mall und Arrond nicht lange und gut kannte, hatten beide ihr dabei geholfen, zu ihrem wahren Ich zu finden. Als sie den Raum an Arunns Seite verließ, konnte sie ein Seufzen nicht mehr zurückhalten. All das Geschehene spukte durch ihren Kopf und es würde wohl dauern, bis sie diesen Abschied verdaut hätte. "Der Abschied aus Shyana Nelle war einfacher", gab sie zu und sah zu Arunn. "Ich bin froh, dass du mitkommst", sagte sie dann ehrlich und lächelte, wobei ein trauriger Glanz in den goldenen Augen lag.
Schon bald liefen sie durch die Straßen Santros', während die Nacht hereingebrochen war. Es war seltsam, die Stadt wieder so schnell zu verlassen. Sie hatten nicht einmal Zeit für das Fest gehabt, auf das sich Arunn so gefreut hatte. Wobei Neri im Moment sowieso nicht recht zum Feiern zu mute war. Als schließlich das Stadttor in Sicht kam, sah sich Neri einmal um, um sicherzugehen, dass niemand sich in direkter Nähe befand, bevor sie stehen blieb und sich an Arunn wandte. "Arunn, ich muss dich um etwas bitten", begann sie und sah ihn eindringlich an. "Bring' dich nicht in Gefahr für mich.. oder Calhoun", bat sie ihn. "Wir können auf uns aufpassen. Aber ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustößt." Nun war sie es, die ihren Gegenüber ernst anschaute und auf Verständnis hoffte. Sie berührte ihn am Arm und lächelte für einen Moment. Schließlich verließen sie Santros über das Stadttor und das hatte etwas endgültiges, das Neriélle seufzen ließ. Es war dunkel und kalt und Neri zog den dicken Reiseumhang von Arrond fester um sich. Der Mond schien hell, sodass ihr der Dunkelelf trotz dem Einbruch der Nacht schnell ins Auge fiel. Unweigerlich zeigte sich ein Lächeln auf ihren Lippen, als sie ihn erkannte, und die Unruhe, die sie die ganze Zeit über verspürt hatte, ebbte nun langsam wieder ab. Arunn schien sich die Laune nicht verderben zu lassen, weder von dem Abschied noch von Calhoun, der distanziert blieb. Offenbar war es dem Menschen genug, in seiner Gegenwart reisen zu dürfen. „Also Neri! Schau mal auf die Karte – welchen Weg, willst du nehmen?“ Sie warf Arunn einen Blick zu und kramte dann die Karte hervor, die Arrond ihr gegeben hatte. Ihre Augen suchten ihren aktuellen Standort und dann ihr Ziel: Pelgar im Norden. Eine Weile huschten die goldenen Augen über das Pergament, bevor sie zu Arunn und Calhoun aufsah. "Wenn ihr mich fragt, sollten wir durch die Wälder gehen. Zurück durch den Sarius und Neldoreth", meinte sie, sah beide Männer jedoch fragend an. Es wäre teilweise derselbe Weg, den sie letzte Woche erst zurück gelegt hatten. "In den Wäldern kenne ich mich aus", fügte sie wie zur Erklärung hinzu. Dann kehrte ihr Blick zurück auf die Karte und sie tippte mit dem Finger an die Grenze zwischen dem Drachengebirge und Mashmoor. "Ich gehe davon aus, dass das hier der beschwerlichere Weg ist." Fragend sah sie dabei zu Calhoun. "Ich schätze, ihr beide habt schon mehr von Celcia gesehen und könnt das besser einschätzen", schmunzelte sie und hoffte auf die Erfahrungen der beiden Männer.
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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Es war entschieden. Arunn würde gemeinsam mit Pitt Neriélle und Calhoun auf ihrem Weg nach Pelgar und darüber hinaus begleiten. Es war ungewohnt, dass Neri fortan lediglich mit zwei Weggefährten – oder besser, zweieinhalb – reisen würde und Rhuna würde ihr fehlen. Auch wenn sich ihre Wege in unterschiedliche Richtungen entwickelten, so war die andere Elfe für Neri durchaus eine Freundin geworden. Und auch Rhuna empfand so, musste sich nun aber vorerst um ihr eigenes Schicksal bemühen. Sie würden einander gewiss wiedersehen – irgendwann, sofern die Götter wollten. Nun aber war es Zeit, sich endgültig auf den Weg vor sich zu konzentrieren. Das, was die beiden Elfen vorhatten, würde sie fordern. Es würde sie womöglich auf eine Weise verzehren, die sie sich jetzt noch nicht mal vorstellen konnten. Einen Vorgeschmack hatte Neri allerdings erhalten. Die Dunkelheit zehrte an ihr. Sie wollte gehört werden, wollte gesehen werden und sie sehnte sich nach Calhoun’s Nähe. Sie beide fühlten sich zueinander hingezogen, ohne sich wahrhaftig sicher sein zu können, dass diese Gefühle nicht nur das pure Verlangen ihrer beiden Dämonen-Seiten waren. Und wenn es so war? Nun, darüber würde sich Neriélle dann später Gedanken machen. Schon immer war sie eher im Hier und Jetzt verankert und das würde sich nun nicht ändern. Einen Schritt nach dem anderen. Vorerst konnte sie froh sein, dass Arunn so sehr weltoffen und unkompliziert war. Er begleitete sie ohne Wenn und Aber und fragte nicht mal nach dem Wohin. Er vertraute Neri, hatte sie zu seiner Schwester ernannt und liebte sie, weil er in ihr einen Teil von Aryn erkannte. Das bedeutete nicht, dass er sich wünschte, seine Schwester wäre hier, aber er konnte mit Neri ein neues Kapitel aufschlagen. Und Neri tat es gut, dass er sie so nahm, wie sie war. Bei ihm konnte sie stets sicher sein, dass er für sie einstand. Es war wohl eine gute Mischung und insgeheim hoffte Neri, dass sich auch Arunn und Calhoun wieder annäherten. Es würde wohl beiden Männern guttun und Calhoun zeigen, dass er nicht so allein war, wie er ihr anvertraut hatte. Schließlich aber würde das alles nur die Zeit zeigen und jetzt mussten sie sich darauf konzentrieren, nach Pelgar zu kommen. Neri sollte wählen, denn man akzeptierte, dass sie die Anführerin des ganzen war. "Wenn ihr mich fragt, sollten wir durch die Wälder gehen. Zurück durch den Sarius und Neldoreth" Arunn sah zweifelnd zu Neri auf. Er stellte nicht ihren Weg infrage, aber die Aussicht, den ganzen Weg wieder zurückzugehen, behagte dem Menschen offenbar nicht. "In den Wäldern kenne ich mich aus. Ich gehe davon aus, dass das hier der beschwerlichere Weg ist. Ich schätze, ihr beide habt schon mehr von Celcia gesehen und könnt das besser einschätzen"
Calhoun musterte die Karte einen Moment und schien nachzudenken. Arunn aber klopfte ungeniert mit seinem schwieligen Finger auf die Linien. „Und was, wenn wir die Schlucht überqueren auf der Brücke und dann in den Arus wandern, bis zum Mashmoor und dann bis Pelgar?“, fragte er. Natürlich lag auf diesem Weg auch Dessaria nicht weit und vielleicht beeinflusste ihn das unbewusst. Calhoun schwieg erneut nachdenklich, bis er den Kopf schüttelte. „Zu dicht an Morgeria. Wir könnten uns vor Hinterhalten nicht retten.“, bemerkte er und Arunn schnaufte. „Ja, schön und gut. Das gilt aber überall, die Saumägen sind ja überall, wie eine schwarze Plage…“, murrte der Mensch und bemerkte dann den zweifelnden Blick seitens Calhoun. Arunn zuckte, hob die Hände und lächelte entwaffnend. „Du weißt genau, wie ich das meine!“, tadelte er ihn und verpackte es gleichzeitig in eine entschuldigende Haltung. Pitt seufzte. „Hauptsache wir machen mal los. Steh‘ mir hier noch die ohnehin schon kurzen Beine in den Bauch…“ Calhoun sah erneut zu Neri und musterte sie. Nicht zu lange, es könnte noch Folgen haben, täte er es. „Deine Entscheidung, Neriélle. Entweder gehen wir den gesamten Weg wieder zurück durch die Wälder, den wir gekommen sind oder kürzen über die Dunkelbrücke ab, bis zum Wald Arus. Beide Wege haben ihre Tücken und beide sind nicht besser oder schlechter. Einzig die Gegend ist eine andere.“, meinte er schulterzuckend. Arunn sah Neri sehr viel offener an und grinste breit. „Komm schon! Lass uns was Neues sehen! Mannschaft Dunkelbrücke!“, hob er die Hand, damit sie abklatschen konnte – oder auch nicht. Neri hatte beide Wege zur Auswahl und egal in welche Richtung sie sich wandte, die anderen würden ihr folgen.
Die Reise begann ohnehin erstmal im Trockenland. Schon bei ihrer Ankunft – die gar nicht lang zurücklag – bemerkten sie die karge Landschaft. Hier gab es nichts außer Sand und … Nichts. Einige knorrige Äste lagen herum oder stachelige Kakteen, aber sehr sporadisch und immer noch gewöhnungsbedürftig von der Witterung her. Die Luft war trocken und dörrte ihre Kehlen zügig aus. Sie marschierten eine Weile in eben jene Richtung, die sie ausgewählt hatten und spürten, dass der Weg so deutlich langsamer voranging. Bis Arunn plötzlich stehenblieb und mitten am Tag, der inzwischen hereingebrochen war, innehielt. „Stop!“, sagte der Mensch genervt und rieb sich den Nacken. Es war in der Sonne doch erheblich wärmer, als der Wind vermuten ließ. Hier gab es keinen Schatten, keine Zuflucht vor den Strahlen Lysanthors. Calhoun blieb ebenfalls stehen. Er hatte sich schnell an die Spitze der Gruppe gesetzt und führte sie an. Sein Orientierungssinn war nicht zu verachten. Er drehte sich zu Arunn an, der naturgemäß am Ende der Gruppe ging und bedachte ihn mit einem kurzen Verengen seiner roten Augen. Dann sah er zu Neri und hob die Augenbrauen. Sie erinnerte sich sofort an seine Worte, dass sie für Arunn’s Unsinnigkeiten verantwortlich war. Arunn aber winkte ab. „Schluss, aus Ende. So wird das nichts, Leute!“, murrte er und sah zurück über die Schulter. Santros lag noch in Sichtweite, wenn auch kleiner daliegend. „Ihr wartet hier, ich bin in ein paar Stunden zurück!“, sagte der Mensch plötzlich und Calhoun setzte an, um etwas zu sagen, doch dann schüttelte er nur verständnislos den Kopf und winkte ab. Arunn aber sah Neri an. „Vertrau mir!“, bat er und drehte sich auf der Ferse um, um zurückzulaufen! Einfach… zurück in Richtung Santros. Pitt jammerte: „Wiesooohoo? Ich will hier weg aus dieser Einöde…! NERI! TU WAS!“, verlangte das Ottsel, doch Arunn drehte sich nur grinsend um, während er rückwärts weiterlief. „Glaubt mir! Es wird nur besser!“, versprach er feixend, dann verlor er das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen und purzelte eine kleine Sandwehe hinunter, ehe er wieder in den Stand kam und die Arme hochriss. „NICHTS PASSIERT!“, rief er noch und trabte weiter in Richtung Stadt, während eine gehörige Portion Sand aus seinen Sachen rieselte. Calhoun legte seinen Rucksack ab und setzte sich auf einen platten Felsbrocken. „Na schön. Also warten wir, bis er wiederkommt. Was auch immer er jetzt schon wieder ausheckt…“, meinte er brummig und mit einer leichten Spitze an Neri gewandt.
Calhoun musterte die Karte einen Moment und schien nachzudenken. Arunn aber klopfte ungeniert mit seinem schwieligen Finger auf die Linien. „Und was, wenn wir die Schlucht überqueren auf der Brücke und dann in den Arus wandern, bis zum Mashmoor und dann bis Pelgar?“, fragte er. Natürlich lag auf diesem Weg auch Dessaria nicht weit und vielleicht beeinflusste ihn das unbewusst. Calhoun schwieg erneut nachdenklich, bis er den Kopf schüttelte. „Zu dicht an Morgeria. Wir könnten uns vor Hinterhalten nicht retten.“, bemerkte er und Arunn schnaufte. „Ja, schön und gut. Das gilt aber überall, die Saumägen sind ja überall, wie eine schwarze Plage…“, murrte der Mensch und bemerkte dann den zweifelnden Blick seitens Calhoun. Arunn zuckte, hob die Hände und lächelte entwaffnend. „Du weißt genau, wie ich das meine!“, tadelte er ihn und verpackte es gleichzeitig in eine entschuldigende Haltung. Pitt seufzte. „Hauptsache wir machen mal los. Steh‘ mir hier noch die ohnehin schon kurzen Beine in den Bauch…“ Calhoun sah erneut zu Neri und musterte sie. Nicht zu lange, es könnte noch Folgen haben, täte er es. „Deine Entscheidung, Neriélle. Entweder gehen wir den gesamten Weg wieder zurück durch die Wälder, den wir gekommen sind oder kürzen über die Dunkelbrücke ab, bis zum Wald Arus. Beide Wege haben ihre Tücken und beide sind nicht besser oder schlechter. Einzig die Gegend ist eine andere.“, meinte er schulterzuckend. Arunn sah Neri sehr viel offener an und grinste breit. „Komm schon! Lass uns was Neues sehen! Mannschaft Dunkelbrücke!“, hob er die Hand, damit sie abklatschen konnte – oder auch nicht. Neri hatte beide Wege zur Auswahl und egal in welche Richtung sie sich wandte, die anderen würden ihr folgen.
Die Reise begann ohnehin erstmal im Trockenland. Schon bei ihrer Ankunft – die gar nicht lang zurücklag – bemerkten sie die karge Landschaft. Hier gab es nichts außer Sand und … Nichts. Einige knorrige Äste lagen herum oder stachelige Kakteen, aber sehr sporadisch und immer noch gewöhnungsbedürftig von der Witterung her. Die Luft war trocken und dörrte ihre Kehlen zügig aus. Sie marschierten eine Weile in eben jene Richtung, die sie ausgewählt hatten und spürten, dass der Weg so deutlich langsamer voranging. Bis Arunn plötzlich stehenblieb und mitten am Tag, der inzwischen hereingebrochen war, innehielt. „Stop!“, sagte der Mensch genervt und rieb sich den Nacken. Es war in der Sonne doch erheblich wärmer, als der Wind vermuten ließ. Hier gab es keinen Schatten, keine Zuflucht vor den Strahlen Lysanthors. Calhoun blieb ebenfalls stehen. Er hatte sich schnell an die Spitze der Gruppe gesetzt und führte sie an. Sein Orientierungssinn war nicht zu verachten. Er drehte sich zu Arunn an, der naturgemäß am Ende der Gruppe ging und bedachte ihn mit einem kurzen Verengen seiner roten Augen. Dann sah er zu Neri und hob die Augenbrauen. Sie erinnerte sich sofort an seine Worte, dass sie für Arunn’s Unsinnigkeiten verantwortlich war. Arunn aber winkte ab. „Schluss, aus Ende. So wird das nichts, Leute!“, murrte er und sah zurück über die Schulter. Santros lag noch in Sichtweite, wenn auch kleiner daliegend. „Ihr wartet hier, ich bin in ein paar Stunden zurück!“, sagte der Mensch plötzlich und Calhoun setzte an, um etwas zu sagen, doch dann schüttelte er nur verständnislos den Kopf und winkte ab. Arunn aber sah Neri an. „Vertrau mir!“, bat er und drehte sich auf der Ferse um, um zurückzulaufen! Einfach… zurück in Richtung Santros. Pitt jammerte: „Wiesooohoo? Ich will hier weg aus dieser Einöde…! NERI! TU WAS!“, verlangte das Ottsel, doch Arunn drehte sich nur grinsend um, während er rückwärts weiterlief. „Glaubt mir! Es wird nur besser!“, versprach er feixend, dann verlor er das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen und purzelte eine kleine Sandwehe hinunter, ehe er wieder in den Stand kam und die Arme hochriss. „NICHTS PASSIERT!“, rief er noch und trabte weiter in Richtung Stadt, während eine gehörige Portion Sand aus seinen Sachen rieselte. Calhoun legte seinen Rucksack ab und setzte sich auf einen platten Felsbrocken. „Na schön. Also warten wir, bis er wiederkommt. Was auch immer er jetzt schon wieder ausheckt…“, meinte er brummig und mit einer leichten Spitze an Neri gewandt.

- Neriélle
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- Beiträge: 199
- Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 12:27
- Moderator des Spielers: Madiha
- Aufenthaltsort: Wald Arus
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyáner Elfe / Dunkelelfe
- Sprachen: Lyrintha
- Beruf: Jägerin
- Fähigkeiten: - Bogenschießen (sehr gut)
- Natur- und Pflanzenkunde (gut)
- Jagdmesser (durchschnittlich)
- Laute spielen und Singen (überdurchschnittlich)
- Lichtmagie (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: - Bogen mit Köcher und Pfeile
- Kompass
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- Jagdmesser
- Wasserflasche aus Leder, Nahrung und Wein
- Phiole (Heilelixir) - Tierische Begleiter: RIP Pitt :(
Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Da standen sie nun zu dritt - und eine halbe Portion mit Fell - und überlegten, wie sie am schnellsten, aber vor allem am sichersten nach Pelgar gelangen würden. Neri schlug den Weg durch die Wälder vor, denn die suggerierten ihr unterbewusst Sicherheit in dieser ihr sonst fremden Welt. Sie wusste, wie das Leben in den Wäldern funktionierte. Dort konnte sie sich auf ihre Erfahrungen und ihren Instinkt verlassen. „Und was, wenn wir die Schlucht überqueren auf der Brücke und dann in den Arus wandern, bis zum Mashmoor und dann bis Pelgar?“, warf Arunn ein. Neris Augen folgten seinem Fingerzeig. Sie runzelte die Stirn in Anbetracht des Weges, der schon auf der Karte so düster aussah wie er klang. "Wieder vorbei an Zyranus?", murmelte sie mit aufkommenden Unbehagen. Ihr Blick fiel ganz automatisch auf Calhoun, als sie daran dachte, unter welchen Umständen sie sich dort begegnet waren. „Zu dicht an Morgeria. Wir könnten uns vor Hinterhalten nicht retten.“ „Ja, schön und gut. Das gilt aber überall, die Saumägen sind ja überall, wie eine schwarze Plage…“ Langsam schaute Neri zu Arunn hinüber. Er hatte zwar Recht, aber er sprach da auch von seinem Schwager. Das schien auch ihm folgend klar zu werden. „Du weißt genau, wie ich das meine!“ Neri grinste in sich hinein. "Kein Streit, Jungs", ließ sie es sich nicht nehmen, das Ganze amüsiert zu kommentieren. „Hauptsache wir machen mal los. Steh‘ mir hier noch die ohnehin schon kurzen Beine in den Bauch…“, machte sich das vorlaute Ottsel bemerkbar. Neriélle aber erwiderte Calhouns Blick. „Deine Entscheidung, Neriélle. Entweder gehen wir den gesamten Weg wieder zurück durch die Wälder, den wir gekommen sind oder kürzen über die Dunkelbrücke ab, bis zum Wald Arus. Beide Wege haben ihre Tücken und beide sind nicht besser oder schlechter. Einzig die Gegend ist eine andere.“ Während er sprach, hoben sich ihre Augenbrauen. Sie hatte eher erwartet, dass er einfach los stapfte und davon ausging, dass sie ihm schon folgen würden. Dass aber beide Männer ihr die Entscheidung überließen, schmeichelte ihr - auch wenn die Verantwortung sie etwas überforderte. Immerhin war sie diejenige von ihnen, die Celcia und dessen etwaige Gefahren am wenigsten kannte. Ohne es recht zu bemerken, verweilte ihr Blick auf Calhoun, bis Arunn das Wort ergriff, und sie von dem Dunklen ablenkte. „Komm schon! Lass uns was Neues sehen! Mannschaft Dunkelbrücke!“ Belustigt schaute Neri erst Arunn und dann seine Hand an, die er hob. Dann seufzte sie geschlagen. "Also gut, dann Mannschaft Dunkelbrücke", gab sie nach und grinste, bevor sie Arunns Hand abklatschte. "Aber wir sollten uns im Süden des Areus' halten, weit weg von Morgeria", fügte sie an. So konnte sie hoffentlich jeder Meinung gerecht werden. Arunn sah mal etwas neues, sie konnte sich im Wald in Sicherheit wiegen und Calhoun bekam seine Abkürzung. Was eine gute Wahl war, denn eine Abkürzung bedeutete, schneller zum Ziel zu gelangen und schneller die Gefahr zu bannen, die sie heraufbeschwören konnten. Ein letzter Blick traf Calhoun, bevor sie sich Richtung Norden aufmachten.
Gemächlich durchquerten sie im Mondschein das karge Land. Es war unwegsam, aber wenigstens hatten sie freie Sicht. Neriélle war voller Tatendrang. Trotz ihres kurzen Aufenthalts in Santros fühlte sie sich ausgeruht und gestärkt. Es war trocken, staubig und karg und auch wenn sie nicht viel davon in der Dunkelheit erkannte, bemerkte sie doch den stetigen Durst, der sie öfter zum Wasserschlauch greifen ließ. Als die Sonne am Horizont aufging, verharrte Neri staunend und schaute dem Spektakel einige Momente zu. Sie war froh um die Wärme, die die Sonne spendete. Aber mit ihr wurde es auch zunehmend anstrengender, was vielleicht auch einfach der Dauer ihres Marsches geschuldet war. Neriélle hing ihren Gedanken nach, während sie durch das trostlose Land liefen, über das sie den Blick schweifen ließ. „Stop!“ Da fuhr sie zusammen und blieb abrupt stehen, um sich zu Arunn herumzudrehen. Er klang nicht alarmiert, aber seine Wortwahl ließ sie ihn prüfend mustern. "Was ist?", fragte sie und die goldenen Augen huschten kurz über die Umgebung. „Schluss, aus Ende. So wird das nichts, Leute!“ Fragend schaute Neri Calhoun an, ob er verstand, was der Mensch hatte, aber der Elf hatte nur einen vielsagenden Blick für sie übrig. Mit einem Augenrollen sah sie also zurück zu Arunn. Vielleicht brauchte er nur eine Pause? Neri hätte jedenfalls Verständnis dafür, schließlich liefen sie inzwischen ein paar Stunden und gegessen hatten sie auch noch nichts. „Ihr wartet hier, ich bin in ein paar Stunden zurück!“ "He, was hast du vor?!", entfuhr es Neriélle da, die nicht verstand, was auf einmal los mit ihm war. Ihr Blick fiel auf die Silhouette der Stadt, zu der Arunn kurz schaute. „Vertrau mir!“ Die Elfe sah ihn mit all dem Unverständnis an, das sie gerade verspürte. "Was machst du? Willst du zurück gehen? Wieso?" Neri verstand es nicht und sah reichlich überfordert aus mit der Situation. „Wiesooohoo? Ich will hier weg aus dieser Einöde…! NERI! TU WAS!“ Das Ottsel traf ein Blick aus goldenen Augen. Sie verstand ja selbst nicht, was los war. "Arunn..", setzte sie an, aber der Mensch lief mit einem breiten Grinsen rückwärts in die Richtung, aus der sie vor Stunden aufgebrochen waren, als wäre nichts dabei. „Glaubt mir! Es wird nur besser!“ "Was soll besser werden, wenn wir hier Stunden warten und kostbare Zeit verlieren?", fand sie endlich ihre Sprache wieder. Da rutschte Arunn aus ihrem Blickfeld und Neris Herz machte einen erschrockenen Satz. Sie wollte ihm schon hinterher eilen, da warf der Mensch die Arme in die Luft. „NICHTS PASSIERT!“ Zugegeben, sah das Ganze ziemlich komisch aus, aber Neri war nicht zum Lachen zu mute. "Arunn!", rief sie noch einmal wie eine Mutter, die ihr Kind mahnte, sofort zurückzukommen. Aber der Dessarier hatte anderes im Sinn.
Neri stemmte die Hände in die Hüfte und blickte Arunn mit finsterer Mine nach. Das konnte doch nicht wahr sein, dass er sie ohne eine Erklärung hier warten ließ! „Na schön. Also warten wir, bis er wiederkommt. Was auch immer er jetzt schon wieder ausheckt…“ Da drehte die Elfe den Kopf und sah Calhoun misslaunig an. "Das ist ja wohl kaum meine Schuld", stellte sie gleich mal klar. Er konnte sie nicht für jede Handlung des Menschen verantwortlich machen. "Ich dachte, ihr hättet alles gepackt", ließ sie dann einen Teil ihrer schlechten Laune an Pitt aus, der gestern Abend genau das an ihrer Tür verkündet hatte. Kopfschüttelnd legte sie in einigen Schritten Abstand zu Calhoun ebenfalls ihre Habe ab und ließ sich dann auf dem sandigen Boden nieder. Der Elfe war die plötzlich schlechte Laune anzusehen. Sie fühlte sich bemüßigt, Calhoun so schnell wie möglich von dem Dämon zu befreien. Dass Arunn jetzt Stunden verplemperte, und das aus einem vermutlich banalen Grund, ärgerte sie. Wenn sie schon warteten, konnten sie das wenigstens mit einer Stärkung verbinden. Neri brachte etwas von ihrer Verpflegung hervor und hielt es in die Runde. "Hunger?", bot sie erst Pitt und dann Calhoun etwas an, wobei die goldenen Augen den Elf etwas länger musterten. Dann widmete sie sich lieber ihrem Proviant und aß etwas davon, merkte aber schnell, dass die Warterei ihr den Appetit verdarb. Und das Warten machte sie nervös. Immer wieder sah sie zu Calhoun und merkte, wie sie Nähe zu ihm aufbauen wollte. Beim Laufen war es ihr besser gelungen, den Kopf abzuschalten und Pitts Anwesenheit allein lenkte sie kaum von dem Elf ab. "Also gut", sagte sie bald und erhob sich, um ihre Energie in andere Bahnen zu lenken. Das Herumsitzen war jedenfalls nicht länger zuträglich für ihre Gedanken. Neri klopfte sich den Staub von der Kleidung und griff dann nach ihrem Bogen und einem Pfeil. "Kannst du eigentlich Bogen schießen?", wollte sie von Calhoun wissen und sah ihn auffordernd an. "Ich wette, ich treffe mehr Ziele als du", forderte sie ihn zu einem kleinen Wettkampf heraus, mit dem sie sich schon manche Stunden in Shyana Nelle vertrieben hatte. Es war nicht nur eine gute Gelegenheit, zu trainieren, sondern auch um ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Frage blieb nur, ob Calhoun überhaupt versiert im Bogenschießen war und die Herausforderung annehmen würde. "Der Verlierer löst Arunn als Erster bei der Wache ab", schlug sie vor. Dass Arunn nach dieser Aktion die erste Wache übernahm, stand ja wohl außer Frage. Auffordernd hielt sie Calhoun Pfeil und Bogen entgegen und deutete auf einen Kaktus, der nur ein paar Meter entfernt von ihnen stand. "Ein leichtes Ziel für Ungeübte", neckte sie ihn mit einem Grinsen und war selbst voller Tatendrang.
Gemächlich durchquerten sie im Mondschein das karge Land. Es war unwegsam, aber wenigstens hatten sie freie Sicht. Neriélle war voller Tatendrang. Trotz ihres kurzen Aufenthalts in Santros fühlte sie sich ausgeruht und gestärkt. Es war trocken, staubig und karg und auch wenn sie nicht viel davon in der Dunkelheit erkannte, bemerkte sie doch den stetigen Durst, der sie öfter zum Wasserschlauch greifen ließ. Als die Sonne am Horizont aufging, verharrte Neri staunend und schaute dem Spektakel einige Momente zu. Sie war froh um die Wärme, die die Sonne spendete. Aber mit ihr wurde es auch zunehmend anstrengender, was vielleicht auch einfach der Dauer ihres Marsches geschuldet war. Neriélle hing ihren Gedanken nach, während sie durch das trostlose Land liefen, über das sie den Blick schweifen ließ. „Stop!“ Da fuhr sie zusammen und blieb abrupt stehen, um sich zu Arunn herumzudrehen. Er klang nicht alarmiert, aber seine Wortwahl ließ sie ihn prüfend mustern. "Was ist?", fragte sie und die goldenen Augen huschten kurz über die Umgebung. „Schluss, aus Ende. So wird das nichts, Leute!“ Fragend schaute Neri Calhoun an, ob er verstand, was der Mensch hatte, aber der Elf hatte nur einen vielsagenden Blick für sie übrig. Mit einem Augenrollen sah sie also zurück zu Arunn. Vielleicht brauchte er nur eine Pause? Neri hätte jedenfalls Verständnis dafür, schließlich liefen sie inzwischen ein paar Stunden und gegessen hatten sie auch noch nichts. „Ihr wartet hier, ich bin in ein paar Stunden zurück!“ "He, was hast du vor?!", entfuhr es Neriélle da, die nicht verstand, was auf einmal los mit ihm war. Ihr Blick fiel auf die Silhouette der Stadt, zu der Arunn kurz schaute. „Vertrau mir!“ Die Elfe sah ihn mit all dem Unverständnis an, das sie gerade verspürte. "Was machst du? Willst du zurück gehen? Wieso?" Neri verstand es nicht und sah reichlich überfordert aus mit der Situation. „Wiesooohoo? Ich will hier weg aus dieser Einöde…! NERI! TU WAS!“ Das Ottsel traf ein Blick aus goldenen Augen. Sie verstand ja selbst nicht, was los war. "Arunn..", setzte sie an, aber der Mensch lief mit einem breiten Grinsen rückwärts in die Richtung, aus der sie vor Stunden aufgebrochen waren, als wäre nichts dabei. „Glaubt mir! Es wird nur besser!“ "Was soll besser werden, wenn wir hier Stunden warten und kostbare Zeit verlieren?", fand sie endlich ihre Sprache wieder. Da rutschte Arunn aus ihrem Blickfeld und Neris Herz machte einen erschrockenen Satz. Sie wollte ihm schon hinterher eilen, da warf der Mensch die Arme in die Luft. „NICHTS PASSIERT!“ Zugegeben, sah das Ganze ziemlich komisch aus, aber Neri war nicht zum Lachen zu mute. "Arunn!", rief sie noch einmal wie eine Mutter, die ihr Kind mahnte, sofort zurückzukommen. Aber der Dessarier hatte anderes im Sinn.
Neri stemmte die Hände in die Hüfte und blickte Arunn mit finsterer Mine nach. Das konnte doch nicht wahr sein, dass er sie ohne eine Erklärung hier warten ließ! „Na schön. Also warten wir, bis er wiederkommt. Was auch immer er jetzt schon wieder ausheckt…“ Da drehte die Elfe den Kopf und sah Calhoun misslaunig an. "Das ist ja wohl kaum meine Schuld", stellte sie gleich mal klar. Er konnte sie nicht für jede Handlung des Menschen verantwortlich machen. "Ich dachte, ihr hättet alles gepackt", ließ sie dann einen Teil ihrer schlechten Laune an Pitt aus, der gestern Abend genau das an ihrer Tür verkündet hatte. Kopfschüttelnd legte sie in einigen Schritten Abstand zu Calhoun ebenfalls ihre Habe ab und ließ sich dann auf dem sandigen Boden nieder. Der Elfe war die plötzlich schlechte Laune anzusehen. Sie fühlte sich bemüßigt, Calhoun so schnell wie möglich von dem Dämon zu befreien. Dass Arunn jetzt Stunden verplemperte, und das aus einem vermutlich banalen Grund, ärgerte sie. Wenn sie schon warteten, konnten sie das wenigstens mit einer Stärkung verbinden. Neri brachte etwas von ihrer Verpflegung hervor und hielt es in die Runde. "Hunger?", bot sie erst Pitt und dann Calhoun etwas an, wobei die goldenen Augen den Elf etwas länger musterten. Dann widmete sie sich lieber ihrem Proviant und aß etwas davon, merkte aber schnell, dass die Warterei ihr den Appetit verdarb. Und das Warten machte sie nervös. Immer wieder sah sie zu Calhoun und merkte, wie sie Nähe zu ihm aufbauen wollte. Beim Laufen war es ihr besser gelungen, den Kopf abzuschalten und Pitts Anwesenheit allein lenkte sie kaum von dem Elf ab. "Also gut", sagte sie bald und erhob sich, um ihre Energie in andere Bahnen zu lenken. Das Herumsitzen war jedenfalls nicht länger zuträglich für ihre Gedanken. Neri klopfte sich den Staub von der Kleidung und griff dann nach ihrem Bogen und einem Pfeil. "Kannst du eigentlich Bogen schießen?", wollte sie von Calhoun wissen und sah ihn auffordernd an. "Ich wette, ich treffe mehr Ziele als du", forderte sie ihn zu einem kleinen Wettkampf heraus, mit dem sie sich schon manche Stunden in Shyana Nelle vertrieben hatte. Es war nicht nur eine gute Gelegenheit, zu trainieren, sondern auch um ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Frage blieb nur, ob Calhoun überhaupt versiert im Bogenschießen war und die Herausforderung annehmen würde. "Der Verlierer löst Arunn als Erster bei der Wache ab", schlug sie vor. Dass Arunn nach dieser Aktion die erste Wache übernahm, stand ja wohl außer Frage. Auffordernd hielt sie Calhoun Pfeil und Bogen entgegen und deutete auf einen Kaktus, der nur ein paar Meter entfernt von ihnen stand. "Ein leichtes Ziel für Ungeübte", neckte sie ihn mit einem Grinsen und war selbst voller Tatendrang.
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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Da waren sie gerade einmal ein paar Stunden unterwegs und Arunn drehte bereits jetzt schon durch! Vollkommen unverständlich war sein Handeln und dennoch ließ er Neri, Calhoun und Pitt einfach so stehen. Der Mensch erklärte sich nicht, schürte den Ärger auf sich nur noch und verdonnerte seine Freunde dazu, einfach auf ihn zu warten. Ungewiss, wann er denn wiederkommen würde, und Neri drängte es, sich endlich auf den Weg zu machen. Sie wollte herausfinden, was das alles bedeutete. Was sie Dämonen für sie uns ihr Leben, für ihre Gefühle zu bedeuten hätten. Dabei war sie ohnehin immer leicht angespannt, denn Calhoun’s Nähe fühlte sich nach dem Ritual noch unerträglicher an. Nicht in dergestalt, dass es unangenehm war, ganz im Gegenteil. Das Herz klopfte ein wenig schneller, sein Blick setzte ihre Haut in Flammen. Sie verzehrte sich nach diesem Mann und wusste dennoch nicht zu sagen, ob aus purer Gier des Dämons nach dem anderen oder aber um seinetwillen. Es würde gewiss einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sie sich daran gewöhnt hatte oder aber sie würde es niemals lernen. Zum Warten verdammt zu sein, machte ihre Lage aber nicht besser. Neri spürte die Unruhe und auch Calhoun warf ihr mehr als nur einen Blick zu. Ansonsten strahlte er seine normale Ruhe aus und saß schweigend auf einem etwas größeren Stein. Er hatte sein Leben lange Zeit in Einsamkeit gelebt und war daran gewöhnt, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Neri war da nicht so gut darin und so brach sie das Schweigen schon nach kürzester Zeit. Sie brauchte Ablenkung, wenn sie nicht hier auf der Stelle über Calhoun herfallen wollte. Mit Pitt im Publikum! Nachdem sie vorerst ihren ‚Hunger‘ mit Nahrung gestillt hatte, versuchte es Neri auf eine andere Art und Weise: "Also gut“, brach sie dieses enervierende Sirren in ihrem Kopf und erhob sich. Aktionismus half schließlich immer! Calhoun hob den Blick und musterte sie, während Pitt ebenfalls gelangweilt dreinschaute. "Kannst du eigentlich Bogen schießen?" Er hob eine Augenbraue an. "Ich wette, ich treffe mehr Ziele als du" Lockte sie ihn und Calhoun blickte zu den Kakteen, die hier und dort im trockenen Sand standen. Er brummte, erhob sich und rieb kurz seine Hände aneinander. „Wettest du also?“, brummte er und warf ihr einen vielsagenden Blick zu. "Der Verlierer löst Arunn als Erster bei der Wache ab", lockte sie weiter und Calhoun trat auf sie zu. Sie hielt ihm Bogen und Pfeil hin und er griff danach, nicht aber ohne sie zu berühren. Sein Blick wurde dunkel und intensiv, während er sich in ihr Gold bohrte. „Wenn du da mal den Mund nicht zu voll nimmst“, gurrte er warnend und es hatte wieder diese ganz persönliche Note, die sich in einer trockenen Kehle und weichen Knien manifestierte. Auch er wusste zu locken. Aber schlussendlich fiel auch ihm die Nähe zu ihr schwer, sodass er ihr die Waffe aus der Hand nahm und zurücktrat.
Das Sirren wurde schwächer, aber es hörte nie ganz auf. Calhoun spannte den Pfeil in die Sehne und zeigte zumindest, dass er damit umzugehen wusste. Dann legte er an. "Ein leichtes Ziel für Ungeübte", neckte sie und er hielt kurz vor dem Schuss inne, um ihr einen erneuten Blick zuzuwerfen. „Vorsicht, Elfe. Sonst denke ich mir eine besondere Strafe für dein loses Mundwerk aus“, erwiderte er mit dunklem Timbre und wusste genau, dass er damit durchaus auch Fantasien anregen könnte. Oder er warnte sie wirklich nur – Interpretationssache. Jetzt aber sah er zum Kaktus und schoss. Der Pfeil traf zielsicher und mühelos. Er reichte ihr den Bogen und nickte zum Kaktus, einige Meter dahinter. „Du bist ja nicht ungeübt, nicht wahr? Dann nimmst du den nächsten“, forderte er sie auf und engte die Augen. Er spielte ihr Spiel mit und sie durfte zeigen, was sie konnte. Es gab genug Kakteen, die für ihr Messen herhalten konnten und die Pfeile ließen sich auch wieder einsammeln. Calhoun bewies durchaus einen passablen Umgang mit dem Bogen, besaß aber längst nicht ihre Finesse und Eleganz. Er traf noch zwei weitere Kakteen, doch den nächsten in erheblicher Entfernung, verfehlte er dann. Auch nach einigen weiteren Versuchen traf er mehr aus Glück, denn aus Können, wobei Neri es gewiss nicht schwerfallen dürfte. Sie hatte endlich etwas gefunden, in dem sie deutlich besser war als er. Allerdings bewies Calhoun, dass er durchaus verlieren konnte. Nachdem sie gemeinsam den letzten Pfeil aus der stacheligen Pflanze holten, floss gar etwas Wasser hinaus, sodass sie durchaus auch etwas trinken konnten, ohne ihre Rationen anzuzapfen. Pitt war an Ort und Stelle geblieben und maulte immer mal zwischendurch, wie langweilig ihm wäre, doch letztendlich blieben sie unter sich. Es war inzwischen wieder Dämmerung und Arunn noch nicht wieder aufgetaucht. Über ihren Köpfen zeichneten sich die ersten, hellen Sterne ab, vor einem zartrosa Hintergrund. Calhoun musterte Neri einen Moment und erneut verdunkelte sich sein Blick. „Es wird Zeit, dass Arunn wiederkommt...“, brummte er ihr halblaut entgegen und sagte sehr viel mehr mit den Worten als das Offensichtliche. „Ich garantiere sonst für nichts...“, meinte er mit einem intensiven Glühen seines Blicks. Einen Moment knisterte die Luft, während Neri ihren letzten Pfeil wieder einsammeln konnte. Als Calhoun dann bereits einen Schritt auf sie zu machte, hörten sie plötzlich Geräusche.
Und tatsächlich, sobald Calhoun den Blick von Neri nehmen konnte und über ihren Kopf hinweg aufsah, erkannte er eine ganze Ansammlung von Beinen… „Was zum…“, brummte er und trat neben Neriélle. Das Berühren ihrer beider Arme führte zu einem Blitzgewitter im Innern. Calhoun spürte es offenbar auch, denn er packte ihr Handgelenk und musste sich sehr beherrschen, sie nicht einfach in den Sand zu drücken und über sie herzufallen. Dann aber entspannte sich sein Griff, er trat etwas beiseite und brachte seinen erhöhten Puls unter Kontrolle. Es war wohl ein angenehmes Gefühl zu wissen, dass man womöglich die einzige Person auf der Welt war, die diesen Ruhe-Berg aus der Fassung bringen konnte… „HE! HE LEUTE!“, hörten sie die bekannte Stimme von Arunn. Er winkte ihnen aus erhöhter Position zu und fiel beinahe zu Boden. Nun konnten Neri und Calhoun erkennen, was Arunn da mit sich führte: Pferde! Er saß auf einem und brachte noch zwei weitere mit. Sie kamen allesamt nur knapp vor den Elfen zum Stehen und schnaubten ihnen ins Gesicht. Arunn saß auf einem recht verloddert aussehendem Gaul mit grauer Fellfarbe, während er ein weißes und einen Fuchs dabeihatte. Die Pferde sahen nicht unbedingt wie die wohlgenährten Schlachtrösser aus, aber sie waren brauchbar. Arunn feixte im Dämmerlicht. „Na? Was sagt ihr jetzt! So reist es sich doch sehr viel schneller, odeeer?“, zog er das letzte Wort lang. Ihm war wohl bewusst, dass er hier einige düstere Gedanken beschworen haben könnte mit seiner Aktion. War das nun ein guter Grund gewesen, die Reise zu verzögern? Oder… nicht?
Das Sirren wurde schwächer, aber es hörte nie ganz auf. Calhoun spannte den Pfeil in die Sehne und zeigte zumindest, dass er damit umzugehen wusste. Dann legte er an. "Ein leichtes Ziel für Ungeübte", neckte sie und er hielt kurz vor dem Schuss inne, um ihr einen erneuten Blick zuzuwerfen. „Vorsicht, Elfe. Sonst denke ich mir eine besondere Strafe für dein loses Mundwerk aus“, erwiderte er mit dunklem Timbre und wusste genau, dass er damit durchaus auch Fantasien anregen könnte. Oder er warnte sie wirklich nur – Interpretationssache. Jetzt aber sah er zum Kaktus und schoss. Der Pfeil traf zielsicher und mühelos. Er reichte ihr den Bogen und nickte zum Kaktus, einige Meter dahinter. „Du bist ja nicht ungeübt, nicht wahr? Dann nimmst du den nächsten“, forderte er sie auf und engte die Augen. Er spielte ihr Spiel mit und sie durfte zeigen, was sie konnte. Es gab genug Kakteen, die für ihr Messen herhalten konnten und die Pfeile ließen sich auch wieder einsammeln. Calhoun bewies durchaus einen passablen Umgang mit dem Bogen, besaß aber längst nicht ihre Finesse und Eleganz. Er traf noch zwei weitere Kakteen, doch den nächsten in erheblicher Entfernung, verfehlte er dann. Auch nach einigen weiteren Versuchen traf er mehr aus Glück, denn aus Können, wobei Neri es gewiss nicht schwerfallen dürfte. Sie hatte endlich etwas gefunden, in dem sie deutlich besser war als er. Allerdings bewies Calhoun, dass er durchaus verlieren konnte. Nachdem sie gemeinsam den letzten Pfeil aus der stacheligen Pflanze holten, floss gar etwas Wasser hinaus, sodass sie durchaus auch etwas trinken konnten, ohne ihre Rationen anzuzapfen. Pitt war an Ort und Stelle geblieben und maulte immer mal zwischendurch, wie langweilig ihm wäre, doch letztendlich blieben sie unter sich. Es war inzwischen wieder Dämmerung und Arunn noch nicht wieder aufgetaucht. Über ihren Köpfen zeichneten sich die ersten, hellen Sterne ab, vor einem zartrosa Hintergrund. Calhoun musterte Neri einen Moment und erneut verdunkelte sich sein Blick. „Es wird Zeit, dass Arunn wiederkommt...“, brummte er ihr halblaut entgegen und sagte sehr viel mehr mit den Worten als das Offensichtliche. „Ich garantiere sonst für nichts...“, meinte er mit einem intensiven Glühen seines Blicks. Einen Moment knisterte die Luft, während Neri ihren letzten Pfeil wieder einsammeln konnte. Als Calhoun dann bereits einen Schritt auf sie zu machte, hörten sie plötzlich Geräusche.
Und tatsächlich, sobald Calhoun den Blick von Neri nehmen konnte und über ihren Kopf hinweg aufsah, erkannte er eine ganze Ansammlung von Beinen… „Was zum…“, brummte er und trat neben Neriélle. Das Berühren ihrer beider Arme führte zu einem Blitzgewitter im Innern. Calhoun spürte es offenbar auch, denn er packte ihr Handgelenk und musste sich sehr beherrschen, sie nicht einfach in den Sand zu drücken und über sie herzufallen. Dann aber entspannte sich sein Griff, er trat etwas beiseite und brachte seinen erhöhten Puls unter Kontrolle. Es war wohl ein angenehmes Gefühl zu wissen, dass man womöglich die einzige Person auf der Welt war, die diesen Ruhe-Berg aus der Fassung bringen konnte… „HE! HE LEUTE!“, hörten sie die bekannte Stimme von Arunn. Er winkte ihnen aus erhöhter Position zu und fiel beinahe zu Boden. Nun konnten Neri und Calhoun erkennen, was Arunn da mit sich führte: Pferde! Er saß auf einem und brachte noch zwei weitere mit. Sie kamen allesamt nur knapp vor den Elfen zum Stehen und schnaubten ihnen ins Gesicht. Arunn saß auf einem recht verloddert aussehendem Gaul mit grauer Fellfarbe, während er ein weißes und einen Fuchs dabeihatte. Die Pferde sahen nicht unbedingt wie die wohlgenährten Schlachtrösser aus, aber sie waren brauchbar. Arunn feixte im Dämmerlicht. „Na? Was sagt ihr jetzt! So reist es sich doch sehr viel schneller, odeeer?“, zog er das letzte Wort lang. Ihm war wohl bewusst, dass er hier einige düstere Gedanken beschworen haben könnte mit seiner Aktion. War das nun ein guter Grund gewesen, die Reise zu verzögern? Oder… nicht?

- Neriélle
- Spieler-Charakter
- Beiträge: 199
- Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 12:27
- Moderator des Spielers: Madiha
- Aufenthaltsort: Wald Arus
- Steckbrief: Zum Steckbrief
- Rasse: Shyáner Elfe / Dunkelelfe
- Sprachen: Lyrintha
- Beruf: Jägerin
- Fähigkeiten: - Bogenschießen (sehr gut)
- Natur- und Pflanzenkunde (gut)
- Jagdmesser (durchschnittlich)
- Laute spielen und Singen (überdurchschnittlich)
- Lichtmagie (rudimentär) - Lebensenergie:
- Geld: 0D, 0L, 0F
- Ausrüstung: - Bogen mit Köcher und Pfeile
- Kompass
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- Zunderzeug
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- Wasserflasche aus Leder, Nahrung und Wein
- Phiole (Heilelixir) - Tierische Begleiter: RIP Pitt :(
Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Statt sich durch körperliche Ertüchtigung - in Form des Wanderns - von der Dunkelheit abzulenken, die sie stets gen Calhoun trieb, mussten sie hier in der Einöde ausharren und auf Arunn warten. Der Mensch war ohne jede Erklärung seiner Wege gegangen und hatte Calhoun und Neriélle zum Warten verdammt. Wenn es um die Jagd ging, war das Ausharren etwas, das sie gut konnte. Unter den jetzt geltenden Umständen zerrte es jedoch nur an ihren Nerven und ihrer Beherrschung, denn die Zeit des Nichtstun konnte durchaus gefährlich werden. Bevor ihre Gedanken sich beim Anblick des Elfen verselbstständigten, suchte sich Neri Ablenkung von ihm. Noch etwas, das der Elfe nicht ähnlich sah. Vielleicht war es auch vielmehr Pitts Anwesenheit als alles andere, was sie davon abhielt, sich ihm um den Hals zu werfen. Noch.
Zufrieden bemerkte sie, dass sich Calhoun auf ihre Herausforderung einließ, und hoffte, dem ständigen Sirren und Zerren in seine Richtung so entgehen zu können. Doch zum Bogenschießen brauchten sie doch mehr Nähe, als es in ihrer Absicht gelegen hatte, wie sie bemerkte, als Calhoun auf sie zutrat. Neri versuchte, ruhig zu bleiben, während ihr Herz wild klopfte, als er nach ihrem Bogen samt Pfeil griff und sie wie zufällig berührte. Seine Berührung setzte ihre Haut in Flammen, ebenso wie sein Blick, der sich in ihren bohrte. „Wenn du da mal den Mund nicht zu voll nimmst.“ Neri spürte, wie ihr schlagfertige Worte auf der trockenen Zunge liegen blieben. Der Ton seiner Worte und die Dunkelheit in seinen Augen machten ihr abermals klar, dass sie ihm kaum widerstehen konnte. Vielleicht war die Erkenntnis darüber, dass es ihm ebenso erging wie ihr, das Schlimmste an allem. Sie konnte nachempfinden, was er empfand, und zwar auf so intensive Art und Weise, wie es zuvor noch nie gewesen war. Endlich trat Calhoun zurück und Neriélle versuchte, die Aufmerksamkeit auf die umliegenden Kakteen zu lenken, wobei sie neckend ein leichtes Ziel für ihn erwählte. Sie hoffte, die Stimmung in eine unverfängliche Richtung lenken zu können und schaute mit einem frechen Schmunzeln zurück zu ihm. Ihr Vorhaben ging aber nicht ganz auf. „Vorsicht, Elfe. Sonst denke ich mir eine besondere Strafe für dein loses Mundwerk aus.“ Mit dieser Erwiderung überraschte er sie dann doch, die gleichzeitig der Auslöser für dunkle Fantasien wurde. Neri musterte einen Moment lang sein Gesicht und schaute dann zurück in sein Rot. Ihr wurde klar, dass sich das Ganze trotz ihres Ablenkungsversuchs in die falsche Richtung entwickeln könnte. Sie konnte aber auch nicht leugnen, dass ihr das hier nicht gefiel, und konnte nicht den Mund halten. "Dann zeig mal, was du kannst", erwiderte sie nach einigen Sekunden ruhig und bewusst zweideutig. Die goldenen Augen funkelten belustigt. Sie wusste, dass es nicht unbedingt schlau war, ihn zu reizen, aber sie konnte einfach nicht anders. Die Versuchung war viel zu groß und das in vielerlei Hinsicht. Wie sollte sie diese Anziehung auch einfach ignorieren können? Glücklicherweise kehrte Calhouns Aufmerksamkeit zurück auf den Pfeil, den er bereits auf die Sehne gespannt hatte. Als er schoss, folgten die Augen der Elfe dem Pfeil, mit dem er zielsicher traf. "Doch nicht gänzlich ungeübt, hm?", kommentierte sie und schaute vom ihm zu dem Bogen, den er ihr entgegen hielt. „Du bist ja nicht ungeübt, nicht wahr? Dann nimmst du den nächsten.“ Neri schaute zum besagten Kaktus, schätzte die Entfernung ab, und griff dann nach dem Bogen, wobei sie darauf achtete, Calhoun nicht dabei zu berühren. Es war schwer genug in seiner Nähe. Die Konzentration aufs Bogenschießen vermochte sie abzulenken, aber sobald sie sich den Bogen übergaben, um sich abzuwechseln, war das Sirren zwischen ihnen wieder gänzlich präsent. Es war eindeutig, zu was es sie locken wollte, und Neri überlegte, wie lange sie diesen Zustand überhaupt aushalten konnte. Sie stellte fest, dass Calhoun ein passabler Bogenschütze war, aber nicht so gut wie sie, was ihre Laune tatsächlich hob. Er war gut, aber sie war besser, und damit hielt sie auch nicht hinterm Berg. Es war Balsam für ihre Seele, die in letzter Zeit doch einiges hatte ertragen müssen, und es erinnerte sie an die Zeit vor all dem und wer sie gewesen war. Entsprechende Kommentare gab sie ab, wenn sie zielsicher traf oder er sein Ziel verfehlte. "Du möchtest also unbedingt Wache halten..", war da nur ein frecher Kommentar von vielen. Wenn er aber zielte, blieb Neri still, um ihn nicht abzulenken, während sie sich die Zeit nahm und seine angespannte und fokussierte Gestalt musterte. Sie konnte nicht leugnen, dass der Dunkelelf sie in vielerlei Hinsicht ansprach, und sie versuchte es auch nicht zu verbergen, wenn sich ihre Blicke trafen. Nicht nur einmal kontrollierte sie, wo Pitt steckte und dachte darüber nach, jede Warnung in den Wind zu schießen. Durch das Bogenschießen verging zwar die Zeit, aber der erste Aktionismus flaute immer weiter ab und am Ende war der kleine Wettkampf doch nur noch dafür da, um irgendetwas zu tun und dieser Anziehung zu entgehen.
Neri zog den Pfeil aus ihrem letzten Ziel heraus und blickte überrascht auf das Wasser, das sich daraufhin ergoss. Kurzerhand griff sie nach ihrem Wasserschlauch und füllte ihn auf, bevor sie einen Schluck trank. Es schmeckte fruchtig und besser als sie erwartet hatte. "Das schmeckt überraschend gut", kommentierte sie und leckte sich die Flüssigkeit von den Lippen. Dabei fiel ihr Blick auf Calhoun und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er sie musterte. „Es wird Zeit, dass Arunn wiederkommt… Ich garantiere sonst für nichts…“ Allein sein Blick und dieses Brummen verstärkten sofort den Drang nach seiner Nähe. Zu wissen, dass es ihm genauso schwer wie ihr fiel, machte es nicht einfacher und all die Versuche der Ablenkung schienen mit einem Mal vergebens. Sie spürte die Hitze unter seinem Blick, dem sie doch nicht ausweichen konnte. "Schau mich nicht so an", sagte sie mit rauer Stimme. Sie hatte noch nie erlebt, dass ein Blick eines Mannes ausreichte, um all diese Gefühle zu wecken. Ihr Körper reagierte mit Enttäuschung, als er tatsächlich den Blick abwandte. „Was zum…“ Neris Blick fixierte ihn noch immer. "Ist es Arunn?", wollte sie wissen und wusste selbst nicht, ob eine Bestätigung sie beruhigen oder abermals enttäuschen würde. Im nächsten Moment durchfuhr sie ein Stromschlag, der sie aufgrund der Intensität überrascht nach Luft schnappen und zusammen zucken ließ. Bis ihr klar wurde, dass Calhouns Berührung der Auslöser dafür war. Es war, als würde sich die zuvor aufgeladene Stimmung in ihrem Inneren entladen. Neri spürte es wie einen Weckruf in sich. Überrascht von der Intensität dieser kleinen Berührung schloss sie die Augen und bemühte sich um Beherrschung. Dann aber ging Calhoun weiter und packte sie am Handgelenk. Neri spürte die Dunkelheit augenblicklich in sich aufbegehren, die wiederum sofort nach Calhoun tastete, als wäre sie durch die Berührung freigelassen worden. Neri stöhnte überwältigt von dem Drang nach dem Gegenpart, der mit einem Mal noch viel stärker wurde als die Stunden zuvor, die sie tapfer hinter sich gebracht hatten. Sie wollte Calhoun, aber sie wollte niemanden in Gefahr bringen. Sie fühlte sich daran erinnert, wie schwer es gewesen war, dem Dämon im Dorf zu widerstehen. Aber das hier war schlimmer. Als es ihr endlich gelang, die Augen zu öffnen, schimmerte das Gold Calhoun gierig entgegen. Sie hatte sich über Stunden zusammengerissen und nun spürte sie das Drängen des Dämons deutlich in ihrem Körper. Neri war offenbar willens, in den Sand gedrückt zu werden. Sie griff nach Calhouns Hemd, um ihn zu sich zu ziehen. „HE! HE LEUTE!“, hörte sie hinter sich wie durch einen Schleier. Aber immerhin durchdrang Arunns Stimme den Nebel in Neris Kopf und ließ sie innehalten. "Falscher Zeitpunkt", stieß sie leise zwischen den Zähnen hervor und ließ offen, wen genau sie damit meinte. Arunn oder doch eher den Dämon? Sie starrte auf ihre Hand, die noch immer Calhouns Hemd umklammert hielt. "Tu' etwas", flüsterte sie mit belegter Stimme und der Ton machte deutlich, dass sie kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren. Im Gegensatz zu ihm hatte sie nicht mehrere Jahre Zeit gehabt, damit umzugehen, und sah sich nun auch sofort mit ihrem Gegenpart konfrontiert. Unter größter Willensanstrengung löste sie ihre Finger von Calhouns Hemd, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollte. Umso schwerer fiel es ihr. Dann sorgte endlich Calhoun für Abstand und auch wenn es das Sirren in ihrem Kopf nicht beruhigen konnte, konnte sie ihn doch immerhin loslassen. „Na? Was sagt ihr jetzt! So reist es sich doch sehr viel schneller, odeeer?“, hörte sie Arunn in ihrem Rücken, dessen Stimme den Schleier der drängenden Dunkelheit durchdrang. Denk an Arunn! Nicht an.. nein! Arunn! Mit geschlossenen Augen stand Neri ein paar Sekunden zwischen den beiden Männern, während das Einzige, was ihr jetzt half, war, den Elfen komplett auszublenden. Sie drehte sich abrupt weg von ihm und öffnete erst dann die Augen wieder, um sich einem schnaubenden Pferd gegenüber zu sehen, weshalb sie kurz in der Bewegung inne hielt. Dann aber umrundete sie das Tier. Hauptsache, sie schaffte Abstand zu denjenigen, an den sie gerade gar nicht denken durfte. "Warum hat das so lange gedauert? Lasst uns verschwinden", meinte sie harscher als beabsichtigt, weil jetzt nur noch Abstand half. Sie griff nach den Zügeln des Pferdes und jetzt, da sich das Drängen minkmal zurückzog und Platz für andere Gedanken ließ, kam sie dazu, das Tier zum ersten Mal zu mustern. Prüfend schaute sie zu Arunn hinauf. "Haben die dich übers Ohr gehauen?", wollte sie wissen. Die Pferde sahen nicht so aus, als würden sie weit kommen. Sie musste zugeben, dass die Idee mit den Reittieren an sich gut war. Aber die Tiere würden ihnen nichts nutzen, wenn sie bald in der Hitze des Tages zusammen klappten. Und außerdem hatten sie noch ein anderes Problem. Neri räusperte sich. "Ich kann nicht reiten", offenbarte sie dann und sah etwas ratlos zu Arunn hinauf, immer darauf bedacht, dass Calhoun nicht in ihr Blickfeld trat, sondern hinter den Pferdekörpern verborgen blieb. Sie hatte ihre Zeit in Shyana Nelle mit vielem verbracht, aber Reiten gehörte nicht dazu. "Vielleicht hätten wir einfach weiterlaufen sollen", murrte sie, weil gerade drohte, alles zu viel zu werden. Was sollte sie mit einem Pferd, das sie nicht reiten konnte? Hätten sie den Tag stattdessen sinnvoll genutzt, wären sie schon einige Meilen weiter und sie durch den Fußmarsch vermutlich viel zu erschöpft, um noch an andere Aktivitäten abseits des Wanderns zu denken.
Zufrieden bemerkte sie, dass sich Calhoun auf ihre Herausforderung einließ, und hoffte, dem ständigen Sirren und Zerren in seine Richtung so entgehen zu können. Doch zum Bogenschießen brauchten sie doch mehr Nähe, als es in ihrer Absicht gelegen hatte, wie sie bemerkte, als Calhoun auf sie zutrat. Neri versuchte, ruhig zu bleiben, während ihr Herz wild klopfte, als er nach ihrem Bogen samt Pfeil griff und sie wie zufällig berührte. Seine Berührung setzte ihre Haut in Flammen, ebenso wie sein Blick, der sich in ihren bohrte. „Wenn du da mal den Mund nicht zu voll nimmst.“ Neri spürte, wie ihr schlagfertige Worte auf der trockenen Zunge liegen blieben. Der Ton seiner Worte und die Dunkelheit in seinen Augen machten ihr abermals klar, dass sie ihm kaum widerstehen konnte. Vielleicht war die Erkenntnis darüber, dass es ihm ebenso erging wie ihr, das Schlimmste an allem. Sie konnte nachempfinden, was er empfand, und zwar auf so intensive Art und Weise, wie es zuvor noch nie gewesen war. Endlich trat Calhoun zurück und Neriélle versuchte, die Aufmerksamkeit auf die umliegenden Kakteen zu lenken, wobei sie neckend ein leichtes Ziel für ihn erwählte. Sie hoffte, die Stimmung in eine unverfängliche Richtung lenken zu können und schaute mit einem frechen Schmunzeln zurück zu ihm. Ihr Vorhaben ging aber nicht ganz auf. „Vorsicht, Elfe. Sonst denke ich mir eine besondere Strafe für dein loses Mundwerk aus.“ Mit dieser Erwiderung überraschte er sie dann doch, die gleichzeitig der Auslöser für dunkle Fantasien wurde. Neri musterte einen Moment lang sein Gesicht und schaute dann zurück in sein Rot. Ihr wurde klar, dass sich das Ganze trotz ihres Ablenkungsversuchs in die falsche Richtung entwickeln könnte. Sie konnte aber auch nicht leugnen, dass ihr das hier nicht gefiel, und konnte nicht den Mund halten. "Dann zeig mal, was du kannst", erwiderte sie nach einigen Sekunden ruhig und bewusst zweideutig. Die goldenen Augen funkelten belustigt. Sie wusste, dass es nicht unbedingt schlau war, ihn zu reizen, aber sie konnte einfach nicht anders. Die Versuchung war viel zu groß und das in vielerlei Hinsicht. Wie sollte sie diese Anziehung auch einfach ignorieren können? Glücklicherweise kehrte Calhouns Aufmerksamkeit zurück auf den Pfeil, den er bereits auf die Sehne gespannt hatte. Als er schoss, folgten die Augen der Elfe dem Pfeil, mit dem er zielsicher traf. "Doch nicht gänzlich ungeübt, hm?", kommentierte sie und schaute vom ihm zu dem Bogen, den er ihr entgegen hielt. „Du bist ja nicht ungeübt, nicht wahr? Dann nimmst du den nächsten.“ Neri schaute zum besagten Kaktus, schätzte die Entfernung ab, und griff dann nach dem Bogen, wobei sie darauf achtete, Calhoun nicht dabei zu berühren. Es war schwer genug in seiner Nähe. Die Konzentration aufs Bogenschießen vermochte sie abzulenken, aber sobald sie sich den Bogen übergaben, um sich abzuwechseln, war das Sirren zwischen ihnen wieder gänzlich präsent. Es war eindeutig, zu was es sie locken wollte, und Neri überlegte, wie lange sie diesen Zustand überhaupt aushalten konnte. Sie stellte fest, dass Calhoun ein passabler Bogenschütze war, aber nicht so gut wie sie, was ihre Laune tatsächlich hob. Er war gut, aber sie war besser, und damit hielt sie auch nicht hinterm Berg. Es war Balsam für ihre Seele, die in letzter Zeit doch einiges hatte ertragen müssen, und es erinnerte sie an die Zeit vor all dem und wer sie gewesen war. Entsprechende Kommentare gab sie ab, wenn sie zielsicher traf oder er sein Ziel verfehlte. "Du möchtest also unbedingt Wache halten..", war da nur ein frecher Kommentar von vielen. Wenn er aber zielte, blieb Neri still, um ihn nicht abzulenken, während sie sich die Zeit nahm und seine angespannte und fokussierte Gestalt musterte. Sie konnte nicht leugnen, dass der Dunkelelf sie in vielerlei Hinsicht ansprach, und sie versuchte es auch nicht zu verbergen, wenn sich ihre Blicke trafen. Nicht nur einmal kontrollierte sie, wo Pitt steckte und dachte darüber nach, jede Warnung in den Wind zu schießen. Durch das Bogenschießen verging zwar die Zeit, aber der erste Aktionismus flaute immer weiter ab und am Ende war der kleine Wettkampf doch nur noch dafür da, um irgendetwas zu tun und dieser Anziehung zu entgehen.
Neri zog den Pfeil aus ihrem letzten Ziel heraus und blickte überrascht auf das Wasser, das sich daraufhin ergoss. Kurzerhand griff sie nach ihrem Wasserschlauch und füllte ihn auf, bevor sie einen Schluck trank. Es schmeckte fruchtig und besser als sie erwartet hatte. "Das schmeckt überraschend gut", kommentierte sie und leckte sich die Flüssigkeit von den Lippen. Dabei fiel ihr Blick auf Calhoun und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er sie musterte. „Es wird Zeit, dass Arunn wiederkommt… Ich garantiere sonst für nichts…“ Allein sein Blick und dieses Brummen verstärkten sofort den Drang nach seiner Nähe. Zu wissen, dass es ihm genauso schwer wie ihr fiel, machte es nicht einfacher und all die Versuche der Ablenkung schienen mit einem Mal vergebens. Sie spürte die Hitze unter seinem Blick, dem sie doch nicht ausweichen konnte. "Schau mich nicht so an", sagte sie mit rauer Stimme. Sie hatte noch nie erlebt, dass ein Blick eines Mannes ausreichte, um all diese Gefühle zu wecken. Ihr Körper reagierte mit Enttäuschung, als er tatsächlich den Blick abwandte. „Was zum…“ Neris Blick fixierte ihn noch immer. "Ist es Arunn?", wollte sie wissen und wusste selbst nicht, ob eine Bestätigung sie beruhigen oder abermals enttäuschen würde. Im nächsten Moment durchfuhr sie ein Stromschlag, der sie aufgrund der Intensität überrascht nach Luft schnappen und zusammen zucken ließ. Bis ihr klar wurde, dass Calhouns Berührung der Auslöser dafür war. Es war, als würde sich die zuvor aufgeladene Stimmung in ihrem Inneren entladen. Neri spürte es wie einen Weckruf in sich. Überrascht von der Intensität dieser kleinen Berührung schloss sie die Augen und bemühte sich um Beherrschung. Dann aber ging Calhoun weiter und packte sie am Handgelenk. Neri spürte die Dunkelheit augenblicklich in sich aufbegehren, die wiederum sofort nach Calhoun tastete, als wäre sie durch die Berührung freigelassen worden. Neri stöhnte überwältigt von dem Drang nach dem Gegenpart, der mit einem Mal noch viel stärker wurde als die Stunden zuvor, die sie tapfer hinter sich gebracht hatten. Sie wollte Calhoun, aber sie wollte niemanden in Gefahr bringen. Sie fühlte sich daran erinnert, wie schwer es gewesen war, dem Dämon im Dorf zu widerstehen. Aber das hier war schlimmer. Als es ihr endlich gelang, die Augen zu öffnen, schimmerte das Gold Calhoun gierig entgegen. Sie hatte sich über Stunden zusammengerissen und nun spürte sie das Drängen des Dämons deutlich in ihrem Körper. Neri war offenbar willens, in den Sand gedrückt zu werden. Sie griff nach Calhouns Hemd, um ihn zu sich zu ziehen. „HE! HE LEUTE!“, hörte sie hinter sich wie durch einen Schleier. Aber immerhin durchdrang Arunns Stimme den Nebel in Neris Kopf und ließ sie innehalten. "Falscher Zeitpunkt", stieß sie leise zwischen den Zähnen hervor und ließ offen, wen genau sie damit meinte. Arunn oder doch eher den Dämon? Sie starrte auf ihre Hand, die noch immer Calhouns Hemd umklammert hielt. "Tu' etwas", flüsterte sie mit belegter Stimme und der Ton machte deutlich, dass sie kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren. Im Gegensatz zu ihm hatte sie nicht mehrere Jahre Zeit gehabt, damit umzugehen, und sah sich nun auch sofort mit ihrem Gegenpart konfrontiert. Unter größter Willensanstrengung löste sie ihre Finger von Calhouns Hemd, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollte. Umso schwerer fiel es ihr. Dann sorgte endlich Calhoun für Abstand und auch wenn es das Sirren in ihrem Kopf nicht beruhigen konnte, konnte sie ihn doch immerhin loslassen. „Na? Was sagt ihr jetzt! So reist es sich doch sehr viel schneller, odeeer?“, hörte sie Arunn in ihrem Rücken, dessen Stimme den Schleier der drängenden Dunkelheit durchdrang. Denk an Arunn! Nicht an.. nein! Arunn! Mit geschlossenen Augen stand Neri ein paar Sekunden zwischen den beiden Männern, während das Einzige, was ihr jetzt half, war, den Elfen komplett auszublenden. Sie drehte sich abrupt weg von ihm und öffnete erst dann die Augen wieder, um sich einem schnaubenden Pferd gegenüber zu sehen, weshalb sie kurz in der Bewegung inne hielt. Dann aber umrundete sie das Tier. Hauptsache, sie schaffte Abstand zu denjenigen, an den sie gerade gar nicht denken durfte. "Warum hat das so lange gedauert? Lasst uns verschwinden", meinte sie harscher als beabsichtigt, weil jetzt nur noch Abstand half. Sie griff nach den Zügeln des Pferdes und jetzt, da sich das Drängen minkmal zurückzog und Platz für andere Gedanken ließ, kam sie dazu, das Tier zum ersten Mal zu mustern. Prüfend schaute sie zu Arunn hinauf. "Haben die dich übers Ohr gehauen?", wollte sie wissen. Die Pferde sahen nicht so aus, als würden sie weit kommen. Sie musste zugeben, dass die Idee mit den Reittieren an sich gut war. Aber die Tiere würden ihnen nichts nutzen, wenn sie bald in der Hitze des Tages zusammen klappten. Und außerdem hatten sie noch ein anderes Problem. Neri räusperte sich. "Ich kann nicht reiten", offenbarte sie dann und sah etwas ratlos zu Arunn hinauf, immer darauf bedacht, dass Calhoun nicht in ihr Blickfeld trat, sondern hinter den Pferdekörpern verborgen blieb. Sie hatte ihre Zeit in Shyana Nelle mit vielem verbracht, aber Reiten gehörte nicht dazu. "Vielleicht hätten wir einfach weiterlaufen sollen", murrte sie, weil gerade drohte, alles zu viel zu werden. Was sollte sie mit einem Pferd, das sie nicht reiten konnte? Hätten sie den Tag stattdessen sinnvoll genutzt, wären sie schon einige Meilen weiter und sie durch den Fußmarsch vermutlich viel zu erschöpft, um noch an andere Aktivitäten abseits des Wanderns zu denken.
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Re: unbewohnte Ebene in der Nähe von Santros
Mancher verdrängte gewissen Stress, indem er aß. Oder aber sich in körperlicher Ertüchtigung bewies. Neri hatte derzeit beides nicht zur Verfügung, sondern wurde durch Arunn zum Warten verdammt. Wie sehr der Mensch damit an ihren Nerven zerrte, wusste er vermutlich gar nicht. Bisher hatten sie sich nicht die Zeit genommen, Arunn wahrhaftig einzuweihen in ihren Zustand. Er wusste noch nichts von den dämonischen Anteilen in ihr und Calhoun, die sich auch noch anzogen und womöglich das Ende der Welt hervorrufen konnten. Das waren natürlich auch keine Neuigkeiten, die man ‚einfach so‘ nebenbei einstreute. Und Neri war voller Tatendrang. Sie wollte endlich in Erfahrung bringen, was es mit all dem auf sich hatte. Sie wollte nicht länger warten und untätig sein. Sie wollte sich vor allem davon nicht leiten lassen. Letztendlich war das Dunkle nun ein echter Teil von ihr. Endlich etwas handfestes, was sie verstehen konnte. Die jahrelangen Gefühle von Andersartigkeit waren vorüber und es war gleichwohl beängstigend, wie aufregend. Dass Calhoun nur einige Meter entfernt zu ihr war, machte es nicht sonderlich einfach. Immer wieder verfingen sich ihre Blicke ineinander, kochten ihr Blut und bescherten ihr Schauer. Neri konnte nicht einfach so herumsitzen und sich von den Gefühlen übermannen lassen! Nicht vor Pitt. Also schlug sie etwas anderes vor, von dem sie glaubte, dass es sie nachhaltig ablenken würde. Bogenschießen! Und Calhoun ließ sich sogar darauf ein. Neriélle aber musste feststellen, dass wohl nichts mehr wirklich unschuldig sein würde in Zukunft. Denn schon seine erste Erwiderung entlockte ihrer Fantasie unzüchtige Bilder und auch ihre Erwiderung war nicht gerade deeskalierend. Dennoch schaffte es Calhoun, die Professionalität an den Tag zu legen, die Neri jetzt brauchte. Ihm kam hier sein jahrelanges Training zugute. Wie er wohl mit dieser schwelenden Sehnsucht zurechtgekommen war? Man konnte es sich kaum vorstellen aber es verdeutlichte, wieso der Dunkelelf war, wie er war. Sein Erlebtes würde wohl an niemandem spurlos vorbeigehen. Jetzt zeigte Calhoun allerdings, dass er durchaus in der Lage war, mit dem Bogen umzugehen. Hierbei waren es aber eher die Grundlagen und sobald das Ziel in einiger Entfernung stand, traf er nicht mehr. "Du möchtest also unbedingt Wache halten..", lieferte Neri ihm einen Grund zu schnauben. Er wandte sich nur kurz zu ihr um und warf ihr einen vielsagenden Blick zu, ehe er sich erneut an dem Ziel versuchte und es abermals verfehlte. „Scheint so“, grummelte er und reichte Neri wieder den Bogen zurück. Es waren eben jene kleine Momente, die es so unsagbar schwer machten. Die Anziehung konnte den Puls vorantreiben, den Atem steigern und die Lust entfachen. Aber Calhoun ging es nicht anders. Auch er konnte für nichts mehr garantieren, sollten sie noch länger hier zum Warten verdammt sein. "Schau mich nicht so an" Er trat näher. „Sonst was?“, brummte er reichlich zweideutig. Doch er wurde abgelenkt und sah auf, was Neri ohne Befriedigung zurückließ. Tatsächlich hatte Arunn sich endlich bequemt aufzutauchen und das nicht allein! Er brachte Pferde mit. Was ihn freudig stimmte, nervte Neri dann doch. Denn die Pferde sahen nicht sonderlich fit aus, sodass sie befürchtete, sie könnten mehr zum Problem werden als wirklich von Nutzen zu sein. Arunn spürte ihre Übellaunigkeit. "Warum hat das so lange gedauert? Lasst uns verschwinden" Der Mensch zog die Mundwinkel nach unten. Er konnte ja nicht wissen, dass Neri kurz davor stand, Calhoun mit Haut und Haar zu verschlingen und es sie gehörig Anstrengung kostete, es eben nicht zu tun. Gab es dagegen nicht ein Mittel?! "Haben die dich übers Ohr gehauen?"
Der Dessarier schien etwas beleidigt zu sein. „Nein?!“, hielt er dagegen und blickte sich einmal um. „Da lässt man euch einmal allein und schon ist die Stimmung im Arsch, oder was?!“, meckerte er, während er Neri die Zügel überließ. Daraufhin blickte er zu Calhoun der bisher noch nichts gesagt hatte. „Habt ihr euch wieder gestritten? He! Ich kann da nichts für, in Ordnung. Also lasst mich daraus!“, murrte Arunn. Seine Freude hatte einen erheblichen Dämpfer erhalten. "Ich kann nicht reiten. Vielleicht hätten wir einfach weiterlaufen sollen" Arunn schnaubte. Er sah von Neri zu Calhoun und zurück. „Tja, tut mir leid, dass dir meine Idee missfällt. Ich hielt es für klüger, da wir so schneller sind!“, maulte er zurück und verkannte die Ursache der schlechten Laune von Neri. „Steig einfach auf und halt dich fest. Mehr muss man da nicht können.“, erwähnte Arunn noch und zuckte die Schultern. Der Mensch trieb sein eigenes Tier an und es trottete im gemächlichen Schritt an Neri und Calhoun vorbei. Pitt baute sich vor dem Riesentier auf und beäugte es. „Ich sitze zwischen den Ohren!“, entschied er und kletterte den Pferdekörper hoch. Dann nahm er zwischen den Ohren auf dem Kopf des Pferdes Platz, das Neri reiten sollte. Schließlich streckte er der Elfe eine Daumenkralle entgegen, dass er Abmarsch-bereit wäre. Nun lag es an Neri, ob sie es auf dem Pferderücken wagte oder aber zu Fuß weiterlief. Womöglich könnte sie das Unterfangen, im Sattel zu bleiben ablenken. Calhoun sah Arunn nach und ging dann zum letzten Pferd. Er schwang sich elegant hinauf und nahm eine gerade Haltung ein. Sein Blick musterte Neri. „Geradesitzen, Zügel festhalten, Beine entspannt im Steigbügel und mit den Unterschenkeln treiben. Alles andere… lernst du.“, sein Mundwinkel zuckte. „Oder willst du doch lieber zu Fuß?“, neckte er sie und trieb daraufhin sein Pferd ebenfalls an. Neri konnte sehen, dass Calhoun zu Arunn aufschloss und beide schnell einen gewissen Abstand gewannen. Neri spürte mit jedem Schritt, den sich der Elf entfernte, dass das drängende Verlangen abebbte. Allerdings trat an die Stelle eine Sehnsucht, die sie bereits ihr ganzes Leben kannte. Nur wusste sie jetzt, woran es lag. Und sie spürte sie ungleich stärker in ihrer Brust aufflammen. Ganz egal, wie sie den Männern folgte, sie musste ihnen folgen. Pitt hatte sich ebenfalls zu ihr umgedreht und musterte sie. „Na? Rauf da jetzt!“, wies er sie an und deutete auf den Sattel. Irgendwann musste sie eine Entscheidung treffen, wenn sie nicht gleich vollkommen allein auf weiter Flur stehen bleiben wollte. In reichlicher Entfernung hielten Arunn und Calhoun noch mal an. Der Dessarier drehte sich zu ihr herum und hob eine Handfläche gen Himmel. Eine stumme Frage, ob sie Wurzeln schlagen wollte.
Neriélle weiter bei: Über die Schlucht
Der Dessarier schien etwas beleidigt zu sein. „Nein?!“, hielt er dagegen und blickte sich einmal um. „Da lässt man euch einmal allein und schon ist die Stimmung im Arsch, oder was?!“, meckerte er, während er Neri die Zügel überließ. Daraufhin blickte er zu Calhoun der bisher noch nichts gesagt hatte. „Habt ihr euch wieder gestritten? He! Ich kann da nichts für, in Ordnung. Also lasst mich daraus!“, murrte Arunn. Seine Freude hatte einen erheblichen Dämpfer erhalten. "Ich kann nicht reiten. Vielleicht hätten wir einfach weiterlaufen sollen" Arunn schnaubte. Er sah von Neri zu Calhoun und zurück. „Tja, tut mir leid, dass dir meine Idee missfällt. Ich hielt es für klüger, da wir so schneller sind!“, maulte er zurück und verkannte die Ursache der schlechten Laune von Neri. „Steig einfach auf und halt dich fest. Mehr muss man da nicht können.“, erwähnte Arunn noch und zuckte die Schultern. Der Mensch trieb sein eigenes Tier an und es trottete im gemächlichen Schritt an Neri und Calhoun vorbei. Pitt baute sich vor dem Riesentier auf und beäugte es. „Ich sitze zwischen den Ohren!“, entschied er und kletterte den Pferdekörper hoch. Dann nahm er zwischen den Ohren auf dem Kopf des Pferdes Platz, das Neri reiten sollte. Schließlich streckte er der Elfe eine Daumenkralle entgegen, dass er Abmarsch-bereit wäre. Nun lag es an Neri, ob sie es auf dem Pferderücken wagte oder aber zu Fuß weiterlief. Womöglich könnte sie das Unterfangen, im Sattel zu bleiben ablenken. Calhoun sah Arunn nach und ging dann zum letzten Pferd. Er schwang sich elegant hinauf und nahm eine gerade Haltung ein. Sein Blick musterte Neri. „Geradesitzen, Zügel festhalten, Beine entspannt im Steigbügel und mit den Unterschenkeln treiben. Alles andere… lernst du.“, sein Mundwinkel zuckte. „Oder willst du doch lieber zu Fuß?“, neckte er sie und trieb daraufhin sein Pferd ebenfalls an. Neri konnte sehen, dass Calhoun zu Arunn aufschloss und beide schnell einen gewissen Abstand gewannen. Neri spürte mit jedem Schritt, den sich der Elf entfernte, dass das drängende Verlangen abebbte. Allerdings trat an die Stelle eine Sehnsucht, die sie bereits ihr ganzes Leben kannte. Nur wusste sie jetzt, woran es lag. Und sie spürte sie ungleich stärker in ihrer Brust aufflammen. Ganz egal, wie sie den Männern folgte, sie musste ihnen folgen. Pitt hatte sich ebenfalls zu ihr umgedreht und musterte sie. „Na? Rauf da jetzt!“, wies er sie an und deutete auf den Sattel. Irgendwann musste sie eine Entscheidung treffen, wenn sie nicht gleich vollkommen allein auf weiter Flur stehen bleiben wollte. In reichlicher Entfernung hielten Arunn und Calhoun noch mal an. Der Dessarier drehte sich zu ihr herum und hob eine Handfläche gen Himmel. Eine stumme Frage, ob sie Wurzeln schlagen wollte.
Neriélle weiter bei: Über die Schlucht
